Erneuerbare Energie

9.2.2008: Erneuerbare Energien: Kopf an Kopf Rennen von Indien und China beim Ausbau der Windkraft

Beim Ausbau der Windenergienutzung in Asien liefern sich Indien und China ein Kopf an Kopf Rennen. Das geht aus einem Bericht der Asian Times aus Hong Kong hervor. Demnach besitzt China zwar mit 250 Gigawatt (GW) das größere Potential für den Ausbau der Windkraftkapazitäten. Bislang erreiche das frühere „Reich der Mitte“ jedoch erst 5,6 GW. In Indien seien dagegen bereits 8 GW installiert.

Dennoch sieht der Medienbericht den chinesischen Windmarkt in Zukunft vorn. Zum einen könne die dortige Ein-Parteien-Regierung die Maßnahmen zum Ausbau der Erneuerbaren Energien zügiger umsetzen als das demokratische Indien mit seiner Vielzahl von Parteien und einflussreichen Provinzregierungen. Zum anderen sei der Druck für Veränderungen in China noch größer. Das Land leide unter massivsten Umweltproblemen, weil es 70 Prozent seines enorm stark wachsenden Energiebedarfs über die Verbrennung von Kohle decken müsse. Die durch Luftverschmutzung verursachten Gesundheitskosten würden sich laut eine Bericht der Weltbank mittlerweile auf bis zu rund vier Prozent des Bruttosozialprodukts summieren. Hinzu komme, dass trotzdem der Bedarf die bisherige Energieerzeugung laut offiziellen Regierungsangaben um bis zu 20 Prozent übersteige.

Daher müsse Peking die Produktion aus regenerativen Quellen massiv ausbauen und strebe dies auch an. Bis 2020 soll der Anteil der Erneuerbaren Energien auf bis zu 12 Prozent anwachsen. Dabei soll sich der Anteil der Windkraft auf 30 GW belaufen. Für 2010 waren 5 GW anvisiert, die man jedoch bereits vorzeitig erreicht hat. Dies jedoch nur begrenzt aus eigener Kraft: denn rund 50 Prozent des chinesischen Windmarktes werden von ausländischen Unternehmen beherrscht. Einer der wichtigsten Akteure kommt dabei aus Indien, weshalb der Subkontinent China bei der Windkrafttechnologie vorerst wohl seinen Vorsprung behalten kann.

Der indische Windturbinenbauer Suzlon ist erst seit kurzem auf dem chinesischen Windmarkt aktiv und hat dort dennoch bereits einen Marktanteil von acht Prozent errungen. Das mehrheitlich dem Tanti-Clan gehörende Unternehmen war zunächst durch starkes Wachstum im Heimatmarkt zu einem der führenden Hersteller von Windkraftanlagen weltweit aufgestiegen und expandiert mittlerweile nicht nur in Märkten außerhalb von Asien. Es setzt auch stark auf das Geschäft im Nachbarland China. Wie Paulo Soares, CEO der China-Tochter von Suzlon, gegenüber der Asian Times erklärte, haben die Inder im vergangenen Jahr Windturbinen mit 220 Megawatt (MW) Leistung in China aufgestellt. Sie wollen kräftig zulegen. Für 2008 strebe Suzlon die Installation von 600 MW an, so Soares.

Die Aktie von Suzlon wird gegenwärtig nur an den indischen Börsen BSE (Bombay Stock Exchange) und NSE (National Stock Exchange of India) gehandelt.

Suzlon Energy Limited: ISIN INE040H01013

Bildhinweis: Windurbinen von Suzlon. / Quelle: Unternehmen
Aktuell, seriös und kostenlos: Der ECOreporter-Newsletter. Seit 1999.
Nach oben scrollen
ECOreporter Journalistenpreise
Anmelden
x