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Bezeichnend - Studie ermittelt schwaches Management von Nachhaltigkeitsrisiken im Finanzsektor

In keiner Branche hat sich das Management von Nachhaltigkeitsrisiken seit 2005 schlechter entwickelt als im Finanzsektor. Das hat die auf Nachhaltigkeitsanalysen spezialisierte Ethical Investment Research Services (Eiris) ermittelt. Das britische Unternehmen hatte 2005 erstmals erhoben, wie die 2.200 im FTSE-Weltindex gelisteten Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsrisiken managen. Dazu zählt sie Risiken im Bereich Umwelt, Soziales und Corporate Governance.

Laut Eiris konnte ein Viertel der im Weltindex gelisteten Unternehmen aus der Finanzbranche bei den Erhebungen für das Jahr 2008 kein Management von Nachhaltigkeitsrisiken nachweisen. Diese Quote sei mehr als doppelt so hoch wie in jedem anderen untersuchten Sektor. Auch habe die Finanzbranche beim Vergleich mit 2005 die mit Abstand die geringsten Fortschritte erreicht. Im Notensystem von Eiris legte der Finanzsektor lediglich 4,2 Prozent zu. Zum Vergleich: im Durchschnitt aller 2.200 Unternehmen lag die Verbesserung bei 7,4 Prozent. Nur jede sechste Firma der Finanzbranche, deren Krise 2008 einen weltweiten Konjunktureinbruch ausgelöst hat, verfügt laut den Nachhaltigkeitsspezialisten über ein gutes oder „hoch entwickeltes“ Management von Nachhaltigkeitsrisiken.

Dagegen verbesserte sich der Technologie-Sektor bei der Entwicklung von 2005 bis 2008 mit einem Plus von 9,5 Prozent am besten. Laut Eiris erhielt der Sektor „Ressourcen“ wie schon 2005 die höchste Gesamtnote. 41,5 Prozent der Unternehmen im FTSE-Weltindex aus diesem Sektor zeigten nach ihren Angaben ein gutes oder „hoch entwickeltes“ Management von Nachhaltigkeitsrisiken.
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