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Biogasfonds Rogäsen will 312 Prozent Gesamtausschüttung erwirtschaften – Ist das Angebot zu empfehlen?
Gesamte Ausschüttung: 312 Prozent – ein hoher Wert für einen Erneuerbare-Energie-Fonds. Ein Biogaskraftwerk mit 4,7 Megawatt Leistung liegt dem Fonds zugrunde; sein Name: „BioConInvest GmbH & Co. Vierte KG für Biomasse-Kraftwerke Rogäsen“. Die Berliner ConInvest Gesellschaft für unternehmerische Beteiligungen mbH will das Kraftwerk im brandenburgischen Rosenau bauen. Anleger können sich ab mindestens 10.000 Euro an dem Fonds beteiligen, zuzüglich 5 Prozent Agio. ECOreporter.de hat das Angebot geprüft: Ist es zu empfehlen?
Insgesamt 3,56 Millionen Euro soll das Biogasprojekt Rogäsen kosten. Davon will ConInvest 1,06 Millionen Euro als Eigenkapital bei Anlegern einwerben, plus Agio. Den größten Teil des Volumens macht mit 2,45 Millionen Euro das Fremdkapital aus. Das schlüsselfertige Kraftwerk soll 2,85 Millionen Euro kosten. Die Fondskosten inklusive Agio betragen 411.900 Euro, sie machen damit fast 40 Prozent des Eigenkapitals aus. Als Liquiditätsreserve sind 303.000 Euro eingeplant.
Die relativ hohe Fremdkapitalquote ist mit Risiken verbunden: Die Fondsgesellschaft schiebt für viele Jahre einen beachtlichen Schuldenberg vor sich her. Das kann gut gehen, allerdings sollte die Konstruktion des Fonds weitere Risiken möglichst minimieren. Die nähere Betrachtung des Biogasfonds Rogäsen offenbart jedoch eine ganze Reihe von fraglichen Punkte. So enthält die Prognoserechnung Erträge aus Boni für den Einsatz innovativer Technologie (2,00 Ct./kWh) und die Nutzung der entstehenden Wärme (2,00 Ct./kWhth.) nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Das EEG wird allerdings aktuell von der Großen Koalition überarbeitet. Besonders die Boni sind sehr umstritten, es ist unklar, ob und in welcher Form sie erhalten bleiben werden. Wenn die Boni wegfallen, würde dies die Rendite des Fonds deutlich schmälern. Da das Kraftwerk erst 2008 in Betrieb gehen soll, wäre es von Änderungen des EEG betroffen.
Laut Prospekt soll die Anlage von den 8.760 Stunden, die ein Jahr hat, 8.000 Stunden volle Leistung bringen. Eine etwas mutige Annahme, vor allem vor dem Hintergrund, dass es sich beim Biogasfonds Rogäsen um eine Einzelanlage handelt. Es wird ein Silo geben, einen Mischbehälter, einen Fermenter, einen Nachgärbehälter, ein Gärrestlager, eine Entschwefelungsanlage und ein Blockheizkraftwerk. Kommt es irgendwo in dieser Kette zu Problemen, dürfte die ganze Anlage Probleme bekommen. Andere Beteiligungsprojekte, die mehrere kleinere Anlagen an unterschiedlichen Standorten unter einen Hut bringen, streuen ein solches Risiko.
Verglichen mit anderen Anbietern von Biogasbeteiligungen liegen die Investitionskosten mit 6.500 Euro je Kilowatt recht hoch. Dabei erscheint die Kostentransparenz fraglich: An dem Projekt sind gleich mehrere Tochtergesellschaften der ConInvest beteiligt. Generalübernehmer und Generalplaner ist eine ConInvest-Tochter, kaufmännisches und technisches Anlagenmanagement erledigt ebenfalls eine ConInvest-Tochter, und sogar die für den Fonds besonders wichtige Substratversorgung liegt bei einer ConInvest-Tochter.
Fazit
Die Konstruktion des Biogasfonds Rogäsen enthält Risiken, die den wirtschaftlichen Erfolg des Projekts gefährden könnten. Ein gewichtiger Faktor sind die Preise für die landwirtschaftlichen Rohstoffe: Sie sind zwar derzeit hoch, aber sie können noch weiter steigen. Das Projekt erscheint zudem vergleichsweise teuer. ECOreporter.de-Empfehlung: Nicht investieren.
Basisinformationen
Name des Fonds: BioConInvest GmbH & Co. Vierte KG
Anbieter: ConInvest Gesellschaft für unternehmerische Beteiligungen mbH
Standort: Rosenau / Brandenburg
Anlagenhersteller: GE Jenbacher
Anzahl der Anlagen: 1
Gasertrag insgesamt: 2.331.500,00 m³/a
Elektrische Gesamtleistung: 4.700.000,00 kW
Netzbetreiber: E.ON edis AG.
