Erneuerbare Energie

Ausbau der Photovoltaik in Deutschland bleibt schleppend

Der Ausbau der Photovoltaik in Deutschland stagniert auf niedrigem Niveau: Im März 2015 sind nach Angaben der Bundesnetzagentur bundesweit 4247 Solaranlagen neu in Betrieb gegangen. Zusammengenommen stieg Deutschlands Solarstromkapazität damit um 97,2 Megawatt (MW) auf 38.555 MW. Das entspricht der Gesamtkapazität von mehr als 25 durchschnittlichen Atomkraftwerken.

Verglichen mit der Entwicklung im direkten Vormonat ist die Ausbaugeschwindigkeit damit weiter rückläufig. Allerdings marginal: Im Februar 2015 kamen die neu installierten Sonnenstromanlagen noch auf knapp 99 MW. Das entspricht einer Verlangsamung um 1,8 Prozent. Im März 2014 waren deutschlandweit noch neue Sonnenstromkraftwerke mit 155,7 MW neu ans Stromnetz angeschlossen worden.
Die anhaltende Verlangsamung hängt mit dem Umbau des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) und dem darin verankerten Einspeisevergütungssystem zusammen. Zudem vergibt die Bundesnetzagentur Freiflächensolarparks über Ausschreibungen. Das geschieht allerdings zunächst testweise und soll das Ende der festen Einspeisevergütungen für Ökostrom in Deutschland einleiten (mehr dazu lesen Sie  hier und  hier).

Degressionsfaktor bei 0,25 Prozent

Der Ausbau der Solarenergie in Deutschland hat direkten Einfluss darauf, wie viel Geld die Betreiber neuer Anlagen für ihren Strom bekommen. Je mehr Anlagen neu ans Netz gebracht werden, desto stärker sinkt die Einspeisevergütung. Im Fachjargon heißt das Degression. Entscheidend für die Betreiber ist, in welchem Monat sie ihre Anlagen in Betrieb nehmen. Den dann geltenden Vergütungssatz pro Kilowattstunde bekommen sie dann für 20 Jahre fest. Das heißt: wer sein Sonnenstromkraftwerk im Mai in Betrieb nimmt, bekommt einen höheren Vergütungssatz als Betreiber, die im Juni oder später anschließen. Weil der Ausbau der Solarenergie in Deutschland seit geraumer Zeit immer langsamer wird, liegt der Degressionsfaktor bis einschließlich Juni 2015 nur bei 0,25 Prozent.
Die EEG-Einspeisetarife bis einschließich Juni 2015 im Überblick



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