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Bloomberg-Studie: Bis 2050 50 Prozent Erneuerbare Energien
Bloomberg New Energy Finance (BNEF), ein Ableger des Nachrichten- und Informationsdienstleisters Bloomberg, veröffentlichte am Dienstag den neuen "New Energy Outlook 2018". Die Studie enthält Prognosen zur weltweiten Entwicklung der Erneuerbaren Energien. Die Prognosen reichen bis zum Jahr 2050. An der Studie waren insgesamt 65 Experten aus 12 Ländern beteiligt.
In Deutschland bis 2050 84 Prozent Erneuerbare Energien
Für den deutschen Markt prognostiziert die Studie, dass sich bis 2025 der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung auf 70 Prozent erhöhen wird. 2050 soll der Anteil der Erneuerbaren Energien gar 84 Prozent betragen. Dann werden Photovoltaik und Windenergie allein 74 Prozent des deutschen Strommarktes ausmachen. Als Grund für diese rasante Entwicklung geben die Analysten die Verringerung fossiler Energieträger um 29 Prozent und den Atomausstieg an.
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Weltweit bis 2050 50 Prozent Erneuerbare
Laut den Analysten von BNEF ist davon auszugehen, dass der Anteil von Solar- und Windenergie am globalen Strommix bis 2050 auf knapp 50 Prozent ansteigen wird. Forciert durch fallende Kosten für Photovoltaikanlagen sowie stetig preiswertere Batteriesysteme werden die Stromgestehungskosten für Photovoltaikstrom der Studie zufolge um 71 Prozent bis 2050 sinken. Zwischen 2009 und 2018 seien diese nach Angaben von BNEF bereits um 77 Prozent gefallen. Für Ende März berechneten die Experten von BNEF, dass die Stromgestehungskosten für Photovoltaik pro Megawattstunde Strom (MWh) bei 60,5 Euro liegen.
Bis 2050 global 9,9 Bilionen Euro Investitionen in Erneuerbare Energien
BNEF schätzt, dass weltweit zwischen 2018 und 2050 eine Gesamtinvestitionssumme von 9,9 Billionen Euro in zusätzliche Stromkraftwerke gesteckt werden soll. Davon würden 7,3 Billionen Euro auf den Ausbau von Wind- und Solarenergie entfallen und 1,3 Billionen Euro auf den Ausbau von Gaskraftwerken.
Regional große Unterschiede
Während der globale Anteil von Wind- und Solarenergie am Strommix 2050 laut BNEF-Studie etwa 50 Prozent betragen soll, gäbe es deutliche regionale Unterschiede. Zum Beispiel rechnen die Analysten der Studie damit, dass der Anteil von Wind- und Solarenergie in Europa 2050 bei 87 Prozent liegen werde. In den USA würden es laut BNEF-Prognose 55 Prozent, in China 62 Prozent und in Indien 75 Prozent sein. In Australien sei der Anteil dezentraler Systeme sehr hoch. Photovoltaik-Dachanlagen und Heimspeichersysteme sollen bis zur Mitte des Jahrhunderts etwa 43 Prozent des dortigen Strommarktes ausmachen.
Batteriespeicher werden immer günstiger
Die BNEF-Studie behandelt auch Batteriespeicher. Laut der Studie sei der Preis für Lithium-Ionen-Speicher seit 2010 um 80 Prozent pro MWh gefallen. Die Analysten der Studie gehen davon aus, dass die Preise für Batteriespeichersysteme stark fallen werden.
Im Allgemeinen prognostizieren die BNEF-Analysten, dass bis 2050 475 Milliarden Euro in den Speichersystemmarkt investiert werden. Zwei Drittel hiervon würden ihnen zufolge in Systeme auf Netzebene investiert und der Rest in sog. Behind-the-meter-Speichersysteme, die sich direkt bei den Haushalten und Industriekunden befinden. Zum Vergleich: 2017 betrug das gesamte Investitionsvolumen in stationäre Speichersysteme nur rund 1,7 Milliarden Euro.
Auch Elektromobilität auf dem Vormarsch
In einer anderen, Ende Mai veröffentlichten BNEF-Studie, die die Entwicklung der Elektromobilität thematisiert, prognostiziert der Informationsdienstleister, dass Elektrofahrzeuge bis 2030 44 Prozent der Neuverkäufe im europäischen Markt ausmachen werden. In China sollen bis 2030 Elektrofahrzeuge 41 Prozent, in den USA 35 Prozent und in Japan 17 Prozent Marktanteil besitzen. Im indischen Markt hingegen liegen die Erwartungen der BNEF-Analysten nur bei sieben Prozent der Neuverkäufe.
Der Anteil der Elektrobusse werde laut BNEF am weltweiten Markt bedeutend höher sein. Die Analysten gehen von einem Anteil von 80 Prozent an den kommunalen Busflotten bis 2040 aus.