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Die ersten Schritte sind einfach: ECOreporter-Ratgeber zum Start in die nachhaltige Aktien-Anlage
Sie wollen einen Teil Ihres Geldes in nachhaltige Aktien investieren, und Sie stehen ganz am Anfang Ihrer Überlegungen? Dann hilft Ihnen der folgende praktische Leitfaden. Sogar dann, wenn Sie als Anfängerin oder Anfänger noch nie eine Aktie gekauft haben!
Aber auch, wenn Sie schon ein Depot haben und mehr zu Themen wie Direktbanken, Online-Broker, Limit und vielen anderen wissen möchten, hilft der folgende Text weiter, den Sie als Premium-Abonnentin oder -Abonnent lesen können.
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Das Depot: Ihr Safe für Wertpapiere
Bevor Sie eine Aktie, einen Fonds oder einen ETF kaufen können, brauchen Sie zunächst ein Depot. Dort werden Ihre Wertpapiere aufbewahrt. In der modernen Welt bedeutet das, sie werden elektronisch eingebucht. Denn so, wie auf Ihrem Girokonto kein Geld in Scheinen liegt, befinden sich auch in Ihrem Depot keine Aktien oder andere Wertpapiere in Papierform, sondern nur Buchungsnummern.
Jede Aktie, jeder Fonds und jeder ETF hat eine sogenannte Wertpapierkennnummer (kurz WKN). Diese besteht aus 6 Zahlen oder Buchstaben. Neben der deutschen WKN gibt es die zwölfteilige internationale ISIN, die International Securities Identification Number. Sie macht jedes Wertpapier auf der Welt identifizierbar. Wenn Sie online nach bestimmten Aktien, Fonds oder ETFs suchen, reicht es also, die WKN oder die ISIN in die Suche einzugeben. Die Aktie der Deutschen Post hat zum Beispiel die WKN 555200 und die ISIN DE0005552004.
Wie kommen Sie nun an ein Depot? Sie wenden sich an eine Bank oder einen Finanzdienstleister, beispielsweise:
- An eine Filialbank (etwa Sparkassen, GLS Bank usw.)
- An eine Direktbank (etwa ING, DKB u.a.)
- An einen Online- bzw. Neo-Broker (etwa Trade Republic, E-Toro u.a.)
- Möchten Sie Fonds kaufen, gibt es außerdem die Möglichkeit zur Eröffnung eines Fonds-Depots bei einem Fondsshop bzw. einer Fondsbank. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Die Filialbank ist die klassische Hausbank, bei der Sie vielleicht auch Ihr Girokonto haben. Hier können Sie in die Filiale gehen, sich persönlich mit einem Anlageberater oder einer -beraterin zusammensetzen und Produkte empfehlen lassen. Das Bankpersonal wickelt dann Ihre Order ab. Wobei Sie in der Regel bei einer Filialbank Ihr Depot auch online oder per Telefon-Banking verwalten können. Filialbanken bieten aber als Einzige die Möglichkeit, ein Depot „offline“ zu führen, also nur schriftlich und über persönlichen Kontakt.
Ein Depot, das sie in dieser Weise führen, kostet Gebühren, die je nach Bank sehr unterschiedlich ausfallen können. Mal sind sie fix, mal wertabhängig, je nach Bank. Für den Kaufauftrag beispielsweise einer Aktie wird eine sogenannte Orderprovision fällig, typischerweise ein Prozent vom Umsatz des Auftrags, und eine Mindestgebühr. Hinzu kommen oft Zusatzentgelte, etwa für sogenannte „Limit Orders“, bei denen der Auftrag zum automatischen Kauf oder Verkauf einer Aktie erteilt wird, wenn sie einen bestimmten Preis erreicht hat. Später dazu mehr. ECOreporter vergleicht regelmäßig die Depotkosten bei nachhaltigen Banken, die aktuelle Übersicht finden Sie hier.

