Aktientipps

Aktien mit starkem Kurspotential – Analysten empfehlen deutsche Solarwerte

Sie wurden von der West LB aus Düsseldorf vorgelegt . Demnach nennt deren Experte Peter Wirtz als Kursziel für die SMA Solar Technology AG 65 Euro. Heute notierte der Anteilsschein in Frankfurt um 11:30 Uhr bei 61,4 Euro. In den letzten sechs Monaten hat er sich damit verdoppelt und wieder das Kursniveau vor den Börsenturbulenzen nach der Lehman-Pleite erreicht. Laut Wirtz dürfte der Niestetaler Wechselrichterhersteller vor allem von einem weiteren Aufleben des US-amerikanischen Solarmarktes profitieren. Er geht davon aus, dass SMA den Umsatz im laufenden Geschäftsjahr leicht von 682 Millionen auf 694 Millionen Euro steigern kann, bei einem von 3,44 auf 2,76 Euro schrumpfenden Gewinn je Aktie. 2010 werden nach seiner Einschätzung die Geschäfte der Gesellschaft deutlich besser laufen, der Umsatz auf 911 Millionen Dollar anspringen und der Gewinn je Aktie auf 3,83 Euro. Der Analyst geht davon aus, dass der Wechselrichterhersteller beim Umsatz in 2011 die Milliarden-Grenze knacken und der Gewinn je Aktie auf 4,46 Euro anwachsen wird.

Daneben bekräftigt Wirtz seine Kaufempfehlung für die Aktie der Solar World AG. Dabei senkt er jedoch das Kursziel von 22 auf 18 Euro. Um 11:30 Uhr wurde der Anteilsschein in Frankfurt mit 15,7 Euro gehandelt und damit 46 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Analyst der West LB verweist darauf, dass der Bonner Solarkonzern in den USA bereits über eine starke Marktposition verfügt und dort seine Kapazitäten vor Ort ausgebaut hat. Doch in dem Markt drohe das Risiko starker Konkurrenz aus China und dass die Kunden verstärkt auf Dünnschicht-Technologie setzen, von der SolarWorld sich fern hält. Aufgrund des weiter bestehenden Drucks auf die Preise für Solarprodukte wird sich die Marge der Bonner nach Einschätzung von Wirtz nicht so gut entwickeln können wie bislang angenommen. Dennoch werde die Aktie des Unternehmen derzeit unterbewertet, was er vor allem auf Spekulationen zurückführt, dass europäische Produzenten hinter die Konkurrenz aus Asien zurückzufallen drohen.

Seine Kollegin Katharina Cholewa empfiehlt die Aktie der Phoenix Solar AG aus dem bayrischen Sulzemoos. Die Analystin der West LB hebt hervor, dass das Unternehmen als Photovoltaik-Systemhaus nicht die Preisrisiken trägt, die bei Aktien von Solarproduzenten einzukalkulieren sind. Im 1. Halbjahr habe sich der Preisverfall auf das TecDax-Unternehmen ausgewirkt, weil hohe Abschreibungen auf Lagerbestände anfielen. Doch aus den veröffentlichen Quartalszahlen gehe hervor, dass die Lagerbestände stetig verringert wurden. Daher sei für das 3. Quartals bereits mit einer Erholung der Marge auf 4,8 Prozent zu rechnen. Für das 4. Quartal erwartet Cholewa einen weiteren Anstieg auf 7,2 Prozent. Sie hebt das Kursziel für die Aktie von Phoenix Solar deutlich an, von 30 auf 44 Euro. In Frankfurt notierte sie um 11:30 Uhr mit 36,9 Euro 18 Prozent niedriger als vor einem Jahr.

Sebastian Zank von der West LB empfiehlt dagegen kein Unternehmen aus der Photovoltaik, sondern mit der Solar Millenium AG eine Spezialistin für solarthermische Kraftwerke. Deren Aktie wurde in Frankfurt um 11:30 Uhr mit 19,8 Euro um 12 Prozent niedriger gehandelt als vor einem Jahr. Zank nennt als Kursziel 28 Euro. Nach seiner Einschätzung wird das Unternehmen aus Erlangen bereits im kommenden Jahr seine ersten Projekte in den USA umsetzen können. Dort haben sich die Förderbedingungen für Strom aus solarthermischen Kraftwerken deutlich verbessert. Zudem erwartet der Analyst, dass schon sehr bald die zuständige Kommission in Spanien die Betriebsgenehmigung für das dritte Andasol-Projekt von Solar Millenium in Andalusien erteilen wird. Dies werde die Aktie beflügeln. Ingesamt meint der Experte der West LB, dass das Marktpotential für solarthermische Kraftwerke in den USA „fünf Mal größer“ ist als das für Photovoltaik-Kraftwerke. Zank geht davon aus, dass Solar Millenium in 2009 den Umsatz von 32 auf 171 Millionen Euro und den Gewinn je Aktie von 0,53 auf 2,27 Euro vervielfachen kann. In den kommenden Jahren werde sie weiter zulegen, auf 548 Millionen Euro Umsatz und einen Gewinn je Aktie von 3,92 Euro in 2011.

SMA Solar Technologie AG: ISIN DE000A0DJ6J9 / WKN A0DJ6J
Phoenix Solar AG: ISIN DE000A0BVU93 / WKN A0BVU9
Solar Millennium AG: ISIN DE0007218406 / WKN 72184
SolarWorld AG: ISIN DE0005108401 / WKN 510840
Solarprojekte von Phoenix Solar und Solar Millenium. / Quelle jeweils: Unternehmen
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