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7.6.2005: Aqua Society: Interessante Produkte, aber zu wenig Transparenz für Anleger
Aqua Society Inc. ist ein Wassertechnik-Unternehmen. Es konstruiert und vertreibt Anlagen, mit denen sich Trinkwasser gewinnen l?sst; weitere Produkte sind Anlagen zur mobilen K?hltechnik und zur Optimierung von K?hlprozessen. Die Aktiengesellschaft mit Sitz im US-Bundesstaat Nevada wird in Deutschland von ihrer Tochter Aqua-Society GmbH vertreten. Gegr?ndet wurde das Unternehmen erst vor einem guten halben Jahr. Die Aktie wird an der B?rse in Frankfurt sowie an der New Yorker Nasdaq gehandelt. Aqua-Society bem?ht sich nach eigenen Angaben ferner um eine Notierung am geregelten Markt in den USA. "Die deutsche GmbH geh?rt zu 100 Prozent der amerikanischen Mutter", erkl?rt Michael Stroh, Sprecher des Unternehmens, gegen?ber ECOreporter.de. Der Stammsitz der GmbH sei das "ZukunftsZentrum Herten" im Ruhrgebiet.

Aqua-Society bietet auch k?hltechnische Produkte an. Das "Thermomobil" beschreiben die Hertener als "mobile und flexibel einsetzbare K?hltransportl?sung". Es handelt sich dabei um eine Art Container mit integrierter K?hltechnik, der bei Bedarf in herk?mmlichen Transportfahrzeugen eingesetzt werden kann. Weiteres ins Auge gefasstes Gesch?ftsfeld ist die "Thermomission". Die Technik soll einmal dazu dienen, Strom aus der Abw?rme von K?hlh?usern gewinnen und damit den Energieverbrauch um bis zu 50 Prozent senken. Ein Prototyp befinde sich im Bau.
Die Aqua-Society macht seit Monaten durch zahlreiche Meldungen ?ber Interessenten und Auftr?ge aus dem fernen Osten, Afrika oder China von sich Reden. Die Planzahlen für 2005 seien bereits erreicht, hie? es im M?rz aus Herten. Schon im vierten Quartal des Jahres 2004 sei es gelungen, mit einem Auftragsvolumen von 785.000 Euro die eigenen Erwartungen von 560.000 Euro um 40 Prozent zu ?bertreffen. Mitte April wurde nach Angaben des Unternehmens ein Pilotprojekt in Dubai eingeweiht. Eine Anlage zur Trinkwassergewinnung, die in einer Produktionshalle der Gulf Water Treatment Co. Ltd. (GWT) in Sharjah installiert worden sei, diene auch der Klimatisierung des Geb?udes. Einige eher wenig bekannte B?rsenbriefe sahen enormes Kurspotenzial.
Laut dem j?ngst vorgelegten Quartalsbericht der Aqua-Society Inc. waren 114,4 Millionen Aktien der Gesellschaft im Umlauf. Die Anteilscheine der Wasser- und K?hltechnikspezialistin wurden in Frankfurt zuletzt für 2,01 Euro gehandelt (3.6.2005; 10:11 Uhr). Damit h?tte das junge Unternehmen eine Marktkapitalisierung von fast 230 Millionen Euro. Aber der Quartals- und Halbjahresbericht zum 31.3.2005, den die Aqua-Society bei der amerikanischen Securities an Exchange Commission (SEC) vorgelegt hat, besagt: "We have not earned any revenue to date." Seit der Gr?ndung im Herbst 2004 hat das Unternehmen demnach noch keine Ums?tze zu verbuchen. Statt dessen verzeichnet das Aqua-Society laut dem Bericht einen Nettoverlust von 23,67 Millionen Dollar. Das entspreche einem Minus von 0,23 Dollar je Aktie.
Der immense Fehlbetrag geht wesentlich auf eine Position in der Quartalsbilanz zur?ck, die als "Optionsplan wurde für Berater und Nicht-Angestellte" bezeichnet wird. ECOreporter.de wollte genauer wissen, was es mit dem Optionsprogramm auf sich hat. "Die Aktienoptionen berechtigen Mitarbeiter und Berater der Aqua-Society zum Bezug von Aktien zum St?ckpreis von 1,70 Dollar", erkl?rt Unternehmenssprecher Stroh. "Mit diesen in den USA "Stock Option Plans" genannten Programm k?nnen Unternehmen ihre Mitarbeiter oder Dritte am Unternehmenserfolg beteiligen, ohne das Eigenkapital zu beeintr?chtigen. Nach amerikanischem Recht m?ssen sie in der Bilanz als Aufwand gebucht werden." Nur ein kleiner Teil des in der Bilanz ausgewiesenen Verlusts ist laut dem Sprecher im operativen Gesch?ft entstanden. Dieser belaufe sich auf rund 1,6 Millionen Dollar und sei im Quartalsbericht als "Accumulated Deficit" aufgef?hrt.
Knapp 30 Prozent der Aktien der Aqua Society sind in H?nden freier Aktion?re; gut 70 Prozent oder 82 Millionen Aktien halten drei Gro?aktion?re. Das sind zum einen mit 46 Millionen Anteilscheinen die Gesellschafter der Water Capital Holding Ltd., Achim Stamm, Vorstandsvorsitzender der Aqua-Society, und Hubert Hamm, der für das Unternehmen die Forschung und Entwicklung im Bereich K?lte und Klima leitet. Dritter Gro?aktion?r ist mit 36 Millionen Aktien Steve Livingston, Ex-Vorstand des Unternehmens.
Laut dem SEC-Bericht gab es bei der Aqua-Society im letzten halben Jahr keine Ums?tze. Und wie lauten die Prognosen für Umsatz und Gewinn für die n?chsten Jahre? Sprecher Stroh mag sich da nicht festlegen: Eine vern?nftige und belastbare Auskunft sei mehr als schwierig, sagt er. Schlie?lich erschlie?e sich die Aqua-Society neben Produkten wie dem Thermomobil oder Systeml?sungen wie Aquamission derzeit weitere Gesch?ftsfelder. Der Sprecher nennt als Beispiel energieoptimierte K?hlanlagen für Bergwerke, die man nach Tschechien, Polen und China verkaufen will. "Wie sich diese Gesch?ftsbereiche einzeln und im Zusammenwirken entwickeln werden, ist zur Stunde sehr schwer bestimmbar", so Stroh. Er erwarte den baldigen Abschluss von Verhandlungen im In- und Ausland, sagt der Sprecher, das Unternehmen sei noch jung und biete gro?es Entwicklungspotential. Die hohe Marktkapitalisierung spiegele diese ?berzeugung wieder.
Die Zukunft der Aqua-Society l?sst sich kaum einsch?tzen. Mindestens zwei wichtige Produkte des Unternehmens sind offensichtlich noch nicht vollst?ndig marktreif: Die "Aquamission"-Technologie verbraucht zu viel Energie. F?r das Konzept "Thermomission" wird gerade erst ein Prototyp gebaut.
Weiterer Kritikpunkt: die Kommunikation. Auf der Internetseite der Gesellschaft findet sich unter der ?berschrift "Referenzen" eine lange Liste von Projekten im Bereich der Wasser- und K?ltetechnik. Was die Hertener nicht sagen: Das sind keine Projekte der Aqua-Society; auf Nachfrage von ECOreporter.de wurde deutlich, dass die Verantwortlichen des Unternehmens diese Auftr?ge in fr?heren Funktionen bei anderen Arbeitgebern bearbeitet haben.
Die Analysten der Londoner Agentur Invest Inside raten zum Kauf von Aktien der Aqua-Society. Sie glauben daran, dass der Kurs im Verlauf der n?chsten 6-12 Monate die bisherigen H?chstst?nde von 3,50 Euro ?bertreffen wird, die Papiere bef?nden sich derzeit auf einem "attraktiven Einstiegsniveau".
ECOreporter. de empfiehlt etwas g?nzlich anderes. Auch wenn die Produkte des Hertener Unternehmens halten, was sie versprechen: Die aktuelle Bewertung mit mehr als 200 Millionen Euro ist nicht nach vollziehbar. Interessenten sollten zumindest abwarten, bis das Unternehmen nennenswerte Ums?tze aufweisen kann, bevor sie einsteigen. Weil Aqua-Society erst auf Nachfrage den Quartalsbericht vorlegte und für den normalen Aktion?r nicht auf einfachem Weg, beispielsweise auf der eigenen Homepage, auf die Null-Ums?tze verwies, ist das Unternehmen für ECOreporter.de ein Fall für die Wachhundrubrik - auch wenn die Pressestelle sich intensiv bem?hte, Journalistenfragen zu beantworten.
