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Angeschlagener Biodieselhersteller meldet erfolgreiche Verhandlung mit Banken - Unruhe in der Konzernspitze

Im Kampf um den geschäftlichen Fortbestand hat der krisengeschüttelte deutsche Biodieselhersteller EOP Biodiesel AG einen Erfolg erzielt. Die Betriebsfinanzierung in Höhe von 20 Millionen Euro sei von den Kredit gebenden Banken bis zum 30. November verlängert worden, teilte der Vorstandsvorsitzende Jörg Jacob mit. Er wertete diesen Schritt als Vertrauensbeweis der Gläubiger.


Begründet sei das Vertrauen der Banken in der positiven Geschäftsentwicklung der EOP Biodiesel. Nach vorläufigen Zahlen sei es gelungen, mit dem Umsatz vor Zinsen und  Steuern (EBITDA) des ersten Geschäftshalbjahres 2009/2010 wieder in die Gewinnzone zurückzukehren. Zum 31. Dezember 2009 lag er bei 700.000 Euro. Zum selben Zeitpunkt des Vorjahres wies die Bilanz dieses Postens noch einen satten Verlust von minus 3 Millionen Euro aus. Die Rohertagsmarge habe sich somit von fünf auf 15 Prozent gesteigert, so der Kraftstoffhersteller weiter. Der Konzernumsatz des Halbjahres sei mit 42,7 Millionen Euro allerdings um 14,3 Millionen Euro niedriger ausgefallen als im Bilanzabschnitt 2008/2009.  Der vollständige Geschäftsbericht zum Bilanzstichtag 31. Dezember werde am Ende dieses Monats veröffentlicht.


Unterdessen prüft der Konzern nach eigenen Angaben die Möglichkeit, zwei ehemalige Vorstandsmitglieder und Teile des Aufsichtsrats auf Schadensersatz zu verklagen. Bei der ehemaligem Tochtergesellschaft ABID Biotreibstoffe AG in Österreich (ABID) und bei der Beteiligung an der AS Baltic Holding Company in Lettland (BHC) sei der EOP Biodiesel nach bisherigen Erkenntnissen des Vorstandes ein Schaden von 3,5 Millionen Euro entstanden.


Demnach sollen  bei der ABID unter anderem Darlehen nicht ordnungsgemäß vergeben sowie Zustimmungsvorbehalte nicht beachtet worden sein. Bei der  Beteiligung an der BHC sollen wesentliche Unterlagen wie Investitionsrechnungen fehlerhaft und eventuell sogar manipuliert worden sein. Darüber hinaus sei der BHC ein ungesichertes Darlehen gewährt worden, das vollständig habe abgeschrieben werden müssen. Der Biodieselhersteller  vermute, dass die beiden Vorstandsmitglieder in unterschiedlichem Maße federführend in diese Vorgänge involviert gewesen seien. 

Die jüngst vertagte Hauptversammlung des Biodielherstellers werde wahrscheinlich im Mai nachgeholt, hieß es weiter. Ein exakter Termin stehe allerdings noch nicht fest.



An der Frankfurter Börse ist die Nachricht von der Sicherung der Betreibsfinanzierung bis November offenbar gut angekommen. Nach längerer Talfahrt machte die Aktie erstmals wieder einen Kurssprung. Sie legte 6,65 Prozent oder 0,05 Euro zu und notierte zwischenzeitlich bei 0,85 Euro. Im Vergleich zum April vergangenen Jahres legte das Papier 20 Prozent zu.

EOP Biodiesel AG: ISIN DE000A0DP374 / WKN A0DP37
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