Die Nachfrage nach den Brennstoffzellensystemen von Bloom Energy hat laut Unternehmen ein Rekordniveau erreicht. / Foto: Unternehmen

  Nachhaltige Aktien, Erneuerbare Energie

Bloom Energy: Wasserstoffunternehmen übertrifft Erwartungen deutlich

Der US-Brennstoffzellen- und Wasserstoffhersteller Bloom Energy hat mit seinen Jahreszahlen für 2022 die Erwartungen klar übertroffen. Auch die Prognose fällt optimistisch aus. Die Aktie legt in der Folge deutlich zu.

Mit einem Umsatz von 1,2 Milliarden US-Dollar schaffte Bloom eine Steigerung um 23,3 Prozent zum Vorjahr und erreichte auch sein Ziel, erstmals einen Umsatz von mindestens 1 Milliarde Dollar zu erzielen. Der Verlust stieg zwar im Vergleich zum Vorjahr von 164 auf 301 Millionen Dollar. Besonders für Aufsehen sorgte aber eine andere Zahl.

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So schrieb Bloom zwar nach den US-amerikanischen Rechnungslegungsvorschriften GAAP auch im vierten Quartal 2022 einen Verlust je Aktie von 0,23 Dollar. Wie praktisch alle US-Unternehmen weist Bloom Geschäftszahlen zusätzlich aber auch in Leistungskennziffern aus, die nicht in einem anerkannten Rechnungslegungsregelwerk definiert sind. Diese werden im Geschäftsbericht als Non-GAAP angegeben.

Ohne Sondereffekte im Plus

Solche Zahlen ignorieren etwa bestimmte Sondereffekte. Unternehmen argumentieren daher, dass sie beispielsweise einen besseren Eindruck von "der eigentlichen Ertragskraft" geben sollen. Und obwohl sie eine begrenzte Aussagekraft besitzen und schwierig vergleichbar sind, orientieren sich etwa Analysten in der Regel an den Non-GAAP-Angaben.

Nach Non-GAAP-Zahlen konnte Bloom im vierten Quartal nun erstmals ein positives Ergebnis von 0,27 Dollar je Aktie vermelden. Das Plus fiel deutlich höher aus als die von Analysten erwarteten 0,09 Dollar. Die Differenz zwischen dem "richtigen" Ergebnis und den positiven Non-GAAP-Zahlen liegt laut Unternehmen an in den Non-GAAP-Angaben nicht berücksichtigten Abschreibungen, die nach Rechnungslegungsvorschriften zum ausgewiesenen Verlust führten.

Bloom schloss das Jahr 2022 mit einem Auftragsbestand von 10 Milliarden US-Dollar ab, einem neuen Rekordwert. Bloom stellt vorrangig Festoxid-Brennstoffzellen her und verbindet diese zu sogenannten Energy Servern, Kästen etwa in der Größe zweier Kühlschränke und mit einer Nennleistung von 100 Kilowatt (kW). Festoxid-Brennstoffzellen produzieren durch Oxidation elektrischen Strom aus Wasserstoff, Erdgas oder Biogas, allerdings auch aus Diesel. Die Zellen werden sehr heiß, im Normalbetrieb entwickeln sie eine Temperatur zwischen 500 und 1.000 Grad Celsius.

Für 2023 erwartet Bloom nun einen Umsatz von 1,4 bis 1,5 Milliarden Dollar, nach Non-GAAP will das Unternehmen eine Bruttomarge von 25 Prozent und eine positive operative Marge erreichen. Marktbeobachter gehen davon aus, dass Bloom damit als Ziele belastbare Zahlen nennt.

Die Bloom Energy-Aktie ist im Tradegate-Handel nach Präsentation der Zahlen 6,5 Prozent im Plus zum Vortag und kostet 23,46 Euro (Stand: 10.2.2023, 13:23 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 7,3 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 73 Prozent an Wert gewonnen.

Es fehlt an grünem Wasserstoff

Bloom ist im Wasserstoff-Sektor eines der interessantesten Unternehmen. Nichtsdestotrotz bleibt die Aktie ein spekulatives Investment. Noch immer ist unklar, wie der in der Entstehung begriffene Wasserstoffmarkt sich entwickeln wird.

Zudem sind die Festoxid-Brennstoffzellen des Unternehmens nicht zwingend eine saubere Lösung – das sind sie erst, wenn sie mit grünem Wasserstoff betankt werden. Dieser ist aber aktuell in industriellem Maßstab noch nicht zu wettbewerbsfähigen Preisen produzierbar.

Einen Überblick über die Wasserstoffbranche bietet das ECOreporter-Dossier Von Plug Power bis Linde: Das sind die besten Wasserstoff-Aktien.

Bloom Energy Corp. CL A: 

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