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Bank für Kirche und Caritas (BKC) gegen Biowaffen in Namibia
Die Bank für Kirche und Caritas (BKC) will Druck auf Namibia ausüben, um das afrikanische Land zur Unterzeichnung der UN-Biowaffenkonvention zu bewegen. Es ist das erste Mal, dass die katholische Bank aus Paderborn als verantwortlicher Investor gegenüber Staaten auftritt.
Anleihen aus Namibia zählen seit Längerem zu den zentralen Anleiheninvestments der BKC – unter anderem aufgrund ihres attraktiven Renditepotenzials. Auch aus Nachhaltigkeitsgesichtspunkten sprach bisher für die BKC nichts gegen eine Investition in namibische Staatsanleihen. Aber: Seit dem 1. Januar 2020 hat die BKC ihren Ausschlusskriterien für Staatsanleihen überarbeitet und um das Kriterium "Nicht-Ratifizierung der UN-Biowaffenkonvention" ergänzt. Namibia hat die UN-Biowaffenkonvention bisher noch nicht unterzeichnet.
"Eigentlich ein klarer Investmentausschluss", sagt Tommy Piemonte, Leiter des Nachhaltigkeitsresearchs bei der BKC. "Namibia steht allerdings einer Unterzeichnung der Biowaffenkonvention nicht mehr ablehnend gegenüber“, ergänzt er. Zudem stehe das Land im Süden Afrikas bei entscheidenden Nachhaltigkeitskriterien gut da, wie beispielsweise der Einhaltung von Bürgerrechten und der Sicherung der Rechtsstaatlichkeit sowie die Ratifizierung der UN-Konvention gegen chemische Waffen.
Die BKC hat sich entschlossen, in einen Dialog mit staatlichen Stellen zu treten, um das afrikanische Land zügig zur Unterzeichnung der Biowaffen-Konvention zu bringen. Das sogenannte Engagement ist für die Bank aus Paderborn fester Bestandteil ihrer nachhaltigen Anlagestrategie. Jedoch ist es das erste Mal, dass nicht ein Unternehmen zu mehr Nachhaltigkeit angehalten wird, sondern ein Staat.
Nachhaltigkeitsexperte Piemonte sagt: "Wir scheuen uns nicht, auch mit einem Staat in einen Dialog zu treten und ihm klarzumachen, dass wir als christlich orientierte Investoren nicht nur die Notwendigkeit sehen, den Frieden durch die Abschaffung aller Massenvernichtungswaffen zu unterstützen, sondern auch die Dringlichkeit dieser Frage betonen."
Es gebe immer mehr Anzeichen dafür, dass in mehreren Regionen Afrikas terroristische Organisationen versuchen, Massenvernichtungswaffen zu erwerben. "Sollte von Seiten Namibias keinerlei Dialogbereitschaft zu erkennen sein und sich auch keine Unterzeichnung der Biowaffenkonvention absehen lassen, wird die Ampel auf Verkauf gestellt“, so Piemonte.
Die BKC führt den Engagement-Dialog auch im Namen des Engagement-Netzwerks europäischer institutioneller Investoren Shareholders for Change (SfC). Das SfC-Netzwerk hat momentan elf Mitglieder aus sieben europäischen Ländern und verwaltet zusammengenommen über 25 Milliarden Euro Vermögen. Lesen Sie hier mehr zu den Aktivitäten des Netzwerks im vergangenen Jahr.
Über das Engagement der BKC bei dem Rüstungskonzern Rheinmetall hat ECOreporter hier berichtet.