Erneuerbare Energie

Anti-Dumping-Klage gegen Chinas Solarhersteller wird geprüft

Im kommenden Jahr könnten wie schon in den USA auch in Europa Strafzölle für die Einfuhr von Solartechnik-Komponenten aus China in Kraft treten – wenn auch zunächst nur vorläufig. Die EU-Kommission hat das Untersuchungsverfahren zu den Dumpingvorwürfen gegen chinesische Hersteller nun offiziell eingeleitet. Es war durch die 25-köpfige Branchenallianz EU ProSun im Juli beantragt worden.

Die Untersuchung wird der EU-Kommission zufolge wohl 15 Monate andauern. Nach neun Monaten allerdings bestehe die Möglichkeit, vorläufige Antidumping-Zölle einzuführen, hieß es. Das ginge aber nur, wenn zu diesem Zeitpunkt ausreichend viele Untersuchungsergebnisse darauf hindeuteten, dass die Konkurrenz aus Asien tatsächlich Waren unter Marktwert in Europa anbietet. Allerdings könnte die Kommission im Juni 2013 die Untersuchung auch ohne die Einführung vorläufiger Zölle fortführen oder das Verfahren dann vorzeitig einstellen. So die vorläufigen Zölle im Juni 2013 eingeführt werden sollten, würden diese zunächst für sechs Monate gelten.   

Stand heute, so die Kommission, habe der Antragsteller EU Pro Sun zumindest genug Indizien vorgelegt, um die Untersuchung zu rechtfertigen. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte sich kürzlich bei einem Staatsbesuch in China gegen die Einführung von Photovoltaik-Strafzöllen ausgesprochen (ECOreporter.de Opens external link in new windowberichtete).

Federführend bei EU ProSun ist der Bonner Solarkonzern SolarWorld. Ein Zusammenschluss US-amerikanischer Solarunternehmen, an der sich auch SolarWorld Amerika beteiligt hatte, war es zuvor gelungen vergleichbare Strafzölle gegen Solartechnik aus chinesischer Produktion in den USA durchzusetzen. 
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