Einfach E-Mail-Adresse eintragen und auf "Abschicken" klicken - willkommen!
Abengoa Yield im Kurskeller - ist die Aktie ein Schnäppchen?
Abengoa Yield betreibt im großen Stil Wind- und Solarkraftwerke vor allem in Amerika. Die Kasse für den Zukauf weiterer Projekte ist prall gefüllt, Umsatz und Gewinn sind zuletzt deutlich gestiegen. Dennoch hat sich ihr Aktienkurs auf Jahressicht halbiert. Eine Gelegenheit zum günstigen Einstieg?
Als der spanische Großkonzern Abengoa im Sommer 2014 die Grünstromsparte Abengoa Yield an die Börse brachte, war das Anlegerinteresse groß. Anteilsscheine von Yieldcos, die wie die Abengoa-Tochter vor allem Grünstromprojekte betreiben, galten bei Großinvestoren als vergleichsweise sichere Anlage. Denn Betreiber von Windparks oder Solarkraftwerken können ihre Einnahmen in den meisten Märkten sehr langfristig planen. Sie vereinbaren mit Stromversorgern Abnahmeverträge zu Festpeisen, die häufig 20 Jahre oder länger laufen. In einigen Märkten profitieren sie zudem von staatlich garantierten Einspeisetarifen. Das sichert ihnen einen stabilen Mittelzufluss. Das hören Börsianer gerne. Mit 720 Millionen US-Dollar brachte der Börsengang von Abengoa Yield dann auch einen stattlichen Emissionserlös. Die neuen Aktien wurde für 29 Dollar pro Stück ausgegeben. Der Kurs kletterte bis September 2015 auf rund 40 Dollar. Seither aber hat sich der Anteilsschein an der Nasdaq stark verbilligt, auf nur noch 20,20 Dollar. In Frankfurt kostet er nur noch 17,60 Euro.
Starker Vertrauensverlust bei Yieldco-Aktien
Zu diesem Kursverfall trugen etliche Faktoren bei. Zum einen drängten viele neue Yieldcos mit Fokus auf Grünstromkraftwerke auf den Markt. Das nährte den Verdacht, dass sich der Wettbewerb um neue Projekte intensiviert, zu Lasten potentieller Käufer von Solarparks oder Windkraftwerken wie Abengoa Yield. Dies gilt insbesondere für den amerikanischen Markt, wo sich neben den Spaniern unter anderem auch die neuen Yieldcos wie NextEra Energy Partners, NRG Yield und Brookfield Renewable Energy Partners tummeln, die allesamt finanzstarke Energieversorger als Muttergesellschaften haben. Hinzu kommen reine Grünstrom-Akteure wie Terraform und 8point3 Energy Partners, die von Solarkonzernen wie First Solar und SunEdison auf den Markt gebracht wurden. Im Bewusstsein vieler Börsianer rückten Anteilsscheine von Yieldcos damit in die Nähe von Solaraktien. Solaraktien gerieten seit dem Sommer stark unter Druck, weil es an chinesischen Börsen massive Kurseinbrüche gab. Denn viele börsennotierte Solarkonzerne stammen aus China oder sind überwiegend dort aktiv. Aktien von Yieldcos gerieten in diesen Negativsog der Solaraktien. Hinzu kam, dass seit dem Sommer 2015 in den USA verstärkt darüber diskutiert wird, Ende 2016 die Steuernachlässe für Investments in Photovoltaik enorm zu verringern. Das nährte Befürchtungen, auch Yieldcos könnten deshalb möglicherweise ab 2017 weniger Rendite aus neuen Solarparks erwirtschaften. In den vergangenen drei Monaten haben Aktien von Yieldcos an den Börsen auf breiter Front stark an Wert verloren.
Gute Zwischenbilanz von Abengoa Yield
Dabei konnte Abengoa Yield solchen Bedenken viele Erfolgsmeldungen entgegen halten, um das Vertrauen von Investoren in die Aktie zu stärken. So hat das Unternehmen seinen Bestand an Ökostromkraftwerken weiter ausgebaut, auf Anlagen mit einer Leistungskapazität von zusammen 1.241 Megawatt (MW) zur Jahresmitte 2015. Sie hat sich damit innerhalb eines Jahres fast verdreifacht. Einnahmen aus einer Privatplatzierung weiterer Aktien sowie neue Kreditlinien internationaler Großbanken wie der Bank of America, der Citigroup sowie HSBC und UBS füllten die Kasse für Zukäufe. Großinvestoren und Großbanken vertrauen also offenbar weiter auf gute Zukunftsperspektiven von Abengoa Yield. Zudem hat das Unternehmen starke Zahlen für das erste Halbjahr 2015 veröffentlicht. Abengoa Yield steigerte in den ersten sechs Monaten von 2015 die Erlöse gegenüber dem Vorjahreszeitraum von knapp 170 Millionen auf 308,6 Millionen US-Dollar. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) sprang von 137,2 Millionen auf 264,8 Millionen Dollar. Für das zweite Quartal zahlte das Unternehmen den Aktionären eine Dividende von 40 Dollarcent je Anteilsschein aus. Sie fiel damit um 18 Prozent höher aus als prognostiziert. Für das Gesamtjahr 2015 stellt die Führung von Abengoa Yield eine Dividende von 1,60 Dollar in Aussicht. In 2016 soll sie auf mindestens 2,10 Dollar ansteigen.
