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Asian Bamboo AG will weiter wachsen - Aktienkurs hat sich seit ECOreporter.de-Empehlung vervielfacht




Lin Zuojun, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Asian Bamboo AG, bestätigte heute auf einer Analystenkonferenz die vor einem Monat gemeldeten vorläufigen Umsatzzahlen für 2009. Demnach wurde der Umsatz um 34 Prozent auf 58,6 Millionen Euro gesteigert. Dies entspreche einem Umsatzwachstum von elf Prozent je Hektar auf 2637 Euro, so Zuojun. Ihm zufolge wurden die erntereifen Plantagenflächen um 21 Prozent auf 3.862 Hektar erweitert. Der bereinigte Konzernüberschuss habe sich auf 29,7 Millionen Euro belaufen, die bereinigte Nettoergebnis-Marge auf 51 Prozent.

Kosten für Aktienoptionen eingerechnet erreichte Asian Bamboo wie im Vorjahr eine Nettoergebnis-Marge von 48 Prozent und übertraf damit die Prognose immer noch die um drei Prozentpunkte. Vorstand und Aufsichtsrat wollen den Aktionären auf der nächsten Hauptversammlung eine Dividende von 0,30 Euro vorschlagen. Das wären 50 Prozent mehr als im Vorjahr.

„Vor dem Hintergrund des 2009 relativ schwachen gesamtwirtschaftlichen Umfelds untermauern diese Zahlen die Belastbarkeit und Beständigkeit unseres Geschäftsmodells“, stellte Zuojun bei der Präsentation der Zahlen fest. In den ersten Monaten des laufenden Jahres übersteige die Unternehmensleistung aufgrund steigender Produktpreise und erhöhter Verkäufe an die Kooperationspartner bereits die Erwartungen der Unternehmensführung. Diese prognostizierte für 2010 eine deutliche Umsatzsteigerung auf „mindestens 75 Millionen Euro“. Neben der Nachfrage nach Stämmen und Sprossen seien auch die Preise für Bambussprossen leicht angestiegen. Die Nettoergebnismarge werde sich voraussichtlich auf 45 Prozent belaufen.

Wie Finanzvorstand Peter Sjovall erläuterte, will Asian Bamboo ihre Plantagen im laufenden Jahr um weitere 9.000 Hektar erweitern. Bis zum Jahresende soll die Gesamtfläche auf 28.000 Hektar anwachsen, bis Ende 2011 sauf 40.000 Hektar. Langfristig strebe man 70.000 Hektar an. Asian Bamboo rechnet damit, dass in den kommenden Jahren die steigende Nachfrage nach Bambusprodukten den Wettbewerb um geeignete Anbauflächen verschärfen wird. Mit größeren Anbauflächen lassen sich auch Kostenvorteile gegenüber kleineren Mitbewerbern zu erzielen.

In China wird Bambus immer stärker nachgefragt. Dort haben das enorme Wachstum der Wirtschaft und der gestiegene Lebensstandard vieler Menschen des Milliardenvolkes den Holzbedarf von Industriezweigen wie Holz, Möbel und Papier sprunghaft steigen lassen. Dem steht eine vergleichsweise geringe und schrumpfende Waldmenge gegenüber; die Regierung in Peking hat aus Umweltschutzgründen sogar Abholzungsquoten eingeführt. Bambus ist eine Alternative zu Holz. Für ihn spricht vieles, insbesondere seine Härte. Bambus ist für den Gerüstbau besonders gut geeignet, ebenso für den Einbau in Wänden, Decken und Dächern sowie für die Produktion von Bodenbelägen. Als Rohstoff für Papier liegen seine Herstellkosten um 30 Prozent unter denen von Kieferzellstoff, bei vergleichbarer Qualität und deutlich geringerer Umweltbelastung.

Asian Bamboo verkauft die große Mehrheit der Unternehmensprodukte in China. Sjovall hob hervor, dass auf die beiden Partnerunternehmen, die Fujian Xin Li Feng Bamboo Group („Xinlifeng“)und Zhongzhu Pulp and Paper, bereits 20 Prozent des Jahresumsatzes entfallen. Bei der Xinlifeng, einer chinesischen Produzentin von Sperrholzplatten aus Bambus, hat sich Asian Bamboo im Januar eingekauft (wir Opens external link in new windowberichteten). 2009 schloss die Bambusspezialistin eine strategische Partnerschaft mit der Zhongzhu Pulp and Paper Co. Ltd., in China einer der führenden Produzenten von Papier und Zellstoff aus Bambus. Sie produziert in der Provinz Fujian, wo auch die meisten Plantagen von Asian Bamboo liegen. 2010 sollen die Lieferungen an Zhongzhu Pulp and Paper 20 Prozent zum Umsatz beisteuern und die an Xinlifeng 15 Prozent, so Sjovall. Man strebe an, diesen Umsatzanteil von 35 Prozent mittelfristig auf 50 Prozent zu erhöhen und so den Absatz weiter abzusichern.

Beim Export beschränkt sich Asian Bamboo derzeit auf Japan, wohin sie Bambussprossen liefert. Nach einem mehrjährigen Prüfprozess erwarb sie als erstes chinesisches Unternehmen das japanische Zertifikat für biologische landwirtschaftliche Produkte (Japanese Agricultural Standard of Organic Agricultural Products – JAS): ein wichtiger Wettbewerbsvorteil. Um dieses Zertifikat zu erlangen, müssen Produzenten unter anderem auf den Einsatz von Dünger und Chemikalien verzichten. Laut Firmenchef Zuojun will die Bambusspezialistin ihren Vertrieb in Japan verstärken. Man strebe an, mit einem einheimischen Vertriebspartner ein Joint Venture zu gründen.

Ferner gab Zuojun bekannt, dass Asian Bamboo einen regionalen Förderungsfonds zur Entwicklung der dörflichen Gemeinden gegründet hat. Um die sozialen Aktivitäten des Unternehmens zu bündeln und zu stärken, werde der „Xinrixian Village Development Fund“ regionale Projekte finanziell unterstützen, die die Lebensqualität der Landwirte verbessern. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf Bereichen wie Baumaßnahmen an Schulen, Infrastrukturprojekten und Hilfen für erwerbsunfähige Bauern. „Vorstand und Aufsichtsrat haben beschlossen, den Fonds in diesem Jahr mit 150.000 Euro auszustatten“, so Zuojun. Künftig werde die Höhe der Spendeneinlagen jährlich auf Basis der Rentabilität und der erwarteten Entwicklung des Unternehmens festgelegt.

Die Aktie von Asian Bamboo notiert heute Mittag in Frankfurt bei 33 Euro und damit 450 Prozent über dem Wert des Vorjahres. ECoreporter.de hatte im März einen Opens external link in new windowAktientipp zu dem Unternehmen veröffentlicht, als die Aktie noch für rund sechs Euro zu haben war.

Asian Bamboo AG: ISIN DE000A0M6M79 / WKN A0M6M7
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