Aqua Society Inc.: WKN A0B8DT / ISIN US9182212012
Bilder: "Aquamission"-Trinkwassereinheit; Michael Stroh; "Thermomobil"-System / Quelle: Unternehmen

Aqua-Society bietet auch k?hltechnische Produkte an. Das "Thermomobil" beschreiben die Hertener als "mobile und flexibel einsetzbare K?hltransportl?sung". Es handelt sich dabei um eine Art Container mit integrierter K?hltechnik, der bei Bedarf in herk?mmlichen Transportfahrzeugen eingesetzt werden kann. Weiteres ins Auge gefasstes Gesch?ftsfeld ist die "Thermomission". Die Technik soll einmal dazu dienen, Strom aus der Abw?rme von K?hlh?usern gewinnen und damit den Energieverbrauch um bis zu 50 Prozent senken. Ein Prototyp befinde sich im Bau.
Die Aqua-Society macht seit Monaten durch zahlreiche Meldungen ?ber Interessenten und Auftr?ge aus dem fernen Osten, Afrika oder China von sich Reden. Die Planzahlen für 2005 seien bereits erreicht, hie? es im M?rz aus Herten. Schon im vierten Quartal des Jahres 2004 sei es gelungen, mit einem Auftragsvolumen von 785.000 Euro die eigenen Erwartungen von 560.000 Euro um 40 Prozent zu ?bertreffen. Mitte April wurde nach Angaben des Unternehmens ein Pilotprojekt in Dubai eingeweiht. Eine Anlage zur Trinkwassergewinnung, die in einer Produktionshalle der Gulf Water Treatment Co. Ltd. (GWT) in Sharjah installiert worden sei, diene auch der Klimatisierung des Geb?udes. Einige eher wenig bekannte B?rsenbriefe sahen enormes Kurspotenzial.
Laut dem j?ngst vorgelegten Quartalsbericht der Aqua-Society Inc. waren 114,4 Millionen Aktien der Gesellschaft im Umlauf. Die Anteilscheine der Wasser- und K?hltechnikspezialistin wurden in Frankfurt zuletzt für 2,01 Euro gehandelt (3.6.2005; 10:11 Uhr). Damit h?tte das junge Unternehmen eine Marktkapitalisierung von fast 230 Millionen Euro. Aber der Quartals- und Halbjahresbericht zum 31.3.2005, den die Aqua-Society bei der amerikanischen Securities an Exchange Commission (SEC) vorgelegt hat, besagt: "We have not earned any revenue to date." Seit der Gr?ndung im Herbst 2004 hat das Unternehmen demnach noch keine Ums?tze zu verbuchen. Statt dessen verzeichnet das Aqua-Society laut dem Bericht einen Nettoverlust von 23,67 Millionen Dollar. Das entspreche einem Minus von 0,23 Dollar je Aktie.
Der immense Fehlbetrag geht wesentlich auf eine Position in der Quartalsbilanz zur?ck, die als "Optionsplan wurde für Berater und Nicht-Angestellte" bezeichnet wird. ECOreporter.de wollte genauer wissen, was es mit dem Optionsprogramm auf sich hat. "Die Aktienoptionen berechtigen Mitarbeiter und Berater der Aqua-Society zum Bezug von Aktien zum St?ckpreis von 1,70 Dollar", erkl?rt Unternehmenssprecher Stroh. "Mit diesen in den USA "Stock Option Plans" genannten Programm k?nnen Unternehmen ihre Mitarbeiter oder Dritte am Unternehmenserfolg beteiligen, ohne das Eigenkapital zu beeintr?chtigen. Nach amerikanischem Recht m?ssen sie in der Bilanz als Aufwand gebucht werden." Nur ein kleiner Teil des in der Bilanz ausgewiesenen Verlusts ist laut dem Sprecher im operativen Gesch?ft entstanden. Dieser belaufe sich auf rund 1,6 Millionen Dollar und sei im Quartalsbericht als "Accumulated Deficit" aufgef?hrt.
