Erneuerbare Energie

Anstieg der deutschen Treibhausgasemissionen in 2010

In Deutschland sind 2010 die leicht gestiegen. Laut Berechnungen des Umweltbundesamtes (UBA) wurden insgesamt 40 Millionen Tonnen und damit 4,3 Prozent mehr Treibhausgase ausgestoßen als im Vorjahr. Den Anstieg der CO2-Emissionen führt das UBA im Wesentlichen auf die konjunkturelle Erholung der Wirtschaft und die kühle Witterung zurück. Dies habe zu einem höheren Verbrauch an Brennstoffen geführt. Es sei für Stromerzeugung und Heizwärme mehr Braun- und Steinkohle sowie Erdgas eingesetzt worden. Der Einsatz von Steinkohle habe auch durch das Wachstum der Stahlproduktion zugenommen, die im Vergleich zum Krisenjahr 2009 um 34 Prozent gewachsen sei.

Der Mineralöleinsatz stieg dem UBA zufolge in der Industrie, dem Gewerbe-, Handel- und Dienstleistungssektor sowie den Haushalten an. Durch den  wachsenden Güterverkehr kam es im Verkehrssektor zu leicht steigenden Emissionen. Der Einsatz von Flugtreibstoff nahm im Jahr 2010 allerdings leicht ab, vermutlich als Folge der Flugausfälle wegen des Ausbruchs des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull.

Im Gegensatz zum CO2 gingen sowohl Methan- als auch Lachgasemissionen zurück, um 1,1 Prozent bzw. um 3,9 Prozent. Der rückläufige Methan-Trend geht laut dem UBA im Wesentlichen auf Minderungsmaßnahmen im Bereich der Abfallbehandlung zurück. In der Landwirtschaft verringerten sich die Methanemissionen vor allem durch die abnehmenden  Rinderbestände. Die Lachgasemissionen sanken im Bereich der Chemischen Industrie deutlich ab. Nach teilweiser Ertüchtigung  von Abgasreinigungsanlagen im Jahr 2009, kam es hier 2010 trotz gestiegener Produktion zu deutlich niedrigeren Lachgasemissionen.

Trotz des Anstiegs sind die deutschen Treibhausgasemissionen in 2010 unter dem Niveau von 2008 geblieben. Mit einer Gesamtemission von 960 Millionen Tonnen liegt Deutschland auch deutlich unter dem Kyoto-Zielwert für 2008 bis 2012 von 974 Millionen Tonnen. Die Emissionen lagen im vergangenen Jahr um 23,1 Prozent unter dem Wert von 1990, dem Basisjahr für das Klimaschutzprotokoll von Kyoto. Dazu hat dem UBA zufolge auch der Ausbau der Erneuerbaren Energien beigetragen. Durch ihren Einsatz konnten 2010 gegenüber dem Vorjahr neun Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. „Es geht jetzt darum, energieeffiziente und emissionsarme Techniken weiter zu fördern“, sagt der Präsident des Umweltbundesamtes Jochen Flasbarth. Der Klimaschutz könne somit verstetigt werden und zugleich das Wirtschaftswachstum fördern.
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