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Aktientipps, Nachhaltige Aktien, Aktien-Favoriten
Besser als der MSCI World: Bis zu 360 % Plus mit nachhaltigen Mittelklasse-Aktien
Die Corona-Krise ist noch lange nicht vorbei, die Märkte aber sind längst wieder im Aufwind. Viele der ECOreporter Mittelklasse-Aktien haben in den letzten Wochen ihren Erholungskurs nach dem Corona-Crash im März insgesamt fortgesetzt. Im Vergleich zur letzten umfangreichen Übersicht der Mittelklasse-Favoriten im Mai notieren 11 von 15 Kursen höher.
Auch wegen dieser rasanten Erholungskurses lag zwar mehr als die Hälfte der Mittelklasse-Favoriten auf Sicht von einem Monat im Minus – die beste Aktie schaffte ein Plus von knapp sieben Prozent, der deutlichste Verlust betrug 17 Prozent (siehe Tabelle im Premium-Bereich). Im Schnitt verloren die Favoriten-Aktien 2,6 Prozent. Auch steht auf Monatssicht der globale Aktienindex MSCI World besser da: Er verlor nur 0,8 Prozent an Wert.
Auf lange Sicht aber relativiert sich das Bild und schneiden die Mittelklasse-Favoriten besser ab als der Index: In den letzten fünf Jahren (5.7.2015 bis 7.7.2020) stiegen ihre Kurse im Schnitt um 89,7 Prozent. Die beste Aktie legte um fast 360 Prozent zu. Der MSCI World hat im gleichen Zeitraum 45,8 Prozent an Wert gewonnen. Das bedeutet: Wer Anfang Juli 2015 10.000 Euro in einen MSCI World-ETF angelegt hat, hat aktuell einen Buchgewinn von 4.580 Euro. Wer hingegen vor fünf Jahren 10.000 Euro gleichmäßig verteilt in die ECOreporter-Mittelklasse-Favoriten investiert hat, darf sich über einen Gewinn von 8.970 Euro freuen.
Die Liste der Favoriten-Aktien sollte allerdings nicht als Einkaufsliste missverstanden werden. Auch gibt es Unternehmen, die nach wie vor mit der Krise und ihren Folgen zu kämpfen haben.
Zukunftsträchtige Unternehmen
Die Mittelklasse-Favoriten sind noch keine Großkonzerne, aber auch schon lange keine Start-ups mehr: Sie kommen aus zukunftsträchtigen Branchen und sind dort seit Jahren etabliert. Bei ihnen steht das Wachstum mehr im Vordergrund als die Dividende. Sie sind zudem im Schnitt nachhaltiger als die ECOreporter-Favoriten-Aktien der Kategorie Dividendenkönige. So finden sich K.O.-Kriterien beispielsweise nur bei Coloplast (Tierversuche), Essity (Tierversuche) und Storebrand (investiert noch bis 2026 in Kohleunternehmen).
In Krisenzeiten ist eine gute Ausstattung mit Eigenkapital besonders wichtig. Denn wer teure Kredite bedienen muss, während die eigenen Umsätze zurückgehen, läuft Gefahr, zahlungsunfähig zu werden. ECOreporter hat sich daher die Verschuldungssituation seiner nachhaltigen Mittelklasse-Favoriten genau angesehen.
Das Ergebnis: Bei den ECOreporter-Mittelklasse-Favoriten ist das Pleiterisiko aktuell vergleichsweise gering. Bis zu einem Verschuldungsgrad (Fremdkapital im Verhältnis zum Eigenkapital) von 2,0 gilt die Kapitalstruktur eines Unternehmens als gesund. Der Verschuldungsgrad der nachhaltigen Mittelklasse-Favoriten liegt zwischen 0,1 und 1,2 (Stand Ende 2019).
Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.
