Anleihen / AIF

Bioenergie-Anleihe blitzartig ausverkauft

Innerhalb von nur drei Tagen hat die BioEnergie Taufkirchen GmbH bei Anlegern 15 Millionen Euro eingeworben. Damit ist die „Infrastruktur-Anleihe“ vorzeitig voll platziert, also ausverkauft. Investiert haben diese Anleger in eine mit 6,5 Prozent fest verzinste Unternehmensanleihe, die in sieben Jahren, Ende Juli 2020 zur Rückzahlung fällig wird. Die Anleihe, die für 1.000 Euro pro Wertpapier zu haben war bleibt allerdings für Anleger interessant, denn ab dem 30. Juni soll sie im Mittelstandssegment der Münchner Börse „m:access“ gehandelt werden.

Die Anleihe-Emittentin ist ein regionaler Eneuerbare-Energie-Versorger, der ein Fernwärmenetzwerk betreibt. Der Großteil des frischen Kapitals soll genutzt werden, um verschiedene Bankdarlehen abzulösen und die Finanzierungsstruktur „deutlich zu vereinfachen“, wie die Unternehmensführung mitteilte. Weitere Mittel sollen dem Ausbau eines Fernwärmenetzes dienen, damit dort neue Kunden angeschlossen werden können.

Die BioEnergie Taufkirchen erzielt rund 70 Prozent ihrer Umsätze aus der Vermarktung von Wärme, die über das eigene, 38 Kilometer lange Fernwärmenetz direkt an die Kunden geliefert wird. Aus Nachhaltigkeitssicht für den einen oder anderen Anleger bedenklich: Zu den Kunden gehören neben dem Großhandelskonzern Metro, der Baumarktkette OBI und Immobiliengesellschaften wie IVG auch eine Bundeswehr-Universität und eine Niederlassung des Luftfahrt- und Rüstungskonzerns EADS. Weitere 30 Prozent der Umsätze stammen aus der Stromdirektvermarktung an den Schweizer Energiekonzern Axpo AG. Dieser erzeugt zwei Drittel seines Stromangebotes aus Kernenergie.

Die Rating-Agentur Scope Ratings attestiert der BioEnergie Taufkirchen GmbH & Co. KG mit der Note BBB- ein geringes Insolvenzrisiko. Auf Schulnoten übertragen entspräche dies wohl einer 2-. Drei Notenabstufungen liegen über dieser Note „AAA“ bis „A“. Insgesamt ist die Asset-Based-Bonds-Notenskala von Scope in zehn Stufen unterteilt von „AAA“ bis „D“ von A bis C gibt es jeweils drei Notenabstufungen D ist eine Einzelnote.

In Taufkirchen wird derzeit ein geothermisches Großkraftwerk realisiert, dessen Bau nach längeren Verzögerungen in einigen Wochen beginnen soll. Hieran arbeitet die GeoEnergie Taufkirchen GmbH. Dabei handelt es sich um eine Tochter der Bohrtechnikspezialistin Dahldrup & Söhne aus Grünwald. Die BioEnergie Taufkirchen GmbH soll einer der Energieabnehmer aus dem geothermischen Großkraftwerk werden. Das erfuhr ECOreporter.de auf Nachfrage beim Unternehmen.
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