Erneuerbare Energie

Blüht die Offshore-Windkraft in China allmählich auf?

China ist der mit Abstand größte Windmarkt der Welt. Doch der Ausbau der Windkraft an Standorten auf See stagnierte bislang auf sehr geringem Niveau. Nun nimmt ein Großprojekt in der Wasserstraße zwischen China und Taiwan offenbar Gestalt an.

In fünf Jahren sollen sich über den Gewässern vor Chinas Küstenlinie Windräder mit einer Gesamtkapazität von 30 Gigawatt (GW) drehen. Davon ist die Volksrepublik noch weit entfernt. Wie die Exportinitiative Erneuerbare Energien des Bundeswirtschaftsministeriums mitteilt, hat die Volksrepublik erst rund ein GW erreicht. Immerhin aber sei nun vor der Küste der Insel Narni in der Provinz Fujian mit dem Bau eines Offshore-Windparks begonnen worden, der auf eine Kapazität von 0,4 GW oder 400 Megawatt (MW) angelegt sei. Er werde voraussichtlich 2018 in Betrieb gehen.

Zum Vergleich: In der EU gingen allein im ersten Halbjahr 2015 zwölf neue Offshore-Windparks mit einer Kapazität von zusammen 2,343 GW ans Netz. Das hat der europäische Windkraftverband EWEA ermittelt. Laut der EWEA waren zur Jahresmitte 2015 in Europa 82 Windparks auf See mit einer Gesamtkapazität von 10,394 GW am Netz, verteilt auf elf Länder mit Schwerpunkt auf Großbritannien und Deutschland. Rund 90 Prozent der auf See installierten Windkraftanlagen wurden in europäischen Gewässern errichtet.

Laut der Exportinitiative Erneuerbare Energien bremsen hohe Investitionskosten den Ausbau der Offshore-Windkraft in China. Nach Auskunft der National Energy Administration in China seien seit dem vergangenen Jahr 44 Offshore-Windenergieprojekte in elf Provinzen des Landes mit einer Gesamtleistung von 10,53 GW genehmigt worden. Deren Umsetzung verzögere sich bislang.
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