Bei diesen Aktien kann sich der Einstieg lohnen
Zwar liegt die Vestas-Aktie um 0,9 Prozent im Minus (7.6. bis 7.7.2020). Auch ist die Aktie kein Schnäppchen: Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2020 liegt aktuell bei 28. Anfang Juli . Das dänische Unternehmen dürfte als der weltgrößte Windanlagenbauer aber langfristig vom weiter voranschreitenden Ausbau der Windenergie profitieren. Zudem ist die Vestas-Aktie immer noch deutlich günstiger bewertet als der aussichtsreichste Konkurrent Siemens Gamesa (erwartetes KGV 46).
Der Kartonhersteller Mayr-Melnhofhat im ersten Quartal 2020 Umsatz und Gewinn gesteigert. Bislang spürt der österreichische Konzern eigenen Angaben zufolge keine negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie. Eher im Gegenteil: Man profitiere derzeit vom boomenden Internet-Handel.
Die Mayr-Melnhof-Aktie hat auf Monatssicht knapp 4 Prozent an Wert gewonnen, sie ist eine von sechs Aktien die im Monatsvergleich im Plus liegen. Das KGV ist mit 11 zudem sehr niedrig bewertet. Anleger können mit einer kleinen Position einsteigen.
Mit einem Plus von 7 Prozent ist die Aktie des schwedischen Hygieneartikelhersteller Essity die stärkste auf Monatssicht. Generell gehört Essity zu den Gewinnern der Krise. Im März, als viele Menschen Toilettenpapier und Küchenrollen zu horten begannen, lag der Umsatz 20 Prozent über dem Vorjahreswert. Das Unternehmen geht außerdem davon aus, dass Hygieneartikel auch nach der Corona-Krise stärker nachgefragt werden als vorher. Die Aktie ist momentan günstig zu haben (KGV 18).
So haben sich die Kurse der Mittelklasse-Favoriten-Aktien entwickelt (sortiert nach der Monats-Performance):
Gut, aber nicht günstig
Auch die SolarEdge-Aktie liegt auf Monatssicht noch knapp 0,3 Prozent im Plus. Auf Sicht von zwölf Monaten hat sie rund 134 Prozent gewonnen, auf fünf Jahre betrachtet 344 Prozent. Der israelische Konzern gehört zu den Weltmarktführern bei Solar-Wechselrichtern, verkauft aber auch komplette Solaranlagen und Monitoring-Systeme, zudem Energiespeicher und Ladelösungen für Elektroautos. SolarEdge hat im ersten Quartal 2020 Umsatz und Gewinn weiter gesteigert. Die Aktie ist aber mit einem KGV von 48 derzeit zu hoch bewertet. Interessierte Anleger sollten auf sinkende Kurse warten.
Gleiches gilt für den IT-Dienstleister Bechtle aus Neckarsulm. In den ersten drei Monaten 2020 konnte der Konzern seinen Nettogewinn zum Vorjahr um 15 Prozent steigern. Im Zuge der Corona-Schutzmaßnahmen waren vor allem Home-Office-Ausstattungen und Video-Konferenzsysteme gefragt. Bechtle erwartet, Umsatz und Gewinn in diesem Jahr um jeweils mindestens 5 Prozent steigern zu können. Auf Sicht von fünf Jahren ist die Bechtle-Aktie mit einem Plus von 359,5 Prozent die stärkste in der Liste. Auch auf Monatssicht hat die Aktie 4,9 Prozent gewonnen. Das einzige Problem für potenzielle Neueinsteiger: Das KGV von 37 ist zu hoch.
Mit 51 ist das KGV von Coloplast noch höher. Der dänische Gesundheitskonzern hat gute Zahlen für das erste Halbjahr seines Geschäftsjahres 2019/2020 (Oktober 2019 bis März 2020) veröffentlicht und leidet eigenen Angaben zufolge nicht unter den Folgen der Corona-Pandemie. Für das Gesamtjahr 2019/2020 rechnet Coloplast mit einem Umsatzanstieg um 4 bis 6 Prozent. Bei einem niedrigeren Kurs wäre die Aktie eine klare Kaufempfehlung.
