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Biodiesel - Genussrechte mit 9 bis 18 Prozent Ausschüttung: Wie attraktiv ist das Angebot der BE-Bioenergie AG?
Die BE Bioenergie AG will Biodiesel-Anlagen bauen. Finanzieren will sie die Projekte mit 20 Millionen Euro, die sie aus dem Verkauf von Genussrechten einnehmen will. ECOreporter.de hat sich das Angebot näher angeschaut.
Zwei Millionen Genussrechte im Gesamtwert von zwanzig Millionen Euro will die BE Bioenergie AG aus Langenfeld emittieren. Das Projekt ist ein so genannter Blind-Pool: Im Emissionsprospekt werden keine konkreten Projekte und Bauvorhaben genannt. Wann, wo und wie die Anlagen zur Produktion von Biodiesel entstehen sollen, steht noch nicht fest.
BE Bioenergie stellt den Anlegern eine satte Dividende von 9 bis 18 Prozent jährlich in Aussichtt. Der Nennwert der Genussrechte beträgt 10 Euro, Beteiligungen sind ab mindestens 1000 Euro möglich, dazu kommen 5 Prozent Agio.
Besonders kostengünstiges neues Verfahren
Die BE-Bioenergie AG gibt es erst seit Juli 2005. Laut dem Emissionsprospekt will sie mit einem besonders kostengünstigen neuen Verfahren Biodiesel produzieren. Mit Hilfe des "Katalytischen Depolymerisationsverfahrens" (KD-Verfahren) könne in einem einzigen Produktionsprozess aus Reststoffen, nachwachsenden Rohstoffen, aber auch aus Altölen und Fetten ein dieselähnlicher Kraftstoff oder leichtes Heizöl nach DIN-Norm gewonnen werden, so BE Bioenergie. Der Kraftstoff sei für "eine Vielzahl von Dieselmotoren ohne Umrüstung geeignet", es bestünden "weitestgehend Freigaben durch die Motorenhersteller".
Keine Antwort auf viele Fragen
Vorstand der BE Bioenergie ist Dipl.-Ing. Steffen Zeyn. Wir fragten ihn erstmalig im September 2006, wer die Patente für das KD-Verfahren hält. Was für Rechte hat die BE-Bioenergie AG daran? Muss sie Lizenzgebühren abführen? Ist das Verfahren bereits im großtechnischen Einsatz erprobt worden? Zeyn antwortete nicht, später erklärte er, er sei zwischenzeitlich erkrankt. ECOreporter.de schickte wiederholt Fragen, telefonische Kontaktversuche folgten - allein, es kamen keine Antworten. In der Telefonzentrale hießt es immer wieder Herr Zeyn sei nicht da.
Laut dem Emissionsprospekt plant das Unternehmen, zunächst bis zu vier Anlagen zur Herstellung von Biodiesel nach dem KD-Verfahren zu bauen. Entsprechend dem Mittelzufluss aus der Emission bzw. den Gewinnen aus dem operativen Geschäft wolle man die Produktion dann auf bis zu 74 Anlagen erweitern. Als mögliche Standorte nennen die Initiatoren Wilhelmshaven, Rostock, Bremerhaven, Wismar und Stendal. An diesen Orten hätten "positive Vorgespräche" stattgefunden. Wir fragten: Wie ist der derzeitige Bau-Stand bei den Anlagen? Gibt es verbindliche Verträge, die die Versorgung von künftigen Anlagen der BE-Bioenergie AG mit Rohstoffen sichern? Auch hierzu blieben Antworten aus.
Viele offene Fragen, viel Unsicherheit für potentielle Käufer der Genussrechte der BE-Bionergie AG. Die Ankündigung der Gesellschaft, dass das Emissionskapital frei verwendet werden kann, dürfte die Zweifel kaum beheben. Die Genussrechte hätten "wie jede unternehmerische Investition Blind-Pool-Charakter", so das Unternehmen. Im Rahmen des durch die Satzung formulierten Unternehmensgegenstandes liege die Verwendung "im freien unternehmerischen Ermessen des Vorstands".
Fazit:
ECOreporter.de rät auf dem derzeitigen Kenntnisstand von einem Engagement bei der BE Bioenergie ab. Die Prognosen und Berechnungen des Unternehmens sind für uns mit den uns vorliegenden Informationen nicht so weit nachprüfbar, wie wir es bei einem solchen Projekt erwarten würden. Vorstand Zeyn zeigte sich gegenüber ECOreporter.de wenig auskunftsbereit. Auch unsere Fragen zur Finanzierung, zur Erfahrung der Initiatoren oder zu Projektpartnern blieben unbeantwortet. Insbesondere blieb ungeklärt, weshalb nach den uns vorliegenden Informationen keine professionellen Investoren, beispielsweise Venture-Capital-Fonds, in die Finanzierung der Gesellschaft eingebunden sind.
