Erneuerbare Energie

Abwärtstrend - Preise für Solarmodule erreichen Jahrestief

Die Preise für Solarmodule fallen weiter. Im Juni stockte der Abwärtstrend zwar für Produkte aus Deutschland, Module aus Japan, China und Taiwan haben sich dagegen weiter verbilligt. Im ersten Halbjahr fiel der Preisrückgang bei deutschen Modulen aber insgesamt noch höher aus als für die Konkurrenzprodukte aus Fernost. Das zeigt der aktuelle Index zur Preisentwicklung von Solarmodulen von pvXchange.


In Kooperation mit dem Partner pvXchange berichtet ECOreporter.de monatlich über die Entwicklung der Preise auf dem Markt für Solarmodule. pvXchange stellt dafür ein „Preisbarometer“ zur Verfügung. Dieses soll einen schnellen Überblick auf die Trends im Solarmarkt ermöglichen.

Marktkommentar zum Preisindex im Juni 2014:

Im Laufe des Juni fielen die Modulpreise aller Herkunftsregionen auf den bisher tiefsten Stand in diesem Jahr. Diese Entwicklung wurde zum Monatswechsel gestoppt, so dass die Kurven zu Anfang Juli wieder abflachen oder sich teilweise sogar nach oben bewegen. Der durch die angekündigte EEG-Anpassung in Deutschland erwartungsgemäß anziehende Markt macht sich sowohl bei den Preisen als auch bei den Lieferzeiten bemerkbar. Plötzlich sind nicht mehr alle Modultypen kurzfristig verfügbar. Da jedoch viele Projekte bis zum 31.7. am Netz sein sollen, gibt es einen Run auf europäische Lagerware.

Der angesprochene Nachfragezuwachs fällt dieses Mal leider sehr moderat aus und ist nicht mit der bisweilen aufgetretenen Hysterie früherer Jahre zu vergleichen. Insgesamt scheint die Kauffreudigkeit der Projektierer und Installateure nämlich im Juli schon wieder vorbei zu sein, da die Montagekapazitäten bis Monatsende bereits ausgelastet sind. Und neue Projekte werden erst einmal in die Warteschleife geschoben, bis der Wortlaut und der Termin für die EEG-Novelle feststehen. Mittlerweile zeichnet es sich allerdings ab, dass der 1. August - wie angekündigt - gehalten werden kann, nachdem die EU-Kommissare ihren Widerstand aufgegeben und der Beibehaltung der Industrieprivilegien grünes Licht gegeben haben.


Grafik: pvXchange

Hinweise zur Darstellung:

1. Es werden nur Netto-Preise für Photovoltaik-Module angezeigt
2. Die Preise sind keine Endkundenpreise. Für eine durchschnittliche schlüsselfertige Solaranlage muss der Wert in Deutschland etwa mit dem Faktor 2 - 2,5 multiliziert werden.
3. Die Preise stellen die durchschnittlichen Angebotspreise auf dem europäischen Spotmarkt dar (verzollte Ware).

Erläuterung zur Grafik:

Die bunten Pfeile veranschaulichen die Entwicklung, der Bezug zum Vormonat oder zum Anfang des Jahr es verdeutlicht auftretende Schwankungen auf dem Markt. Das Barometer zeigt ausschließlich die Nettopreise pro Watt-Leistung für den gewerblichen Handel mit Photovoltaik-Modulen, Endkundenpreise werden nicht genannt. Als Faustregel gilt dennoch: Für eine durchschnittliche schlüsselfertige Solaranlage mit kristallinen Modulen muss der Wert in Deutschland etwa mit 1,8 multipliziert werden.Das Barometer zeigt immer den arithmetischen Mittelwert eines gesamten Monats für Module einer Technologie sowie der Herstellerregion an.

Die Angaben für Europa enthalten nach Angaben von pvXchange fast ausschließlich die Module von deutschen Firmen. Die wenigen spanischen, italienischen und skandinavischen Angebote seien statistisch nicht mehr relevant. Daher sei das Barometer zum 1. Januar 2011 entspre chend angepasst worden. Japan und China sind zwei weitere wichtige Herstellernationen. Sie werden getrennt aufgezählt, da die PV-Preise der beiden asiatischen Länder in der Regel in Europa sehr unterschiedlich sind.Wie pvXchange erläutert, werden die Daten nicht über Hochrechnungen oder Umfragen erhoben. Die Preise würden stattdessen hunderte von realen Angeboten widerspiegeln, die jeden Monat auf dem internationalen Spotmarkt für Photovoltaik-Module, pvXchange, veröffentlicht werden. Zur möglichst exakten Darstellung der Preisstruktur eines Monats würden nur die Offerten hinzugezogen, bei dem die Module in dem entsprechenden Monat ausgeliefert werden. Die Preise würden sich zudem nur auf gehandelte Modulkontingente zwischen 5 und max. 999 kWp beziehen, da größere Abnahme-Mengen die Preise für gebräuchliche Anlagen verfälschen.

Bis September 2013 erfasste der Preisbaromenter auch ähnliche Dünnschicht-Solarmodule. Dabei waren ähnliche Technologien zusammengefasst dargestellt. Die Preiserhebung für Dünnschichtmodule wurde jedoch eingestellt. Mangels verfügbarer Produkte ist eine representative Erhebung für pvXchange in diesem Bereich nicht mehr möglich. Um der Entwicklung am asiatischen Markt gerecht zu werden, hat pvXchange einen neuen Preispunkt mit dem Titel „Südostasien“ eingeführt. Dazu zählen unter anderem Thailand, Indonesien und - geografisch gesehen nicht ganz korrekt - Indien. Aus wirtschaftlicher Sicht macht die Umstellung laut pvXchange Sinn. Denn den für diese Gruppe angegebenen durchschnittlichen Marktpreis kann man pvXchange zufolge für chinesische Module ansetzen, die nicht in die EU eingeführt werden müssen – er bildet also den Weltmarktpreis für asiatische Ware allgemein ab. Die bisherige Preiskurve für chinesische Module wird repräsentativ für EU-Importe weitergeführt.

Die Daten werden mit freundlicher Unterstützung von pvXchange zur Verfügung gestellt. pvXchange wurde 2004 gegründet und ist eigenen Angaben zufolge der weltweit größte markenunabhängige Marktplatz für Solarmodule und Wechselrichter im Geschäftskundenbereich.
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