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Nachhaltige Aktien, Erneuerbare Energie
Autobauer Stellantis investiert in Lithium-Förderer Vulcan Energy
Der europäische Automobilbauer Stellantis investiert 50 Millionen Euro in den deutsch-australischen Lithium-Förderer Vulcan Energy Resources. Mit einem Anteil von 8 Prozent wird der Konzern, zu dem Marken wie Fiat, Peugeot, Opel oder auch Maserati gehören, zudem der zweitgrößte Aktionär von Vulcan. Die Unternehmen haben außerdem ihre verbindliche Abnahmevereinbarung für Lithiumhydroxid um fünf auf zehn Jahre verlängert.
Stellantis hatte im November 2021 verbindlich 81.000 bis zu 99.000 Tonnen Lithiumhydroxid über fünf Jahre bei Vulcan bestellt – unter Vorbehalt des Starts der kommerziellen Förderung bei Vulcan und der vollständigen Produktqualifizierung. Vulcan Energy will über die deutsche Tochter Vulcan Energie im Oberrheingraben umweltfreundlich Lithium fördern.
ECOreporter hat das Unternehmen und die Aktie hier ausführlich vorgestellt.
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Ob Stellantis die Vorbehalte nun als ausgeräumt ansieht, obwohl die kommerzielle Produktion im Oberrheintal noch nicht läuft, geht aus den kurzen Mitteilungen der Unternehmen nicht hervor. Die Begründung für das Investment von Stellantis-CEO Carlos Tavares klingt ganz ähnlich wie bei der Unterzeichnung der Abnahmevereinbarung. „Diese strategische Investition in ein führendes Lithium-Unternehmen wird uns helfen, eine belastbare, nachhaltige Wertschöpfungskette für unsere europäische Batterieproduktion für Elektrofahrzeuge zu schaffen“, wird Tavares in der Presseerklärung seines Unternehmens zitiert.
Aktie als Wette
Die Investition von Stellantis sei "ein starkes Statement eines der größten Automobilhersteller der Welt in Bezug auf die nachhaltige, strategische Beschaffung von Batteriematerialien", erklärte unterdessen Vulcan-Gründer und -Geschäftsführer Francis Wedin. Es sei "ermutigend zu sehen, dass ein führender Automobilhersteller in die lokale, kohlenstoffarme Lithiumproduktion für Elektrofahrzeuge investiert".
Ob sich mit Verdopplung der Vertragslaufzeit auch die Menge des von Stellantis georderten Lithiums erhöht, wurde nicht bekannt gegeben. Sollte die Menge auf dem bisherigen Niveau bleiben, könnte die Verlängerung der Vertragslaufzeit auch ein Zeichen sein, dass Vulcan für die Lieferung voraussichtlich mehr Zeit benötigt als ursprünglich erhofft.
Die Vulcan Energy-Aktie schoss im Zuge der neuen Vereinbarung an der Börse Frankfurt nach oben, aktuell ist sie dort zum Vortag 15,4 Prozent im Plus und kostet 4,35 Euro (Stand: 24.6.2022, 11:56 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 25,4 Prozent an Wert verloren, im Jahresvergleich ist sie 23,6 Prozent im Minus.
Das Geschäftsmodell von Vulcan Energy ist spannend, allerdings muss das Unternehmen noch den Beweis erbringen, dass seine Pläne im industriellen Maßstab durchführbar sind. Zudem müssen die Geothermiekraftwerke, die für die Förderung genutzt werden sollen, erst noch erworben oder gebaut werden. Von nennenswerten Umsätzen oder gar der Gewinnzone ist das Unternehmen noch weit entfernt.
Bemerkenswert ist allerdings das Vertrauen, das große Autobauer dem Unternehmen entgegenbringen. Neben Stellantis bestellten auch bereits Volkswagen und Renault verbindlich größere Lithium-Kontingente. Dort scheint man vom Vulcan-Verfahren auf lange Sicht überzeugt.
Auch Anlegerinnen und Anleger brauchen hier einen langen Atem und sollten sich im Klaren sein, dass sie mit dem Einstieg in die Vulcan-Aktie eine Wette eingehen. Aktuell rät ECOreporter zu großer Vorsicht.
Vulcan Energy Resources: