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Bis 500 Milliarden Euro Investitionsbedarf pro Jahr - Studie umreißt Trends in der globalen Wasserwirtschaft
Grundsätzlich sehen die Autoren der Studie mit dem Titel „Weltwassermärkte“ in allen Ländern einen großen Investitionsbedarf in der Wasserwirtschaft. Für Hersteller von "Wassertechnologien" gebe es daher in den nächsten Jahrzehnten enormes Absatzpotenzial. Dies gelte insbesondere für Staaten aus dem Mittleren Osten, aber auch für die bevölkerungsreichen Länder China und Indien sowie für die USA und auch Deutschland. Die Schwerpunkte seine dabei von Region zu Region unterschiedlich. Da in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern ein großer Teil der Wasserinfrastruktur erst neu erstellt werden müsse, sei dort der Investitionsbedarf deutlich höher. So sei etwa ganz China im Jahr 2006 erst auf knapp 1.000 Kläranlagen gekommen. Inzwischen sei die Zahl zwar gestiegen, aber ein Vergleich mit den rund 10.000 Kläranlagen, die in Deutschland eingesetzt würden, zeige den nach wie vor immensen Rückstand des Milliardenvolkes auf.
In vielen Industrieländern wurde dagegen die Wasserinfrastruktur ungenügend gewartet, stellt DBresearch fest. Daher stünden auch dort erhebliche Investitionen an. Die OCED schätze, dass sich die jährlichen laufenden und investiven Ausgaben für die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in den OECD-Staaten auf mehrere Hundert Milliarden Dollar belaufen. Da dem Investitionsbedarf jedoch Finanzierungsengpässe der öffentlichen Hand gegenüber stünden, sei hier verstärkt der Privatsektor gefragt.
Die Autoren der Studie streichen heraus, dass von den knapp 1,4 Milliarden km³ Wasser auf der Erde sind ganze 2,5 Prozent als Süßwasser existieren. Hiervon seien wiederum knapp 70 Prozent als Eis gebunden - insbesondere an den Polkappen und in Gletschern – und somit kaum für den Menschen nutzbar. Der mit Abstand größte Nutzer von Frischwasser sei die Bewässerungslandwirtschaft. Rund 70 Prozent des globalen Wasserverbrauchs würden hierfür eingesetzt – mit steigender Tendenz. Die bewässerte landwirtschaftliche Fläche auf der Erde habe sich in den letzten 50 Jahren in etwa verdoppelt. In vielen Entwicklungs- und Schwellenländern liege dieser Wert zum Teil deutlich aber über 90 Prozent.
Auf die Industrie und den Energiesektor entfällt laut DBresearch etwa ein Fünftel des globalen Wasserverbrauchs, auf die privaten Haushalte etwa ein Zehntel. Der größte Teil des erwarteten Zuwachses der Wassernachfrage werde auf die Entwicklungs- und Schwellenländer entfallen. Denn dort werde der bis 2050 prognostizierte Anstieg der Weltbevölkerung um zusätzliche 2,5 Milliarden zu 90 Prozent stattfinden. Da mehr Menschen nicht nur mehr Trinkwasser benötigen, sondern auch mehr Nahrungsmittel, werde die Bewässerungslandwirtschaft weiter an Bedeutung gewinnen. Durch den Druck, die Erträge in der Landwirtschaft zu erhöhen, sei zudem mit einem Anstieg der Schadstoffeinträge ins Grundwasser durch den ineffizienten Einsatz von Pestiziden und Düngungsmitteln zu rechnen. DBresearch geht davon aus, dass der Klimawandel in den nächsten Jahren viele bereits bestehende Probleme rund um die Wasserwirtschaft verschärfen und neue schaffen wird.

Angesichts dieser vielfältigen Herausforderungen ist die Bandbreite der benötigten Technologien rund um die Wasserwirtschaft groß, stellt DBresearch fest. Dies gelte etwa für effiziente Bewässerungstechnologien, Meerwasserentsalzungs- und Kläranlagen, technischen Ausrüstungen wie Pumpen, Kompressoren, Armaturen, für Filteranlagen oder Desinfektionsverfahren und für effiziente sanitäre Einrichtungen. Hier sei mit einer hohen Nachfrage zu rechnen. Vor allem deutsche Unternehmen haben laut der Studie „in vielen dieser Segmente gute Chancen und zählen technologisch zur Weltspitze“. Um umfangreiche Angebote aus einer Hand abgeben zu können, biete es sich für die Unternehmen, Kooperationen über die Wertschöpfungskette der Wasserwirtschaft und auch über Ländergrenzen hinweg abzuschließen.
Bildhinweis: Abwasseranlage / Quelle: Fotolia