Lesen Sie auch den ECOreporter-Artikel zum Thema: "Viele Aktien sind zu teuer – wo lohnt sich jetzt noch der Einstieg?"
Hier sollten Sie vorsichtig sein
Fielmann hat für das erste Quartal 2020 einen Gewinneinbruch um 75 Prozent zum Vorjahr gemeldet. Die Hamburger Optikerkette ist stark von ihrem Filialgeschäft abhängig, der Online-Verkauf befindet sich noch im Aufbau. Nach den Corona-bedingten Schließungen der Filialen im März ging der Umsatz um mehr als 80 Prozent zurück. Auf Monatssicht liegt die Aktie 2,3 Prozent im Minus, auch auf Jahressicht hat die Aktie 4,4 Prozent verloren. Zudem ist die Aktie mit einem KGV von 55 derzeit viel zu hoch bewertet.
Schlecht sieht es auch für den in Hamburg ansässigen Shoppingcenter-Betreiber Deutsche EuroShop aus. Trotz eines Zwischenhochs nach der Wiedereröffnung von Einkaufszentren zeigt die Deutsche EuroShop-Aktie klar die schwächste Entwicklung unter den Mittelstandswerten. Verluste von 17 Prozent auf Monatssicht, von 48,2 Prozent im Jahresvergleich und von 67 Prozent auf Sicht von fünf Jahren sind jeweils das deutlichste Minus unter allen Werten.
Die weiteren Auswirkungen der Corona-Krise auf das Geschäft sind nicht absehbar. Die Mietverträge der Deutsche EuroShop enthalten zwar Vereinbarungen zu festen Mindestmietzahlungen. Gehen Einzelhändler pleite, drohen aber Mietausfälle. Zudem stand der Einkaufszentren-Betreiber auch schon vor der Krise wegen der zunehmenden Marktanteile des Onlinehandels unter Druck. Für ECOreporter ist die Aktie derzeit ein spekulatives Investment.
Der Autowaschanlagenhersteller WashTec ist im ersten Quartal 2020 in die Verlustzone gerutscht. Das Unternehmen aus Augsburg hatte schon vor der Corona-Krise Probleme im Großkundengeschäft, Anfang Juni teilte das Unternehmen mit, für das Geschäftsjahr 2019 keine Dividende zu zahlen. ECOreporter rät derzeit von einem Einstieg ab.
Die Deutsche Pfandbriefbank (pbb) ist Mitte Juni aus dem MDax in den SDax abgestiegen. Schon zuvor musste die Bank ihre Jahresprognose kassieren Bei dem Immobilienfinanzierer aus Garching bei München drohen Corona-bedingte Kreditausfälle. Auf Monatssicht hat die pbb-Aktie rund 13 Prozent an Wert verloren und notiert auch langfristig deutlich im Minus. Aktuell empfiehlt ECOreporter die pbb-Aktie nur risikofreudigen Anlegern.
Ratschläge zum Anlegen in Krisenzeiten hat ECOreporter hier für Sie zusammengestellt.
Sie möchten noch mehr Aktientipps? Die Redaktion nennt Ihnen hier zehn nachhaltige Aktien, bei denen sich der Einstieg derzeit lohnen kann.
Aktuelle Kurse und viele weitere Daten zu mehr als 150 nachhaltigen Aktien finden Sie hier.
(Update 10.7.2020: In einer früheren Version des Artikels waren für die Aktie des Sanitätsprodukteherstellers Geberit leider veraltete Zahlen angegeben. Der Fehler wurde nun korrigiert. Dies zieht auch minimale Veränderung bei den Durchschnittswerten für die ein- und fünfjährige Entwicklung der Mittelklasse-Favoriten nach sich. Die durchschnittliche Entwicklung im vergangenen Monat bleibt unberührt. Grund für den Fehler war, dass die Geberit-Aktie wie die meisten Schweizer Aktien derzeit in EU-Ländern nur eingeschränkt handelbar ist. Mehr dazu erfahren Sie hier.)