Währung: Euro
Veröffentlichungsdatum: 12.10.2007
Einkunftsart: Gewerblich
Rechtsform: GmbH & Co. KG
Agio: 5,00%
Laufzeit: bis 31.12.2028
Bild: Mais ist der derzeit wichtigste Rohstoff für Biogasanlagen in Deutschland. / Quelle: Raiffeisen
Insgesamt 3,56 Millionen Euro soll das Biogasprojekt Rogäsen kosten. Davon will ConInvest 1,06 Millionen Euro als Eigenkapital bei Anlegern einwerben, plus Agio. Den größten Teil des Volumens macht mit 2,45 Millionen Euro das Fremdkapital aus. Das schlüsselfertige Kraftwerk soll 2,85 Millionen Euro kosten. Die Fondskosten inklusive Agio betragen 411.900 Euro, sie machen damit fast 40 Prozent des Eigenkapitals aus. Als Liquiditätsreserve sind 303.000 Euro eingeplant.
Die relativ hohe Fremdkapitalquote ist mit Risiken verbunden: Die Fondsgesellschaft schiebt für viele Jahre einen beachtlichen Schuldenberg vor sich her. Das kann gut gehen, allerdings sollte die Konstruktion des Fonds weitere Risiken möglichst minimieren. Die nähere Betrachtung des Biogasfonds Rogäsen offenbart jedoch eine ganze Reihe von fraglichen Punkte. So enthält die Prognoserechnung Erträge aus Boni für den Einsatz innovativer Technologie (2,00 Ct./kWh) und die Nutzung der entstehenden Wärme (2,00 Ct./kWhth.) nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Das EEG wird allerdings aktuell von der Großen Koalition überarbeitet. Besonders die Boni sind sehr umstritten, es ist unklar, ob und in welcher Form sie erhalten bleiben werden. Wenn die Boni wegfallen, würde dies die Rendite des Fonds deutlich schmälern. Da das Kraftwerk erst 2008 in Betrieb gehen soll, wäre es von Änderungen des EEG betroffen.
Laut Prospekt soll die Anlage von den 8.760 Stunden, die ein Jahr hat, 8.000 Stunden volle Leistung bringen. Eine etwas mutige Annahme, vor allem vor dem Hintergrund, dass es sich beim Biogasfonds Rogäsen um eine Einzelanlage handelt. Es wird ein Silo geben, einen Mischbehälter, einen Fermenter, einen Nachgärbehälter, ein Gärrestlager, eine Entschwefelungsanlage und ein Blockheizkraftwerk. Kommt es irgendwo in dieser Kette zu Problemen, dürfte die ganze Anlage Probleme bekommen. Andere Beteiligungsprojekte, die mehrere kleinere Anlagen an unterschiedlichen Standorten unter einen Hut bringen, streuen ein solches Risiko.
Verglichen mit anderen Anbietern von Biogasbeteiligungen liegen die Investitionskosten mit 6.500 Euro je Kilowatt recht hoch. Dabei erscheint die Kostentransparenz fraglich: An dem Projekt sind gleich mehrere Tochtergesellschaften der ConInvest beteiligt. Generalübernehmer und Generalplaner ist eine ConInvest-Tochter, kaufmännisches und technisches Anlagenmanagement erledigt ebenfalls eine ConInvest-Tochter, und sogar die für den Fonds besonders wichtige Substratversorgung liegt bei einer ConInvest-Tochter.
Fazit
Die Konstruktion des Biogasfonds Rogäsen enthält Risiken, die den wirtschaftlichen Erfolg des Projekts gefährden könnten. Ein gewichtiger Faktor sind die Preise für die landwirtschaftlichen Rohstoffe: Sie sind zwar derzeit hoch, aber sie können noch weiter steigen. Das Projekt erscheint zudem vergleichsweise teuer. ECOreporter.de-Empfehlung: Nicht investieren.
Basisinformationen
Name des Fonds: BioConInvest GmbH & Co. Vierte KG
Anbieter: ConInvest Gesellschaft für unternehmerische Beteiligungen mbH
Standort: Rosenau / Brandenburg
Anlagenhersteller: GE Jenbacher
Anzahl der Anlagen: 1
Gasertrag insgesamt: 2.331.500,00 m³/a
Elektrische Gesamtleistung: 4.700.000,00 kW
Netzbetreiber: E.ON edis AG.
Währung: Euro
Veröffentlichungsdatum: 12.10.2007
Einkunftsart: Gewerblich
Rechtsform: GmbH & Co. KG
Agio: 5,00%
Laufzeit: bis 31.12.2028
Bild: Mais ist der derzeit wichtigste Rohstoff für Biogasanlagen in Deutschland. / Quelle: Raiffeisen