Aufgrund der Informationspolitik des Unternehmens führen wir dieses Angebot in der Wachhundrubrik. Zumindest bis uns neue Informationen eine eventuell andere Einschätzung ermöglichen.
Basisdaten des Angebots
Emittentin: BE-Bioenergie AG, Langenfeld
Grundkapital der Gesellschaft: 50.000 Euro
Art der Genussrechte: Vinkulierte Namensgenussrechte
Nennbetrag: 10 Euro
Agio: 5 Prozent
Mindestlaufzeit: 7 Jahre
Anzahl der Genussrechte: 2 Millionen Genussrechte
Emissionsvolumen: 20 Millionen Euro
Dividende: 9 - 18 Prozent aus Gewinnen der Gesellschaft
Handelbarkeit: Kein Handel möglich
Emissions- und Platzierungskosten: zirka 3,0 Millionen Euro
Bitte sorgfältig beachten:
Geldanlagen sind mit Risiken verbunden, die sich im Extremfall in einem Totalverlust der eingesetzten Mittel niederschlagen können. Die von uns bereit gestellten Informationen sind keine Kaufaufforderungen oder Anlageempfehlungen - denn wir kennen z.B. Ihre persönlichen Vermögensverhältnisse und Ihr Anlegerprofil nicht. Zwischen Lesern und dem Verlag entsteht kein Beratungsvertrag, auch nicht stillschweigend. Die Redaktion recherchiert sorgfältig. Eine Garantie für die Richtigkeit und für richtige Schlussfolgerungen wird dennoch ausgeschlossen - auch uns kann einmal ein Fehler unterlaufen. Finanzdienstleister können sich also nicht allein auf unsere Informationen stützen. Jegliche Haftung wird ausgeschlossen, auch für Folgeschäden, etwa Vermögensschäden. Unsere Texte machen in keinem Falle eine individuelle Beratung und Beschäftigung mit den Angeboten entbehrlich. Bitte beachten Sie, dass sich zwischen unserer Recherche und Ihrer Lektüre Änderungen ergeben können. Weder die Veröffentlichung noch ihr Inhalt, Auszüge des Inhalts noch eine Kopie darf ohne unsere vorherige Erlaubnis auf irgendeine Art verändert oder an Dritte verteilt oder übermittelt werden - andernfalls liegt ein strafrechtlich bewehrter Urheberrechtsverstoß vor.
Ihre ECOreporter: für Sie da unter
redaktion@ecoreporter.de
Bild: Das Thema Biodiesel interessiert derzeit viele Investoren / Quelle: VDB e.V.
Zwei Millionen Genussrechte im Gesamtwert von zwanzig Millionen Euro will die BE Bioenergie AG aus Langenfeld emittieren. Das Projekt ist ein so genannter Blind-Pool: Im Emissionsprospekt werden keine konkreten Projekte und Bauvorhaben genannt. Wann, wo und wie die Anlagen zur Produktion von Biodiesel entstehen sollen, steht noch nicht fest.
BE Bioenergie stellt den Anlegern eine satte Dividende von 9 bis 18 Prozent jährlich in Aussichtt. Der Nennwert der Genussrechte beträgt 10 Euro, Beteiligungen sind ab mindestens 1000 Euro möglich, dazu kommen 5 Prozent Agio.
Besonders kostengünstiges neues Verfahren
Die BE-Bioenergie AG gibt es erst seit Juli 2005. Laut dem Emissionsprospekt will sie mit einem besonders kostengünstigen neuen Verfahren Biodiesel produzieren. Mit Hilfe des "Katalytischen Depolymerisationsverfahrens" (KD-Verfahren) könne in einem einzigen Produktionsprozess aus Reststoffen, nachwachsenden Rohstoffen, aber auch aus Altölen und Fetten ein dieselähnlicher Kraftstoff oder leichtes Heizöl nach DIN-Norm gewonnen werden, so BE Bioenergie. Der Kraftstoff sei für "eine Vielzahl von Dieselmotoren ohne Umrüstung geeignet", es bestünden "weitestgehend Freigaben durch die Motorenhersteller".
Keine Antwort auf viele Fragen
Vorstand der BE Bioenergie ist Dipl.-Ing. Steffen Zeyn. Wir fragten ihn erstmalig im September 2006, wer die Patente für das KD-Verfahren hält. Was für Rechte hat die BE-Bioenergie AG daran? Muss sie Lizenzgebühren abführen? Ist das Verfahren bereits im großtechnischen Einsatz erprobt worden? Zeyn antwortete nicht, später erklärte er, er sei zwischenzeitlich erkrankt. ECOreporter.de schickte wiederholt Fragen, telefonische Kontaktversuche folgten - allein, es kamen keine Antworten. In der Telefonzentrale hießt es immer wieder Herr Zeyn sei nicht da.