Filialbanken wie Sparkassen bieten persönliche Beratung – erheben aber meist hohe Gebühren. / Foto: Pixabay
Eine Direktbank hat keine Filialen, hier funktioniert der Service nur per Internet oder Telefon. Auch Direktbanken wie die ING Deutschland oder die zur Commerzbank gehörende Comdirect, beide mit Sitz in Frankfurt, bieten neben Girokonten und Kreditkarten auch Depots an. Allerdings ist hier in der Regel keine laufende Verwahrgebühr fällig, und die Ordergebühren sind oft deutlich günstiger als bei Filialbanken. Die Bankgeschäfte werden telefonisch, online oder per App abgewickelt. Eine Beratung zum Aktienkauf gibt es bei vielen Anbietern nicht. Eine Ausnahme ist etwa die ING, bei der man sich per Video-Chat beraten lassen kann.
Online-Broker (manchmal auch Neobroker genannt) sind Online-Depotanbieter, die sich durch ein eingeschränktes, aber dafür besonders kostengünstiges Angebot auszeichnen. Beispiele sind Trade Republic, Scalable Capital oder Smartbroker. Sie haben oft selbst keine Vollbanklizenz. Eine Kooperationsbank im Hintergrund wickelt die Konto- und Depotführung ab. Als Nutzerin oder Nutzer merken Sie davon nichts, Sie kaufen und verkaufen Aktien in der App des Anbieters.
Bei Online-Brokern entfallen nicht nur die Depotgebühren, sondern häufig auch die Orderprovision. Andere erheben Gebühren, die von 0,05 bis 0,25 Prozent des Orderwerts reichen, oder verlangen pauschal etwa 4 bis 5 Euro je Order. Hier lohnt der Vergleich.
Die Online-Broker bieten keine weiteren Bankgeschäfte an, und eine direkte Kommunikation ist meist nicht möglich. Oft sind auch die Handelsplätze eingeschränkt, es stehen also nicht alle Börsen zur Verfügung, oder der Handel an bestimmten Börsenplätzen kostet eine Zusatzgebühr. Bei Online-Brokern findet, wie der Name schon sagt, das Geschäft online statt, meist werben sie auch offensiv mit dem „einfachen Handel“ per Smartphone-App, „Trading-App“ genannt.
Sowohl für Direktbanken als auch für Online-Broker gilt: Da es keine Filialen gibt, können Depots nur online eröffnet werden. Hierfür müssen Sie ihre Identität nachweisen. Beispielsweise per Video-Ident-Verfahren, bei dem Sie sich mit Ihrem Personalausweis oder Reisepass vor eine Webcam setzen. Oder per Post-Ident, persönlich, in einer Filiale der Deutschen Post.
Los geht's: der erste Kauf
Der Einfachheit halber gehen wir im Folgenden von einem Aktienkauf aus. Nehmen wir an, Sie wollen sich vorab über den Preis einer Aktie informieren. Dann geben Sie beispielsweise in einer Suchmaschine im Internet die WKN oder ISIN der Aktie ein oder den Namen der Aktie, dazu das Wort „Kurs“. Manche Aktien gibt es in mehreren Versionen, etwa als Vorzugs- oder Stammaktie – bitte schauen Sie, welche Version Sie haben möchten. Eine Stammaktie beinhaltet ein Stimmrecht, das Sie auf der Hauptversammlung des Unternehmens wahrnehmen können. Eine Vorzugsaktie bietet kein Stimmrecht, dafür aber manchmal höhere Dividenden.
Nach Eingabe Ihrer Suche finden Sie etliche Internetseiten, die den Kurs Ihrer Aktie anzeigen. Sie können sich natürlich auch direkt in Ihr Depot einloggen und dort nach Aktienkursen suchen. Das ist meist komfortabler. Bei einigen Depotanbietern ist auch eine Suche möglich, ohne dass Sie dort Kunde sind. Bei ECOreporter finden Sie ISIN und WKN der Aktienversion, die die Redaktion empfiehlt, immer unter der Meldung zu einem Unternehmen, meist zusammen mit einem Link zu aktuellen Kursdaten und weiteren Angaben zur Aktie.
