Erneuerbare Energie

Branchenverbände bezweifeln Offshore-Windkraftziele bis 2020

Die Offshore-Windkraft wird bis 2020 wohl keine so große Rolle im Energiemix spielen, wie sich das die Bundesregierung in ihrem Energiekonzept ursprünglich anvisiert hatte. Das hat der Branchenverband der deutschen Offshore-Windkraftunternehmen OWIA (Offshore-Wind-Industrie-Allianz) nun eingeräumt. Statt der von der Bundesregierung angestrebten 10.000 Megawatt Leistungskapazität aus Windkraft in deutschen Gewässern seien 6.000 bis 7.000 MW realistisch, sagte Ronny Meyer, Geschäftsführer der Windenergie-Agentur WAB, die sich ebenfalls stark für Offshore-Windkraft einsetzt. Dennoch dürfe das große Potenzial der Offshore-Windkraft nicht ungenutzt bleiben, so Meyer weiter.

Über die Rolle, die Offshore-Windkraft in bei Deutschlands Energiewende spielen sollte, wird hart gerungen. Gegner sehen die Offshore-Windkraft als zu unausgereift und deshalb als derzeit noch zu teuer an, um dieser Technologie schon jetzt eine tragende Rolle bei der Energiewende zuzuweisen. Sie argumentieren, dass der Aus- und Umbau der Stromnetze geringer und kostengünstiger ausfallen werde, wenn nicht so stark auf Windkraft zur See gesetzt würde. Rückenwind erhielten die Gegner auch dadurch, dass zahlreiche Bauvorhaben wegen Problemen bei der Genehmigung und bei Stromnetzanschlüssen weit hinter ihre Zeitpläne gerieten und damit immer teurer wurden (Mehr dazu lesen Sie Opens external link in new windowhier).

Die OWIA brach nun eine weitere Lanze für die Offshore-Windkraft:  Martin Schmidt, Projektleiter bei windcomm schleswig-holstein, einer Branchenvereinigung, die seit neuestem Partner im OIWA ist: „Allein über installierte Gigawatt zu sprechen, greift noch zu kurz.“ Bei der Energiewende allein auf die dezentralen, landgestützten regenerativen Energieträger wie Solarenergie, Windkraft zu Lande oder Bioenergie zu setzen sei ein Fehler, ergänzte WAB-Geschäftsführer  Meyer. Dies „beraubt Deutschland der Riesenchance, mit dieser sauberen Zukunftstechnologie Weltmeister zu werden“, warnte Meyer.

Mit dem Beitritt der er windcomm zur OWIA deckt der Branchenverband nun das gesamte Küstengebiet Deutschlands ab.
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