Laut dem Emissionsprospekt plant das Unternehmen, zunächst bis zu vier Anlagen zur Herstellung von Biodiesel nach dem KD-Verfahren zu bauen. Entsprechend dem Mittelzufluss aus der Emission bzw. den Gewinnen aus dem operativen Geschäft wolle man die Produktion dann auf bis zu 74 Anlagen erweitern. Als mögliche Standorte nennen die Initiatoren Wilhelmshaven, Rostock, Bremerhaven, Wismar und Stendal. An diesen Orten hätten "positive Vorgespräche" stattgefunden. Wir fragten: Wie ist der derzeitige Bau-Stand bei den Anlagen? Gibt es verbindliche Verträge, die die Versorgung von künftigen Anlagen der BE-Bioenergie AG mit Rohstoffen sichern? Auch hierzu blieben Antworten aus.
Viele offene Fragen, viel Unsicherheit für potentielle Käufer der Genussrechte der BE-Bionergie AG. Die Ankündigung der Gesellschaft, dass das Emissionskapital frei verwendet werden kann, dürfte die Zweifel kaum beheben. Die Genussrechte hätten "wie jede unternehmerische Investition Blind-Pool-Charakter", so das Unternehmen. Im Rahmen des durch die Satzung formulierten Unternehmensgegenstandes liege die Verwendung "im freien unternehmerischen Ermessen des Vorstands".
Fazit:
ECOreporter.de rät auf dem derzeitigen Kenntnisstand von einem Engagement bei der BE Bioenergie ab. Die Prognosen und Berechnungen des Unternehmens sind für uns mit den uns vorliegenden Informationen nicht so weit nachprüfbar, wie wir es bei einem solchen Projekt erwarten würden. Vorstand Zeyn zeigte sich gegenüber ECOreporter.de wenig auskunftsbereit. Auch unsere Fragen zur Finanzierung, zur Erfahrung der Initiatoren oder zu Projektpartnern blieben unbeantwortet. Insbesondere blieb ungeklärt, weshalb nach den uns vorliegenden Informationen keine professionellen Investoren, beispielsweise Venture-Capital-Fonds, in die Finanzierung der Gesellschaft eingebunden sind.
Aufgrund der Informationspolitik des Unternehmens führen wir dieses Angebot in der Wachhundrubrik. Zumindest bis uns neue Informationen eine eventuell andere Einschätzung ermöglichen.
Basisdaten des Angebots
Emittentin: BE-Bioenergie AG, Langenfeld
Grundkapital der Gesellschaft: 50.000 Euro
Art der Genussrechte: Vinkulierte Namensgenussrechte
Nennbetrag: 10 Euro
Agio: 5 Prozent
Mindestlaufzeit: 7 Jahre
Anzahl der Genussrechte: 2 Millionen Genussrechte
Emissionsvolumen: 20 Millionen Euro
Dividende: 9 - 18 Prozent aus Gewinnen der Gesellschaft
Handelbarkeit: Kein Handel möglich
Emissions- und Platzierungskosten: zirka 3,0 Millionen Euro
Bitte sorgfältig beachten:
Geldanlagen sind mit Risiken verbunden, die sich im Extremfall in einem Totalverlust der eingesetzten Mittel niederschlagen können. Die von uns bereit gestellten Informationen sind keine Kaufaufforderungen oder Anlageempfehlungen - denn wir kennen z.B. Ihre persönlichen Vermögensverhältnisse und Ihr Anlegerprofil nicht. Zwischen Lesern und dem Verlag entsteht kein Beratungsvertrag, auch nicht stillschweigend. Die Redaktion recherchiert sorgfältig. Eine Garantie für die Richtigkeit und für richtige Schlussfolgerungen wird dennoch ausgeschlossen - auch uns kann einmal ein Fehler unterlaufen. Finanzdienstleister können sich also nicht allein auf unsere Informationen stützen. Jegliche Haftung wird ausgeschlossen, auch für Folgeschäden, etwa Vermögensschäden. Unsere Texte machen in keinem Falle eine individuelle Beratung und Beschäftigung mit den Angeboten entbehrlich. Bitte beachten Sie, dass sich zwischen unserer Recherche und Ihrer Lektüre Änderungen ergeben können. Weder die Veröffentlichung noch ihr Inhalt, Auszüge des Inhalts noch eine Kopie darf ohne unsere vorherige Erlaubnis auf irgendeine Art verändert oder an Dritte verteilt oder übermittelt werden - andernfalls liegt ein strafrechtlich bewehrter Urheberrechtsverstoß vor.
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Bild: Das Thema Biodiesel interessiert derzeit viele Investoren / Quelle: VDB e.V.