Erneuerbare Energie

BP stellt Photovoltaikgeschäft ein

Der Mineralölkonzern BP steigt nun endgültig aus dem Photovoltaikgeschäft aus. Das berichten US-Medien unter Berufung auf konzerninterne Schreiben, die bekannt geworden seien. Die Konzerntochter BP Solar gehörte lange zu den Pionieren der Photovoltaikbranche. Als die einstmals fetten Margen im Geschäft mit Solarmodulen zu schrumpfen begannen, wurden ihre Kapazitäten auf Druck der Konzernmutter seit 2008 aber immer stärker herunter gefahren. Produktionsstandorte wurden geschlossen und über einen Vertrag mit der chinesischen JA Solar wurde die Fertigung zunehmend in Billiglohnregionen verlagert.

In diesem Jahr sind die Preise für Solarmodule noch stärker gefallen als zuvor. Nach Schätzungen des US-amerikanischen Marktforschungsunternehmens IMS Research fielen sie seit Januar um über 40 Prozent. Damit wurde es BP Solar offenbar endgültig unmöglich, die Renditeziele des Mutterkonzerns zu erfüllen. Zumal sich die Marktaussichten weiter eingetrübt haben. Es existieren große Überkapazitäten im Markt, Experten rechnen übereinstimmend damit, dass der sich verschärfende Wettbewerb die Preise und damit die Margen der Hersteller weiter nach unten drücken wird. Etliche Hersteller dürften Pleite gehen, wie etwa eine Studie der Bank Sarasin prognostiziert (wir Opens external link in new windowberichteten).

Angesichts dieser Marktaussichten hat der Ölmulti BP die Reißleine gezogen. Dass es auch anders geht, zeigt der französische Ölkonzern Total. Der ist erst vor wenigen Monaten mit über eine Milliarde US- Dollar beim US-Solarhersteller SunPower eingestiegen und hat sich in kürzester Zeit ein großes Solargeschäft eingekauft.
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