Erneuerbare Energie

7.7.2003: Versicherer zahlten im Jahr 2002 rund 40 Millionen Euro an Windanlagenbetreiber — Sind Windräder nicht mehr versicherbar?

Im Jahr 2002 haben Versicherungsgesellschaften nach Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) rund 40 Millionen Euro an die Betreiber der 14.000 deutschen Windräder gezahlt. Das berichtet Michael Donhauser in der Bremer Zeitung "Weserkurier". Windräder verursachen dem Beitrag zufolge immer mehr und immer teurere Schäden. Die Anlagen würden selten älter als fünf Jahre, ohne das ein Versicherungsschaden anfalle, so der Weserkurier. Zwar handele es sich meist nicht um Totalschäden, aber auch Ausfälle der Anlagen durch kaputte Elektronik oder ähnliches kämen die Versicherer teuer zu stehen. Die Assekuranzen müssen die Einkommensausfälle bei Anlagenstillständen begleichen. Fazit von Hans-Peter Leßmann, Westfälische Provinzial-Versicherungen, Münster: "Eigentlich sind Windräder nicht mehr versicherbar."

Die Versicherungsprämie für eine Windturbine mit 1,5 Megawatt Leistung beträgt laut Weserkurier zwischen 5000 und 12000 Euro pro. Nach Angaben von Leßmann gegenüber dem Weserkurier beläuft sich der durchschnittliche Schadenaufwand auf 150 Prozent. Der Versicherungsfachmann hält die Technik der Anlagen für nicht ausgereift, das Innovationstempo sei zu schnell. Eine anderen Aspekt bringt Peter Ahmels, Chef des Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE), in die Diskussion ein. Die Verluste der Versicherer seien nicht zuletzt Folge eines Preiskampfes, den sich die Anbieter in den neunziger Jahren geliefert hätten. Er plädiere für ein Konzept auf der Basis von vernünftiger Wartung und hoher Qualität der Anlagen, dann könnten die Prämien wieder sinken.
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