Analyst gibt Kaufempfehlung
Shelby Tucker beobachtet die Aktie von Abengoa Yield als Analyst für RBC Capital Markets. Er rechnet damit, dass das Unternehmen im zweiten Halbjahr den Gewinn weiter steigern und die Jahresdividende für 2015 sogar bei 1,75 Dollar liegen wird. Diese Ausschüttung sei angesichts des Niedrigzinsumfeldes ein großes Plus der Aktienbeteiligung. Für die kommenden Jahre bis 2020 rechnet Tucker damit, dass die Dividende jährlich um 16 Prozent ansteigen wird. Abengoa Yield werde weitere Großprojekte ans Stromnetz anschließen beziehungsweise kaufen, so Tucker. Dies bringe dem Unternehmen hohe zusätzliche Einnahmen, folgert der Analyst. Zudem verfüge die Gesellschaft weiter über viel Kapital für attraktive Zukäufe und damit für weiteres Wachstum. Bei der Suche nach geeigneten Projekten profitiere die Tochter des Mutterkonzerns Abengoa, der weiter über 60 Prozent ihrer Aktien halte, von dessen Netzwerken. Zudem zeichne sich Abengoa Yield dadurch aus, dass das Unternehmen mit dem Abnehmern des Grünstroms Abnahmeverträge mit überdurchschnittlich langer Laufzeit abschließe. Diese betrage im Schnitt 26 Jahre und stets zumindest 20 Jahre. Das sichere die Einnahmen ungewöhnlich lange ab und garantiere inen soliden Mittelzufluss.
Der Experte von RBC Capital Markets hält die Aktie von Abengoa Yield angesichts dieses Wachstumspotantials und der Aussicht auf steigende Dividenden für deutlich unterbewertet. Er rät dazu, die Beteiligung überzugewichten und nennt als Kursziel 44 Dollar. Das sind umgerechnet 39,82 Euro.
Abengoa Yield Plc.: ISIN GB00BLP5YB54 / WKN A116CH
Als der spanische Großkonzern Abengoa im Sommer 2014 die Grünstromsparte Abengoa Yield an die Börse brachte, war das Anlegerinteresse groß. Anteilsscheine von Yieldcos, die wie die Abengoa-Tochter vor allem Grünstromprojekte betreiben, galten bei Großinvestoren als vergleichsweise sichere Anlage. Denn Betreiber von Windparks oder Solarkraftwerken können ihre Einnahmen in den meisten Märkten sehr langfristig planen. Sie vereinbaren mit Stromversorgern Abnahmeverträge zu Festpeisen, die häufig 20 Jahre oder länger laufen. In einigen Märkten profitieren sie zudem von staatlich garantierten Einspeisetarifen. Das sichert ihnen einen stabilen Mittelzufluss. Das hören Börsianer gerne. Mit 720 Millionen US-Dollar brachte der Börsengang von Abengoa Yield dann auch einen stattlichen Emissionserlös. Die neuen Aktien wurde für 29 Dollar pro Stück ausgegeben. Der Kurs kletterte bis September 2015 auf rund 40 Dollar. Seither aber hat sich der Anteilsschein an der Nasdaq stark verbilligt, auf nur noch 20,20 Dollar. In Frankfurt kostet er nur noch 17,60 Euro.
