Orsted ist Weltmarktführer bei Windparks auf dem Meer. Die Aktie notiert auf fünf Jahre gesehen 72 Prozent im Plus. / Foto: Orsted

  Nachhaltige Aktien

BP lenkt ein: Orsted darf Windpark Hornsea 4 bauen

Der dänische Grünstromkonzern Ørsted will in der britischen Nordsee einen weiteren großen Windpark errichten. Der Ölriese BP möchte teilweise im gleichen Areal unter dem Meeresboden CO2 einlagern. Nach zweijährigen Verhandlungen haben sich die Unternehmen nun darauf geeinigt, das Gebiet gemeinsam zu nutzen.

Die britische Regierung hatte beiden Konzernen vor mehr als zehn Jahren die vorläufigen Nutzungsrechte für das Areal zugesprochen. BP störte sich allerdings unter anderem daran, dass seine Überwachungsschiffe für die CO2-Lagerstätten auf den ungefähr 110 Quadratkilometern, die sich die Projekte überschneiden, mit Windrädern kollidieren könnten. Der Ölkonzern hatte deshalb darauf gedrängt, den Windpark zu verkleinern (ECOreporter berichtete hier).

Gestern teilte BP mit, man habe keine Bedenken mehr wegen Hornsea 4. Beide Unternehmen sprachen in einer gemeinsamen Meldung davon, eine „kommerzielle Übereinkunft“ getroffen zu haben. Details nannten Ørsted und BP nicht. Ørsted geht jetzt davon aus, am 12. Juli die Planungsfreigabe für den Windpark vom britischen Außenministerium zu erhalten. Hornsea 4 soll nach der Fertigstellung eine Stromerzeugungskapazität von 2,6 Gigawatt haben.

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Die Ørsted-Aktie notiert im Tradegate-Handel aktuell bei 85,60 Euro (Stand 22.6.2023, 9:55 Uhr). Nach hohen Kursgewinnen bis Anfang 2021 und einer längeren Korrekturphase bis Herbst 2022 bewegt sich die Aktie mittlerweile vor allem seitwärts. Im Monatsvergleich notiert sie 1 Prozent im Plus, auf Jahressicht hat sie 11 Prozent eingebüßt. In den letzten fünf Jahren ist der Kurs um 72 Prozent gestiegen.

Wirtschaftlich steht Ørsted solide da, auch wenn hohe Kosten zuletzt den Gewinn drückten (ECOreporter berichtete hier). Der Konzern ist Weltmarktführer bei Offshore-Windparks und dürfte weiterhin von der Energiewende profitieren.

Nach den deutlichen Kurskorrekturen in den letzten Jahren hatte die Ørsted-Aktie zwischenzeitlich wieder ein gutes Niveau für einen Einstieg erreicht. Da auch die Gewinnaussichten gesunken sind, ist die Aktie mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 41 für 2023 und 30 für 2024 aber mittlerweile wieder teuer. Wer jetzt einsteigt, sollte einen langen Investitionshorizont mitbringen. Defensiven Anlegerinnen und Anlegern empfiehlt ECOreporter, auf weitere Kursrücksetzer zu warten. Die erwartete Dividendenrendite für 2023 liegt bei soliden 2,2 Prozent.

Lesen Sie auch das ECOreporter-Dossier Die besten Windaktien – wo sich jetzt der Einstieg lohnt.

Ørsted A/S: ISIN DK0060094928 / WKN A0NBLH

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