Sto hat seine Ziele 2021 erreicht – auch der Start ins aktuelle Geschäftsjahr fiel gut aus. / Foto: Unternehmen

  Nachhaltige Aktien

Baustoffproduzent Sto startet stark ins Jahr – Ausblick bestätigt

Der Dämmstoff- und Farbenhersteller Sto aus dem baden-württembergischen Stühlingen hat seine Gewinnziele für das vergangene Jahr erreicht und will 2022 weiter wachsen. Allerdings lässt der aktuelle Ausblick mögliche Folgen des Ukraine-Kriegs zunächst außen vor.

Im ersten Quartal profitierte das Unternehmen besonders von Hamsterkäufen in der Baubranche und verzeichnete deutlich mehr Umsatz. Der Effekt begann sich im April aber bereits wieder abzuschwächen.

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Von Januar bis März stieg der Umsatz gegenüber der Vorjahresperiode demnach um mehr als ein Fünftel auf 368 Millionen Euro. Neben der guten Witterung, die insbesondere das Fassadengeschäft begünstigt habe, hätten das Abarbeiten von Projektüberhängen auf Baustellen sowie Vorzieheffekte Rückenwind gegeben, so das Unternehmen. Demnach deckten sich viele Kunden vor den angekündigten Verkaufspreiserhöhungen noch schnell mit dem ein, was sie brauchten. Zu Beginn des zweiten Quartals ließ der Schwung aber nach.

Starker Jahresauftakt verliert an Fahrt

Aufgrund "der ausgeprägten Saisonalität" des Geschäfts verzeichnet Sto im ersten Quartal eines Geschäftsjahres in der Regel einen Verlust – daran änderte sich auch diesmal nichts, wie das Unternehmen mitteilte. Wegen der signifikant steigenden Beschaffungspreise habe sich "der übliche Fehlbetrag" im Berichtszeitraum trotz des höheren Geschäftsvolumens nur geringfügig verbessert. Konkrete Zahlen nannte Sto nicht.

Auch verlief der Start ins zweite Quartal nicht gut. Der Umsatz liege unter dem starken Vorjahresmonat und unter den Erwartungen, teilte das Unternehmen weiter mit. Zudem stiegen die Beschaffungskosten weiter. Das Konzernergebnis per Ende April wird daher trotz des deutlichen Mehrumsatzes gegenüber dem Vorjahr voraussichtlich unter dem Vorjahreswert liegen. Seinen Jahresausblick bestätigte Sto dennoch.

Ohne Einflüsse des Ukraine-Krieges sowie bei normalen Witterungsbedingungen rechnet der Konzern 2022 mit einem Umsatz von rund 1,74 Milliarden Euro. Das wäre ein Plus von etwa 9 Prozent. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) soll bei 114 bis 134 Millionen Euro liegen. Herausforderungen erwartet Sto etwa durch Lieferengpässe und weiter steigende Einkaufspreise.

Ziele 2021 erfüllt

Vor allem wegen des starken ersten Halbjahres 2021 schaffte Sto seine Ziele für das vergangene Jahr. Das Unternehmen steigerte den Umsatz um 11 Prozent auf 1,59 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis kletterte um 3 Prozent auf 124,5 Millionen Euro. In Aussicht gestellt hatte das Unternehmen 113 bis 128 Millionen Euro. 2021 hatte Sto mit Lieferproblemen zu kämpfen, profitierte aber besonders im ersten Halbjahr von einer günstigen Witterung und Nachholeffekten.

Unter dem Strich verdiente das Unternehmen mit 94,7 Millionen Euro gut 17 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die Dividende soll auf dem Niveau des Vorjahres bleiben. Den Aktionären will Sto 0,31 Euro je Vorzugs- und 0,25 Euro je Stammaktie zahlen. Hinzu komme erneut ein Bonus von je 4,69 Euro.

Die Sto-Vorzugsaktie schloss im Xetra-Handel am Montag 4,2 Prozent im Minus zum Freitag und kostete 172,80 Euro (Stand: 16.5.2022, 17:35 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 14,9 Prozent an Wert verloren, im Jahresvergleich ist sie 3,5 Prozent im Plus.

Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2022 von 14 ist die Aktie nicht teuer. Angesichts der Unsicherheiten in der Baubranche und der Prognose von Sto selbst empfiehlt ECOreporter einen Einstieg auf dem aktuellen Kursniveau aber nur risikofreudigen Anlegerinnen und Anlegern.

Sto SE & Co. KGaA: 

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