Kataloghaus von Helma Eigenheimbau. Die Aktie des Baudienstleisters hat in den letzten drei Monaten stark zugelegt. / Foto: Helma Eigenheimbau

  Aktientipps, Nachhaltige Aktien, Aktien-Favoriten

Bis zu 47 Prozent Plus: Welche nachhaltigen Immobilienaktien lohnen sich?

Investieren in Betongold, aber bitte per Aktie: So paradox es klingt, das wünschen sich viele Anleger. Und es geht. Auch nachhaltig. ECOreporter hat sieben Aktiengesellschaften herausgesucht, die mit einem nachhaltigen Ansatz Immobilien bauen oder betreiben. Krankenhäuser, Pflegeheime, Einkaufszentren – es gibt viele Ansatzpunkte für Nachhaltigkeit im Immobiliensektor. Welche Aktien sind aussichtsreich, welche derzeit zu hoch bewertet?

Ein Drittel der CO2-Emissionen in der EU geht auf das Konto von Gebäuden. Heizung, Klimatisierung und anderes – bei der Erzeugung der dafür notwendigen Energie werden nach wie vor große Mengen klimaschädlicher Gase freigesetzt. Wer in energieeffiziente Gebäude investiert, hilft mit bei der Bekämpfung des Klimawandels.

Und auch in anderen Bereichen können Immobilien nachhaltig sein: Pflegeheime mit hohen sozialen Standards verbessern die Lebensqualität alter Menschen, gut geführte Krankenhäuser lassen Patienten schneller gesund werden.

Sieben Unternehmen, deren Geschäftsfeld eng mit Immobilien verknüpft ist – sieben unterschiedliche Kursentwicklungen. Die beste Aktie erzielte fast 47 Prozent Wertzuwachs in einem Jahr. Zum Vergleich: Der Referenzindex MSCI World verlor im gleichen Zeitraum 0,5 Prozent.

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Helma Eigenheimbau AG: Plus 27,5 Prozent seit März

Der 1980 gegründete Baudienstleister Helma Eigenheimbau hat sich auf die Planung und Errichtung energieeffizienter Häuser spezialisiert. 2018 konnte der Konzern aus dem niedersächsischen Lehrte seinen Nettogewinn von 13 auf 14,5 Millionen Euro steigern (ECOreporter berichtete hier). Der Auftragseingang legte im Vergleich zu 2017 um 13,5 Prozent zu.

Der Kurs der Helma-Aktie ist in den letzten drei Monaten um 27,5 Prozent gestiegen. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von unter 11 (Stand 13.06.2019) ist das Unternehmen aber immer noch niedrig bewertet. Anleger können mit einer kleinen Position einsteigen.

JM AB: Das Ende der Kursflaute?

Der schwedische Konzern JM errichtet seit 70 Jahren Wohn- und Gewerbeimmobilien. Der Schwerpunkt liegt auf Mehrfamilienhäusern in Ballungszentren und Universitätsstädten in Schweden, Norwegen und Finnland.

Das Unternehmen lässt seit 2018 als erster skandinavischer Baukonzern alle seine Wohngebäude nach dem nachhaltigen Nordic Swan Ecolabel zertifizieren und installiert auf größeren Gebäudekomplexen serienmäßig Solaranlagen.

Trotz guter Geschäftszahlen ist die JM-Aktie in den letzten zwei Jahren stark unter die Räder gekommen. Seit einigen Wochen erholt sich der Kurs. Auf Sicht von drei Monaten liegt die Aktie fast 20 Prozent im Plus, mit einem KGV von 10 ist sie aber nach wie vor günstig bewertet. Außerdem bietet JM eine attraktive Dividendenrendite von aktuell 5,8 Prozent. Anleger können eine kleine Position in ihr Depot aufnehmen.

Welltower Inc.: Plus 46,9 Prozent in einem Jahr

Welltower ist ein Pflegeimmobilien-Spezialist. Das US-Unternehmen kauft, vermietet und betreibt in erster Linie Pflegeheime in den USA, Kanada und Großbritannien. Aufgrund seiner steuerbegünstigten Rechtsform als Real Estate Investment Trust (REIT) ist Welltower dazu verpflichtet, 90 Prozent seiner Gewinne an die Aktionäre auszuschütten.

Das Unternehmen hat im ersten Quartal 2019 die Erwartungen der Analysten erfüllt (ECOreporter berichtete hier). Die Dividendenrendite liegt aktuell bei guten 4,2 Prozent. Nach dem Kursanstieg um fast 47 Prozent in den letzten zwölf Monaten ist die Welltower-Aktie aber zu teuer (KGV 41). Anleger sollten auf sinkende Kurse warten.

Ein ECOreporter-Porträt von Welltower finden Sie hier.

Orpea SAS: Die Zeichen stehen auf Wachstum

Der französische Gesundheitskonzern Orpea betreibt in 14 europäischen Ländern Pflegeheime, psychiatrische Kliniken und Rehabilitationseinrichtungen. Mit mehr als 96.000 Betten und 950 Heimen und Krankenhäusern gehört Orpea zu den Marktführern in Europa. 2018 hat das Unternehmen den deutschen Tagesklinikbetreiber Inoges übernommen.

Der Konzern expandiert momentan nach Lateinamerika und plant eine Rehaklinik-Kette in Russland. Finanziell steht Orpea gut da, im ersten Quartal 2019 konnte der Umsatz um 10 Prozent auf über 900 Millionen Euro gesteigert werden. Für das Gesamtjahr 2019 rechnet das Management mit einem Umsatz von mindestens 3,7 Milliarden Euro – das wäre ein Plus von 8,2 Prozent zum Vorjahr. Seinen Jahresnettogewinn 2018 hat Orpea nach Prüfung der vorläufigen Zahlen von 200 auf 220 Millionen Euro korrigiert.

Trotz der leichten Kursverluste der letzten Monate ist die Orpea-Aktie mit einem KGV von 30 immer noch hoch bewertet – auf Sicht von fünf Jahren liegt die Aktie fast 100 Prozent im Plus. Aber die Geschäftszahlen des Unternehmens sind gut, der Wachstumskurs könnte der Aktie weiteren Auftrieb geben. Die Orpea-Aktie eignet sich vor allem für Anleger mit einem langen Anlagehorizont.

Wie schlugen sich die ECOreporter-Favoriten-Aktien?

Die ECOreporter-Favoriten-Aktien Unibail-Rodamco-Westfield, Fresenius und Deutsche EuroShop haben in den letzten drei Monaten leicht an Wert verloren beziehungsweise nur minimal zugelegt. Ihre Zukunftsaussichten sind jedoch nach wie vor gut. ECOreporter bleibt bei seiner Einschätzung: Alle drei Aktien sind derzeit günstig bewertet, ein Einstieg kann sich lohnen.

Mehr zu Unibail-Rodamco-Westfield, Fresenius und Deutsche EuroShop erfahren Sie in den aktuellen Überblicken über die ECOreporter-Favoriten-Aktien der Kategorien Dividendenkönige und Mittelklasse.

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