Beachten Sie bitte: Was die Aktie kostet, sagt der sogenannte „Briefkurs“. Das ist der Kurs, zu dem die Aktie zum Kauf angeboten wird. Wenn Sie eine Aktie verkaufen wollen, zählt der „Geldkurs“. Der Briefkurs ist dabei immer geringfügig höher als der Geldkurs. Die Differenz zwischen Brief- und Geldkurs ist der sogenannte „Spread“. An der Differenz verdienen die Börsen oder Zwischenhändler.
So – Sie haben den Kurs Ihrer Wunschaktie gesehen, sind zum Kauf entschlossen und haben die gewünschte Aktie gefunden. Nun sehen Sie in der Regel eine Liste verschiedener Handelsplätze, bei denen Sie die Aktie kaufen können. Steht dort etwa „Hamburg“ oder „Frankfurt“, sind das die dortigen Börsen.

Je nach Börsenplatz werden unterschiedliche Gebühren fällig. / Foto: Börse Frankfurt
Andere Handelsplätze heißen etwa „Xetra“ oder „Tradegate“. Xetra ist der größte Handelsplatz Deutschlands, 2022 wurden laut dessen Betreiber Deutsche Börse 90 Prozent des deutschen Aktienhandels über Xetra abgewickelt. Man spricht zwar von einem Handelsplatz, Xetra ist aber ein elektronisches Handelssystem. Es ist also anders als etwa die Börse Frankfurt kein physischer Ort, sondern ein komplexes Computerprogramm, das Käufe und Verkäufe abwickelt. Das Gleiche gilt für die ebenfalls elektronische Tradegate Exchange. Die Xetra-Zentralrechner stehen in Frankfurt, die von Tradegate in Berlin.
Leider dabei: Gebühren
Angezeigt wird Ihnen auch die „Handelsplatzgebühr“. Das ist nicht die Gebühr der jeweiligen Börse, sondern die Gebühr des Depotanbieters für den Handel an der jeweiligen Börse. Es gibt Online-Broker, bei denen der Handel an bestimmten Handelsplätzen gebührenfrei ist.
Hinzu kommt dann oft noch eine „Börsengebühr“, das ist eine Gebühr, die die Börse selbst bei Ihrem Aktienkauf erhebt. Diese Gebühren betragen meist einen bestimmten Prozentsatz des Ordervolumens (beispielsweise 0,0062 Prozent am Handelsplatz Xetra), oft gibt es aber auch noch Mindestbeträge und Obergrenzen. So reicht die Spanne bei den Mindestbeträgen von 0,60 Euro (Xetra) bis zu 3,15 Euro (Börse Frankfurt). Diese Zahlung wird auf jeden Fall und auch schon beim Kauf von nur einer einzelnen Aktie fällig (Stand: Januar 2023, Daten ohne Gewähr). Die Börsengebühr kann aber gleichzeitig auch, unabhängig vom Handelsvolumen, zwischen 13,09 Euro (Hamburg) und 75,60 Euro (Xetra und Frankfurt) gedeckelt sein. Tradegate und einige andere elektronische Handelssysteme berechnen keine Börsengebühr.
An manchen Handelsplätzen, etwa an der Börse München, erheben Makler für die Vermittlung eines Geschäfts zusätzlich eine Gebühr, diese nennt sich „Courtage“. Diese Makler-Provision liegt typischerweise zwischen 0,04 und 0,08 Prozent des Handelsvolumens. An manchen Börsen wie in Frankfurt arbeiten keine Makler mehr, dort gibt es auch keine Courtage.
Wie viel Handelsplatzgebühr, Börsengebühr und womöglich Makler-Courtage an einer Börse fällig werden, sehen Sie auf der Website oder in der App Ihres Depotanbieters. Handeln Sie offline, fragen Sie Ihre Bankberaterin oder Ihren Bankberater. Eine Übersicht zu möglichen Gebühren finden Sie auch auf den Webseiten der jeweiligen Finanzplätze.
Manchmal sinnvoll: das Limit
Nun legen Sie fest, wie viele Aktien Sie kaufen möchten.
