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Erneuerbare Energie, Meldungen
AEE: Bayern und Niedersachsen führend bei Öko-Strom-Erzeugung
Die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) hat ein Hintergrundpapier zur Nutzung Erneuerbarer Energien in Deutschland veröffentlicht.
Untersucht wurden die Kapazität und Entwicklung der Ökostromerzeugung, die Effizienz und die Klimawirkung. Die AEE hat alle verfügbaren Statistiken bis zum Jahr 2016 zusammengeführt und ausgewertet.
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Bayern und Niedersachsen führend bei der Erzeugung von grünem Strom
Die flächenmäßig größten Bundesländer erzeugen laut AEE auch den meisten Öko-Strom. Der Grund: die dezentrale Erzeugung. Grüner Strom wird zu einem großen Teil verbrauchernah und bedarfsorientiert produziert. Wie bei der Landesgröße liegt demnach Bayern mit 35,2 Millionen Kilowattstunden (kWh) Strom aus regenerativen Quellen auf dem ersten Platz, knapp vor Niedersachsen mit 31,7 Millionen kWh (2016). Auf Platz drei folgt allerdings das vergleichsweise kleine Schleswig-Holstein. Dort produzieren Erneuerbare-Energien-Kraftwerke 19,1 Millionen kWh Strom - mehr als im deutlich größeren Nordrhein-Westfalen.
Stärkstes Wachstum im Saarland und in Niedersachsen
Am stärksten steigerten laut dem AEE-Papier das Saarland und Schleswig-Holstein die Erzeugung von sauberem Strom. Über den Zeitraum von 2011 bis 2016 erhöhte sich der aus Sonne, Wind und Biomasse erzeugte Strom im Saarland um 141 Prozent. Schleswig-Holstein war nur geringfügig schlechter - dort wuchs die produzierte Menge an Grünstrom im selben Zeitraum um 131 Prozent.
Philipp Vohrer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien, bemerkt: „Der Ausbau Erneuerbarer Energien im Stromsektor ist sehr beeindruckend. Das zeigen sowohl die Zahlen für Gesamtdeutschland als auch die Zahlen der Bundesländer.“ Für das Erreichen der Energie- und Klimaziele sei allerdings ein weiterer Zubau von Öko-Strom-Kraftwerken nötig - und zwar über alle Technologien und Regionen hinweg, so Vohrer weiter. Ein stetiger Ausbau würde auch dazu beitragen, alle Bundesländer stabil mit Grünstrom zu versorgen.
Braunkohlegebiete haben schlechteste Klimabilanz
Die schlechteste CO2-Bilanz in der Stromerzeugung haben gemäß AEE die drei Braunkohleländer Brandenburg, Sachsen und Nordrhein-Westfalen. Sie seien laut den verfügbaren Statistiken für rund zwei Drittel der CO2-Emissionen verantwortlich, die in der Stromerzeugung in Deutschland anfallen. Diese drei Bundesländer sind aber nach wie vor Zentren der deutschen Energiewirtschaft. Sie produzieren große Mengen Strom, sowohl für die ansässigen Schwerindustrien als auch für den Export in andere Länder. Die niedrigsten Kohlendioxid-Emissionen bei der Stromerzeugung verursachen laut AEE-Bericht Bayern, Schleswig-Holstein und Thüringen.
In dem AEE-Papier heißt es: „Insgesamt konterkariert die weiterhin hohe Stromerzeugung aus Kohle und der damit verbundene Treibhausgasausstoß die Ausbauerfolge der Erneuerbaren Energien.“ Laut Meinung der AEE werde der hohe Anteil an Kohlestrom voraussichtlich dafür sorgen, dass die deutschen Klimaziele 2020 nicht erreicht werden.