Starker Vertrauensverlust bei Yieldco-Aktien
Zu diesem Kursverfall trugen etliche Faktoren bei. Zum einen drängten viele neue Yieldcos mit Fokus auf Grünstromkraftwerke auf den Markt. Das nährte den Verdacht, dass sich der Wettbewerb um neue Projekte intensiviert, zu Lasten potentieller Käufer von Solarparks oder Windkraftwerken wie Abengoa Yield. Dies gilt insbesondere für den amerikanischen Markt, wo sich neben den Spaniern unter anderem auch die neuen Yieldcos wie NextEra Energy Partners, NRG Yield und Brookfield Renewable Energy Partners tummeln, die allesamt finanzstarke Energieversorger als Muttergesellschaften haben. Hinzu kommen reine Grünstrom-Akteure wie Terraform und 8point3 Energy Partners, die von Solarkonzernen wie First Solar und SunEdison auf den Markt gebracht wurden. Im Bewusstsein vieler Börsianer rückten Anteilsscheine von Yieldcos damit in die Nähe von Solaraktien. Solaraktien gerieten seit dem Sommer stark unter Druck, weil es an chinesischen Börsen massive Kurseinbrüche gab. Denn viele börsennotierte Solarkonzerne stammen aus China oder sind überwiegend dort aktiv. Aktien von Yieldcos gerieten in diesen Negativsog der Solaraktien. Hinzu kam, dass seit dem Sommer 2015 in den USA verstärkt darüber diskutiert wird, Ende 2016 die Steuernachlässe für Investments in Photovoltaik enorm zu verringern. Das nährte Befürchtungen, auch Yieldcos könnten deshalb möglicherweise ab 2017 weniger Rendite aus neuen Solarparks erwirtschaften. In den vergangenen drei Monaten haben Aktien von Yieldcos an den Börsen auf breiter Front stark an Wert verloren.
Gute Zwischenbilanz von Abengoa Yield
Dabei konnte Abengoa Yield solchen Bedenken viele Erfolgsmeldungen entgegen halten, um das Vertrauen von Investoren in die Aktie zu stärken. So hat das Unternehmen seinen Bestand an Ökostromkraftwerken weiter ausgebaut, auf Anlagen mit einer Leistungskapazität von zusammen 1.241 Megawatt (MW) zur Jahresmitte 2015. Sie hat sich damit innerhalb eines Jahres fast verdreifacht. Einnahmen aus einer Privatplatzierung weiterer Aktien sowie neue Kreditlinien internationaler Großbanken wie der Bank of America, der Citigroup sowie HSBC und UBS füllten die Kasse für Zukäufe. Großinvestoren und Großbanken vertrauen also offenbar weiter auf gute Zukunftsperspektiven von Abengoa Yield. Zudem hat das Unternehmen starke Zahlen für das erste Halbjahr 2015 veröffentlicht. Abengoa Yield steigerte in den ersten sechs Monaten von 2015 die Erlöse gegenüber dem Vorjahreszeitraum von knapp 170 Millionen auf 308,6 Millionen US-Dollar. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) sprang von 137,2 Millionen auf 264,8 Millionen Dollar. Für das zweite Quartal zahlte das Unternehmen den Aktionären eine Dividende von 40 Dollarcent je Anteilsschein aus. Sie fiel damit um 18 Prozent höher aus als prognostiziert. Für das Gesamtjahr 2015 stellt die Führung von Abengoa Yield eine Dividende von 1,60 Dollar in Aussicht. In 2016 soll sie auf mindestens 2,10 Dollar ansteigen.
Analyst gibt Kaufempfehlung
Shelby Tucker beobachtet die Aktie von Abengoa Yield als Analyst für RBC Capital Markets. Er rechnet damit, dass das Unternehmen im zweiten Halbjahr den Gewinn weiter steigern und die Jahresdividende für 2015 sogar bei 1,75 Dollar liegen wird. Diese Ausschüttung sei angesichts des Niedrigzinsumfeldes ein großes Plus der Aktienbeteiligung. Für die kommenden Jahre bis 2020 rechnet Tucker damit, dass die Dividende jährlich um 16 Prozent ansteigen wird. Abengoa Yield werde weitere Großprojekte ans Stromnetz anschließen beziehungsweise kaufen, so Tucker. Dies bringe dem Unternehmen hohe zusätzliche Einnahmen, folgert der Analyst. Zudem verfüge die Gesellschaft weiter über viel Kapital für attraktive Zukäufe und damit für weiteres Wachstum. Bei der Suche nach geeigneten Projekten profitiere die Tochter des Mutterkonzerns Abengoa, der weiter über 60 Prozent ihrer Aktien halte, von dessen Netzwerken. Zudem zeichne sich Abengoa Yield dadurch aus, dass das Unternehmen mit dem Abnehmern des Grünstroms Abnahmeverträge mit überdurchschnittlich langer Laufzeit abschließe. Diese betrage im Schnitt 26 Jahre und stets zumindest 20 Jahre. Das sichere die Einnahmen ungewöhnlich lange ab und garantiere inen soliden Mittelzufluss.
Der Experte von RBC Capital Markets hält die Aktie von Abengoa Yield angesichts dieses Wachstumspotantials und der Aussicht auf steigende Dividenden für deutlich unterbewertet. Er rät dazu, die Beteiligung überzugewichten und nennt als Kursziel 44 Dollar. Das sind umgerechnet 39,82 Euro.
Abengoa Yield Plc.: ISIN GB00BLP5YB54 / WKN A116CH