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Abschreibungen belasten Bilanz von Nordex - Analyst sieht Kurspotenzial

Trotz eines deutlichen Umsatzanstieges ist Nordex SE 2012 tiefer in die Verlustzone geraten. Das geht aus der vorläufigen Bilanz hervor, die der Hamburger Windradhersteller heute veröffentlichte. Zwar gelang es ihm demnach, den Jahresumsatz von 916,8 Millionen Euro in 2011 um 17 Prozent auf 1,07 Milliarden Euro zu steigern. Dennoch vervielfachte sich der von Abschreibungen und einmaligen Aufwendungen belastete Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf Jahressicht deutlich.

Nach 27 Millionen Euro EBIT-Verlust im Vorjahr schlug nun 61,1 Millionen Euro EBIT-Verlust zu Buche. Ohne die Einmalaufwendungen hätte Nordex allerdings einen Gewinn im operativen Geschäft erzielt. So gerechnet kletterte das EBIT von 7,6 Millionen Euro Verlust auf 14 Millionen Euro Gewinn. Dies sei auf Skaleneffekte und gedrückte Strukturkosten zurückzuführen. Die Abschreibungen und Sondereffekte bezögen sich wiederum im Wesentlichen auf die Kosten der laufenden Restrukturierung, erklärte der Vorstand.

Nach Abzug des Finanzergebnisses und der Steuern belief sich der Konzernverlust für 2012 auf 94,4 Millionen Euro. 2011 hatte Nordex noch 49,5 Millionen Euro Konzernverlust ausgewiesen. Die Abschreibungen und Einmalaufwendungen ließen die Eigenkapitalquote von Nordex von 36,6 Prozent im Vorjahr auf 26,2 Prozent sinken. Die liquiden Mittel stiegen dagegen um 30 Prozent auf 274,5 Millionen Euro.

Sehr positiv entwickelte sich das Neugeschäft von Nordex. Gegen den Trend der Branche sei es gelungen, den Bestand fest finanzierter Aufträge um rund 50 Prozent auf 1,05 Milliarden Euro zu steigern, hieß es dazu. Zum Ende von 2011 hatte Nordex noch fest finanzierte Bestellungen für 698 Millionen Euro ausgewiesen. Die vertraglich gesicherten Neuaufträge hielten mit 1,4 Milliarden Euro in etwa das Niveau des Vorjahres. Damals waren es vertraglich gesicherte Aufträge für 1,3 Millionen Euro gewesen.

Vor dem Hintergrund der laufenden Restrukturierung der Unternehmenssparten in China und den USA und der Tatsache, dass Nordex seine Produktionskosten weiter zu senken versuche, sei für 2013 eine EBIT-Marge von 2 bis 3 Prozent zu erwarten, hieß es weiter. Die endgültige Bilanz soll am 25. März veröffentlicht werden.

Die Frankfurter Börse reagierte zunächst positiv auf die Neuigkeiten aus Hamburg: Bis 9:19 Uhr kletterte die Nordex-Aktie um 7,5 Prozent auf 4,15 Euro. Damit war sie allerdings noch 2,7 Prozent billiger als noch vor vier Wochen. Und im Vergleich zu ihrem Kurs vor einem Jahr hat sie 6,2 Prozent an Wert verloren.

Sven Diermeier, Analyst der WGZ Bank, hält einen weiteren Kursanstieg für realistisch. Deshalb revidiert er seine Anfang Januar getroffene Verkaufsempfehlung und rät nun, die Aktie zu halten. Nordex habe die Erwartungen seines Hauses für das vierte Quartal mit der vorläufigen Bilanz übertroffen und das bereinigte EBIT des Gesamtjahres entspreche den gesteckten Zielen des Unternehmens.

Beim Gewinn je Aktie prognostiziert Diermeier für die kommenden Jahre einen klaren Aufwärtstrend. Je Aktie sagt er für 2013 0,11 Euro Gewinn voraus und für 2014 dann 0,19 Euro Gewinn je Aktie. Damit steigert er seine Erwartungen. Zuvor hatte er noch mit 0,07 Euro Gewinn je Aktie für 2013 und 0,16 Euro je Aktie für 2014 gerechnet.

Nordex SE: ISIN DE000A0D6554 / WKN A0D655
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