Helma Eigenheimbau ist auf den Bau energieeffizienter Häuser spezialisiert. Die Aufträge sind stark zurückgegangen. / Illustration: Helma

  Nachhaltige Aktien

Baukrise: Helma senkt Jahresprognose, Aktie verliert 15 %

Die Flaute im Bausektor dauert länger, als die Helma Eigenheimbau AG erwartet hat. Deshalb schraubt der Baukonzern aus Lehrte bei Hannover seine diesjährigen Umsatz- und Gewinnerwartungen deutlich zurück.

Bislang war Helma für 2023 von einem Umsatz mindestens leicht über Vorjahresniveau (302,5 Millionen Euro) ausgegangen. Gestern Nachmittag teilte das Management mit, die zu Jahresanfang niedrige Nachfrage sei in den letzten Monaten nicht wie erhofft gestiegen. Helma führt dies auf das weiterhin hohe Zins- und Baukostenniveau sowie die anhaltende Inflation zurück. Die gesamtwirtschaftliche Situation stelle „sich damit weiterhin als sehr herausfordernd dar“.

Das Unternehmen kalkuliert für 2023 mittlerweile nur noch mit einem Umsatz zwischen 220 und 260 Millionen Euro und geht davon aus, das Jahr in den roten Zahlen abzuschließen. Im März hatte Helma noch mit einem ähnlichen Vorsteuergewinn wie 2022 (3,5 Millionen Euro) gerechnet.

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Schon das letzte Geschäftsjahr war nicht gut gelaufen, weshalb Helma seine Jahresdividende gestrichen hatte. Ende Mai teilte der Konzern zudem mit, er arbeite "gemeinsam mit den Finanzierungspartnern derzeit an der Umsetzung von geeigneten Refinanzierungsmaßnahmen" und befinde sich "mit den finanzierenden Banken in konstruktiven Gesprächen".

Die Helma-Aktie hat gestern nach Bekanntgabe der Prognosesenkung an der Börse Xetra innerhalb einer halben Stunde knapp 15 Prozent an Wert verloren und notierte bei 10,05 Euro (Stand 15.6.2023, 15:48 Uhr). Nach bereits sehr hohen Verlusten 2022 ist die Aktie auf Sicht von zwölf Monaten 72 Prozent im Minus. Auf fünf Jahre hat sie 68 Prozent eingebüßt.

Helma spürt nach einer langen Boomphase den Konjunktureinbruch im Immobiliensektor. Nachdem die Zinsen für zehnjährige Immobilienkredite mittlerweile auf rund 4 Prozent gestiegen sind, werden in Deutschland viele Bauprojekte storniert. Zusätzlich belasten stark gestiegene Baukosten und Lieferengpässe die Gewinnmargen.

Trotz der hohen Kursverluste rät ECOreporter derzeit nicht zum Einstieg in die Helma-Aktie - zu groß sind die finanziellen Unsicherheiten bei dem Unternehmen. Die Redaktion hatte die Aktie bereits im März als wenig attraktiv eingestuft und bleibt bei dieser Einschätzung.

Lesen Sie auch das ECOreporter-Dossier Nachhaltige Immobilienaktien: Nachhaltige Immobilienaktien: Krisensichere Investments?

Helma Eigenheimbau AG:

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