Finanzdienstleister

8.6.2007: Finanzdienstleister-News: Raiffeisen Zentralbank Österreich AG erhält Nachhaltigkeitspreis für ihren Einsatz gegen den Klimakiller Lachgas

Die Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB) hat in London den "FT Sustainable Banking Award for Carbon Finance" erhalten. Mit diesem Nachhaltigkeitspreis zeichnen die Financial Times (FT) und die International Finance Corporation (IFC) herausragende Projekte in der Finanzdienstleistungsbranche aus. 2007 nahmen mehr als 100 Banken aus 51 Nationen mit insgesamt 151 Bewerbungen am Wettbewerb teil. Der "Award für
Carbon Finance" wurde 2007 erstmals vergeben.

"Seit mehr als 140 Jahren hat die österreichische Raiffeisen Gruppe eine lange Tradition in nachhaltigem Wirtschaften", sagte
RZB-Generaldirektor Walter Rothensteiner. Die RZB finanzierte im vergangenen Jahr das weltweit erste Projekt zur Reduzierung von N2O (Lachgas) unter dem United Nations Framework
Convention on Climate Change (UNFCCC) in einer Produktionsanlage für Salpetersäure in Abu Qir (Ägypten). Es handelte sich dabei nicht nur um das erste Clean Development Mechanism (CDM) Projekt in Ägypten, sondern auch um das bislang größte Projekt zur Senkung von Treibhausgasen in Afrika.

Juryvorsitzender John Willman, FT UK Editor, begründete die
Entscheidung: "Das Beispiel dieses nach Wirksamkeit und Dimension herausragenden Projektes wird international Schule machen. Weltweit werden N2O-Emittenten und Banken dem Beispiel der RZB folgen. Mit österreichischem Know-how wird hier der Ausstoß des gefährlichsten aller Treibhausgase signifikant reduziert."

2007 finanziert die RZB drei weitere vergleichbare Projekte in Südkorea. Im September 2006 wurde in die Produktionsanlagen der ägyptischen Düngemittelfabrik in Abu Qir eine von der RZB finanzierte Abgasreinigungsanlage installiert. Diese basiert auf einer neuartigen Technologie, die mehr als 99 Prozent der
N2O-Emissionen aus den bei der Produktion entstehenden Abgasen filtert. In Summe werden durch die neue Filteranlage in Abu Qir pro Jahr mehr als 1,2 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente eingespart. Diese stehen nun in Form von sogenannten CO2-Zertifikaten für den internationalen Handel zur Verfügung. N2O zählt zu jenen Gasen, die das Klima am meisten schädigen. So entspricht ein Kilogramm N2O der schädlichen Wirkung von mehr als 300 Kilogramm CO2.

Besonders erwähnte die Jury den Finanzierungsansatz der RZB: Erstmals wurden bei einem solchen Projekt die Rückflüsse komplett aus dem Verkauf der CO2-Zertifikate generiert.

Zusätzlich zum hohen Umweltnutzen haben sich der österreichische Projektentwickler, die Carbon Projektentwicklung GmbH, und der lokale Betreiber freiwillig dazu verpflichtet, drei Prozent der Verkaufserlöse aus dem Handel mit den CO2-Zertifikaten in einen Sozialfonds zu investieren. Über die Finanzierung von Nachhaltigkeitsprojekten in Schulen, Spitälern oder im Bereich der Infrastruktur soll mit diesen Mitteln ein Beitrag für die lokale Bevölkerung geleistet werden.

Die FT Sustainable Banking Awards werden von der Financial Times und der International Finance Corporation verliehen. Ausgezeichnet werden damit Banken, die in ihren Geschäftsaktivitäten, in der Integration von Sozial- und Umweltaspekten sowie bei Corporate Governance innovative Wege gehen.

Die Jury bestand aus Vertretern von FT, IFC, der United Nations
Environment Program Finance Initiative (UNEP FI), der FTSE Group und der "Association for Sustainable and Responsible Investment in Asia".

Die Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB) ist das Spitzeninstitut der Raiffeisen Bankengruppe, der größten Bankengruppe Österreichs.
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