Wählen Sie hier die Option „billigst“ aus, kaufen Sie die Aktie zum in dem Moment des Kaufzeitpunkts geringstmöglichen Kurs. Sie können aber auch eine Preisobergrenze für die Aktie eingeben, also ein sogenanntes „Limit“ bestimmen. Haben Sie etwa die Aktie X zum Kurs von 100 Euro gesehen, dann können Sie als Maximalpreis beispielsweise 100,50 Euro eingeben. Steigt der Aktienkurs nun innerhalb weniger Sekunden auf 101 Euro, wird Ihr Kaufbefehl nicht ausgeführt. Fällt der Aktienkurs aber direkt auf 99 Euro, erhalten Sie die Aktie für 99 Euro.
Bitte bedenken Sie bei Käufen mit Limit: Erstens sollten Sie von jeder Aktie überzeugt sein, dass sie ein gutes, langfristiges Investment ist. Dann ist es nicht entscheidend, ob Sie die Aktie für 100 Euro oder für 101 Euro kaufen. Zweitens kann jedes Limit, das Sie setzen, eine Gebühr kosten: Manche Depotanbieter verlangen Geld dafür. Andere nicht. Lesen Sie zu Order-Limits und anderen nützlichen Hinweisen auch unsere 5 Tipps für mehr Sicherheit im nachhaltigen Aktiendepot.
Bei Aktien großer Unternehmen wird Ihr Kaufbefehl in der Regel direkt ausgeführt, es dauert nur Sekunden. Bei kleinen Aktiengesellschaften kann es länger dauern. Der Grund: Es gibt einfach weniger Menschen, die die Aktie verkaufen wollen.

Schauen Sie vor dem Ausführen einer Order noch mal ganz genau hin! / Foto: Pixabay
Bei kleinen Aktiengesellschaften kann es Sinn machen, ein Limit mit einer Frist zu verbinden. Sie können beim Kauf zusätzlich die Option „Order gültig bis“ wählen. Damit bestimmen Sie, bis wann Ihre Kauforder gültig sein soll. Etwa bis zum Monatsende oder nur am Kauftag. Wird die Aktie Y beispielsweise an einem Tag für 100 Euro angeboten, dann können Sie als Limit 95 Euro eingeben und Ihren Wunsch bis zum Monatsende begrenzen. Fällt nun der Aktienkurs ein paar Tage nach Ihrer Order unter 95 Euro, wird die Aktie für Sie gekauft; Sie müssen also nicht jeden Tag auf Börsendaten starren und den Schnäppchen-Moment abwarten. Aber wie gesagt: Viel wichtiger als solche kleinen Rabattschlachten ist Ihre Überzeugung, dass Sie langfristig gute Aktien erwerben.
Achtung: Kontrolle ist wichtig!
Noch ein kleiner Tipp: Handeln Sie während der Öffnungszeiten der Börse Xetra in Frankfurt, also zwischen 9:00 Uhr und 17:30 Uhr. Dann schwanken die Kurse nicht so stark wie ganz früh und ganz spät am Tag. Beachten Sie zur Risikominimierung außerdem unser Dossier Nachhaltig investieren in schwierigen Zeiten: Das sollten Anlegerinnen und Anleger beachten.
Wichtig: Kontrollieren Sie Ihren Auftrag noch einmal gründlich, bevor Sie die Freigabe erteilen! Stimmen bei der Aktie Name, ISIN und WKN? Sind die Stückzahl und der Börsenplatz korrekt? Wurden Limit und Ordergültigkeit richtig übernommen? Diese Mahnung mag müßig erscheinen. Aber: Erteilen Sie die Freigabe, ist ein Auftrag binnen Sekundenbruchteilen ausgeführt, ohne Möglichkeit, ihn rückgängig zu machen. Eine Aktienorder ist keine Überweisung!
Lohnende Produkte und Aktien für ein nachhaltiges Depot empfiehlt die Redaktion regelmäßig, Unter den ECOreporter-Favoriten-Aktien sind für Börsenneulinge besonders Unternehmen aus den Kategorien der Dividendenkönige und der nachhaltigen Mittelklasse interessant. Regelmäßig analysiert die Redaktion hier, wo sich der Einstieg lohnen kann.
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