Knapp 30 Prozent der Aktien der Aqua Society sind in H?nden freier Aktion?re; gut 70 Prozent oder 82 Millionen Aktien halten drei Gro?aktion?re. Das sind zum einen mit 46 Millionen Anteilscheinen die Gesellschafter der Water Capital Holding Ltd., Achim Stamm, Vorstandsvorsitzender der Aqua-Society, und Hubert Hamm, der für das Unternehmen die Forschung und Entwicklung im Bereich K?lte und Klima leitet. Dritter Gro?aktion?r ist mit 36 Millionen Aktien Steve Livingston, Ex-Vorstand des Unternehmens.
Laut dem SEC-Bericht gab es bei der Aqua-Society im letzten halben Jahr keine Ums?tze. Und wie lauten die Prognosen für Umsatz und Gewinn für die n?chsten Jahre? Sprecher Stroh mag sich da nicht festlegen: Eine vern?nftige und belastbare Auskunft sei mehr als schwierig, sagt er. Schlie?lich erschlie?e sich die Aqua-Society neben Produkten wie dem Thermomobil oder Systeml?sungen wie Aquamission derzeit weitere Gesch?ftsfelder. Der Sprecher nennt als Beispiel energieoptimierte K?hlanlagen für Bergwerke, die man nach Tschechien, Polen und China verkaufen will. "Wie sich diese Gesch?ftsbereiche einzeln und im Zusammenwirken entwickeln werden, ist zur Stunde sehr schwer bestimmbar", so Stroh. Er erwarte den baldigen Abschluss von Verhandlungen im In- und Ausland, sagt der Sprecher, das Unternehmen sei noch jung und biete gro?es Entwicklungspotential. Die hohe Marktkapitalisierung spiegele diese ?berzeugung wieder.
Die Zukunft der Aqua-Society l?sst sich kaum einsch?tzen. Mindestens zwei wichtige Produkte des Unternehmens sind offensichtlich noch nicht vollst?ndig marktreif: Die "Aquamission"-Technologie verbraucht zu viel Energie. F?r das Konzept "Thermomission" wird gerade erst ein Prototyp gebaut.
Weiterer Kritikpunkt: die Kommunikation. Auf der Internetseite der Gesellschaft findet sich unter der ?berschrift "Referenzen" eine lange Liste von Projekten im Bereich der Wasser- und K?ltetechnik. Was die Hertener nicht sagen: Das sind keine Projekte der Aqua-Society; auf Nachfrage von ECOreporter.de wurde deutlich, dass die Verantwortlichen des Unternehmens diese Auftr?ge in fr?heren Funktionen bei anderen Arbeitgebern bearbeitet haben.
Die Analysten der Londoner Agentur Invest Inside raten zum Kauf von Aktien der Aqua-Society. Sie glauben daran, dass der Kurs im Verlauf der n?chsten 6-12 Monate die bisherigen H?chstst?nde von 3,50 Euro ?bertreffen wird, die Papiere bef?nden sich derzeit auf einem "attraktiven Einstiegsniveau".
ECOreporter. de empfiehlt etwas g?nzlich anderes. Auch wenn die Produkte des Hertener Unternehmens halten, was sie versprechen: Die aktuelle Bewertung mit mehr als 200 Millionen Euro ist nicht nach vollziehbar. Interessenten sollten zumindest abwarten, bis das Unternehmen nennenswerte Ums?tze aufweisen kann, bevor sie einsteigen. Weil Aqua-Society erst auf Nachfrage den Quartalsbericht vorlegte und für den normalen Aktion?r nicht auf einfachem Weg, beispielsweise auf der eigenen Homepage, auf die Null-Ums?tze verwies, ist das Unternehmen für ECOreporter.de ein Fall für die Wachhundrubrik - auch wenn die Pressestelle sich intensiv bem?hte, Journalistenfragen zu beantworten.
Aqua Society Inc.: WKN A0B8DT / ISIN US9182212012
Bilder: "Aquamission"-Trinkwassereinheit; Michael Stroh; "Thermomobil"-System / Quelle: Unternehmen