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bkn biostrom AG ist insolvent

Die bkn biostrom AG aus Vechta ist pleite. Das Unternehmen hat beim zuständigen Amtsgericht in Vechta Insolvenz beantragt. Mit der Muttergesellschaft seien die bkn-Töchter biostrom Energiesysteme GmbH, die Biogasanlagen plant und baut, und die biostrom service GmbH insolvent. Hintergrund sei die Insolvenz von acht Klienten der biostrom service GmbH, die die technische Betriebsführung von Biogasanlagen als Servicedienstleister anbietet. Die mit den Kunden wegfallenden Einnahmen und noch ausstehenden Forderungen seien nicht durch die im Eigenbetrieb befindlichen Biogasanlagen auszugleichen.

bkn betreibt mit der biostrom Capital GmbH und der biostrom Versorgung GmbH & Co. KG weitere Töchtergesellschaften, die derzeit noch nicht insolvent seien. Diese Gesellschaften halten bkn zufolge die Biogasanlagen, die das Unternehmen selbst betreibt. Dabei hält die Biostrom Versorgung GmbH & Co. KG landwirtschaftliche Flächen, die einen Teil der Rohstoffversorgung der eigenen Biogasanlagen sicherstellen sollen. Beide Unternehmen, dienen laut bkn auch als Sicherheit für die Anleihe im Gesamtwert von 25 Millionen Euro. Die mit 7,5 Prozent fest verzinste Anleihe läuft eigentlich noch bis 2016. Die finanzielle Schieflage der bkn biostrom AG, die nun zur Pleite führte, hatte offenbar auch dafür gesorgt, dass bkn die erste Zinszahlung der Anleihe zum 6. Juni nicht leisten konnte (ECOreporter.de Opens external link in new windowberichtete).

Bereits im Februar 2012 hatte Finanzvorstand Stephan Sander das Unternehmen mit sofortiger Wirkung verlassen. Und Alleinvorstand Günter Schlotmann hatte das Resort übernommen. Der für Mai 2012 angekündigte Geschäftsbericht für das Gesamtjahr 2010/2011 wurde seither nicht veröffentlicht.  Eine Nachfrage von ECOreporter.de  anlässlich der nicht bedienten Anleihezinsen blieb bis heute Mittag unbeantwortet.

Für die Anleihegläubiger und Aktionäre der bkn biostrom AG kann es schwierig werden, das investierte Geld vollständig zurückzubekommen: Bei einer Insolvenz werden ihre Ansprüche gegenüber denen von Banken nachrangig behandelt. Und Aktionäre werden in der Regel nicht an Erlösen aus der Verwertung der Insolvenzmasse von Pleiteunternehmen beteiligt.

Fachanwälte raten Anleiheinhabern in solchen Fällen trotz der geringeren Erfolgsaussichten, ihre Ansprüche im Verfahren anzumelden, indem sie diese in die so genannte Insolvenztabelle eintragen.  Nur so besteht die Chance in dem Verfahren überhaupt berücksichtigt zu werden.

Außerdem raten Anlageschutzanwälte dazu, juristisch prüfen zu lassen, ob die Vermittler der Anleihe wegen falscher Beratung haftbar gemacht werden können, oder ob im Wertpapierprospekt zur Anleihe nicht hinreichend über Risiken aufgeklärt worden ist (lesen Sie dazu auch Opens external link in new windowunseren Beitrag, der sich mit der Anlegeraussichten im Falle der insolventen Solar Millennium AG befasst).

bkn biostrom AG: ISIN DE000A0LD4M4 / WKN A0LD4M
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