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Ausverkauf bei Sunways gestartet - keine Hoffnung für die Aktionäre

Die insolvente Sunways AG aus Konstanz verkauft ihr Wechselrichtergeschäft. Das Solarunternehmen hatte diesen Schritt bereits vor einer Woche angekündigt (wir  berichteten). Nun hat der Insolvenzverwalter Dr. Thorsten Schleich den Verkaufsvertrag unterzeichnet. Gemeinsam mit dem Geschäft mit gebäudeintegrierter Photovoltaik werde die Sparte mit sofortiger Wirkung veräußert. Der Gläubigerausschuss habe dem Verkauf zugestimmt, teilte Sunways nun mit.

Der Käufer stammt aus China. Es handelt sich um Shunfeng Photovoltaic International Limited ist eine Investment-Holding, deren Tochtergesellschaften hauptsächlich in der Erzeugung von Solarstrom, in Entwicklung, Betrieb und Wartung von Solarkraftwerken sowie in Produktion und Vertrieb von Solarzellen, Solarmodulen, Solarwafern und verwandten Bereichen tätig sind. Dieser Konzern hat seit dem vergangenen Jahr seine Aktivitäten in der Soalrbranche massiv ausgeweitet. So hat er vor wenigen Wochen den Löwenanteil der Produktion des ehemals größten Solarherstellers der Welt übernommen: Suntech aus dem chinesischen Wuxi. Der war wegen Überschuldung in die Insolvenz geschlittert. Die Aktien der Shunfeng Photovoltaic International Limited sind seit dem Jahr 2011 auf dem Main Board der Hong Kong Stock Exchange gelistet.

Der Einstieg eines Investors aus China hatte Sunways nicht die ersehnte Rettung gebracht. Nachdem LDK Solar aus Xinyu die Mehrheit an dem schon länger kriselnden deutschen Solarunternehmen übernommen hatte, spitzen sich die finanziellen Probleme der Chinesen schnell zu. Der Solarkonzern geriet infolge einer massiven Überschuldung selbst in die Insolvenz und war daher außerstande, die Pleite von Sunways abzuwenden. Shunfeng könnte es durchaus ähnlich gehen. Durch die massiven Investitionen in das Solargeschäft hat dieser Konzern zwar seinen Umsatz in 2013 um 44 Prozent gesteigert. Durch die hohen Ausgaben vervielfachte sich aber der Nettoverlust gegenüber dem Vorjahr von 43 Millionen auf 290 Millionen Dollar. Shunfeng erklärte dazu, seinen finanziellen Mittel durch neue Darlehen und durch eine Kapitalerhöhung aufstocken zu wollen.

Für die Aktionäre von Sunways ist der Verkauf keine gute Nachricht. Der Insolvenzverwalter hatte bereits vorab bekannt gegeben, dass der Ertrag aus dem Verkauf des Wechselrichtergeschäfts nicht ausreichen wird, um ihnen eine auch nur teilweise Rückzahlung ihrer Investition nach Abschluss des Insolvenzverfahrens in Aussicht stellen zu können. Schleich geht weiter davon aus, dass das Unternehmen nicht als AG fortgesetzt wird und die Aktionäre bei der Sanierung wohl leer ausgehen.

Sunways AGH: ISIN DE0007332207 / WKN 733220
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