Erneuerbare Energie

Anleger können die Energiewende forcieren - Kommentar von ECOreporter.de-Chefredakteur Jörg Weber

Das Wachstum der Erneuerbaren Energien ist eine Erfolgsgeschichte, für die es kaum historische Vergleiche gibt. Vor zehn Jahren noch ein Randphänomen werden weltweit mittlerweile geanu so viele Grünstromkraftwerke gebaut wie herkömmliche, in Europa und in den USA lag der Anteil der alternativen Kraftwerke schon 2009 über 50 Prozent (wir Opens external link in new windowberichteten).  

Doch wachsen sie eigentlich zu langsam oder zu schnell, die Erneuerbaren Energien? Viele loben die evolutionären Fortschritte, vermissen aber die großen Sprünge. Jedes Jahr ein paar Prozent mehr Erneuerbare Energie,  das reicht nicht, um schnell von der Erdöl-Abhängigkeit los zu kommen und weitere Katastrophen (BP!) zu vermeiden. Das genügt auch nicht, um rasch Atomkraftwerke zu ersetzen. Und dennoch: Eine Evolution besteht aus einem Fortschritt von Generation zu Generation.  

Was aber machen die Erneuerbaren Energien? Die Windkraft etwa ist binnen 20 Jahren in Deutschland, einem gesättigten Energie-Markt, von Null auf etwa zehn Prozent Anteil an der Stromerzeugung emporgeschossen. Zusammen mit anderen Erneuerbaren Energien verdrängt sie bereits konventionelle Kraftwerke, die ihre maximale Lebensdauer noch nicht erreicht haben. Und das ist dann doch eher revolutionär als evolutionär.

Solche Entwicklungen stellen hohe Anforderungen an die Finanzierungsmärkte, zudem bergen sie neben großartigen Chancen erhebliche Risiken. Anlageberater, die solche Zusammenhänge fundiert erläutern können, sind derzeit hoch begehrt bei den Anlegern. Denn die sehen, dass ihr Geld bei den Tagesgeld-Konten und Festgeldern nahezu Nullrunden dreht.  

Und nicht jeder will ein Ferienhaus kaufen oder einen Oldtimer, die meisten Anleger haben auch nicht den Zugang zum Kunstmarkt, zumindest dann nicht, wenn es um Kunst als Anlageform geht. Was bleibt den Anlegern? Wein kaufen? Badezimmer renovieren? Neue Einbauküche? Ja, geht alles, und sowohl Sanitärunternehmen wie Oldtimer-Restaurateure erleben derzeit eine Boomphase. Man glaubt kaum, was ein mittelgroßes Badezimmer heute in der Endausbaustufe kosten kann. Jedenfalls mehr als die Mindestsumme zum Einstieg in einen geschlossenen Erneuerbare-Energie-Fonds.

Nun: Geld ist da, bei vielen Anlegern zumindest. Und viele wollen kein neues Badezimmer, sie wollen eine lohnende Rendite – und nicht wenige wollen Sinn. Sinn im Leben. Das Gefühl haben, auf der richtigen Seite zu stehen und die Zeichen der Zeit korrekt zu interpretieren.

Nachhaltige Anlageberater können hier Bedarf und Angebot zusammen bringen. Aber sie müssen den Mut aufbringen, ihre Interessenten auf nachhaltige Angebote hinzuweisen. Und sie brauchen die Kenntnis zu Markt-Zusammenhängen. Wann es sich etwa lohnt, in nachhaltige Aktienfonds einzusteigen. Oder für wen geschlossene Fonds besser geeignet sind. Die Wirtschaft zieht an – es sieht so aus, als könnten die Anlageberater nun profitieren. Umso mehr, je nachhaltiger sie denken und agieren.
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