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Bankhaus Schelhammer & Schattera baut Ethik-Kompetenz aus

Die auf nachhaltige und ethische Geldanlagen spezialisierte Privatbank Schelhammer & Schattera AG hat einen Ethik-Beirat installiert, der sie bei der „Definition von Kriterien und Rahmenbedingungen für die Gestaltung und Umsetzung ethisch-nachhaltiger Finanzgeschäfte in einer umfassenden Form unterstützen“ soll. Das gab das Unternehmen aus Wien bekannt, das nachhaltige Aktien-, Renten- und Mischfonds auch auf den deutschen Markt gebracht hat. Deren Titelauswahl orientiert sich an Negativ- und Positivkriterien. Positiv bewertet werden etwa die Ressourcenschonung und Reduzierung von Emissionen in der Produktion, eine umfassende Umwelt- und Sozialpolitik und eine transparente Kommunikation. Negativkriterien sind zum Beispiel Geschäfte mit Rüstungsgütern oder mit Komponenten für Atomkraftwerke, jeweils ab einem Umsatzanteil von fünf Prozent. Tabu sind neben Betreibern von Atomkraftwerken auch Unternehmen, die gegen internationale Arbeitsrechtsnormen verstoßen und die Abtreibungspillen herstellen. Bei Staatsanleihen schließen die Superior-Fonds Emittenten unter anderem dann aus, wenn diese Länder mehr als drei Prozent des Bruttoinlandproduktes für Rüstung ausgeben, Atomkraftwerke mehr als zehn Prozent zur Energieversorgung beitragen und wenn dort die aktive Sterbehilfe für todkranke Menschen legalisiert ist.

Der Ethik-Beirat der Schelhammer & Schattera AG setzt sich aus Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft und kirchlichen Institutionen zusammen. Schwerpunktmäßig kommen die Mitglieder des Ethik-Beirates aus kirchlichen Institutionen und von theologischen Universitäten. Hintergrund ist die starke Verbundenheit der Bank mit der römisch-katholischen Kirche. Nach Bankangaben halten Institutionen der römisch-katholischen Kirche Österreichs rund 85 Prozent des Aktienkapitals der Bank.
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