Anleihen / AIF

7.5.2003: Naturschutzverbände machen ernst - Klage gegen Nordsee-Windpark Butendiek

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Naturschutzbund NABU haben beim Hamburger Verwaltungsgericht gemeinsam Klage gegen den Offshore-Windpark Butendiek eingereicht. Nach eigenen Angaben wollen sie damit die Errichtung des Windparks in einem ökologisch hochsensiblen Gebiet in der Nordsee verhindern. Ende 2002 hatte das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie in Hamburg das Projekt genehmigt. Die Umweltverbände wenden dagegen ein, es stünden genügend andere geeignete Flächen außerhalb von Naturschutzgebieten zur Verfügung.

Dr. Gerhard Timm, BUND-Bundesgeschäftsführer: "Natürlich sind wir nicht gegen Windenergie - im Gegenteil, sie ist eine der Chancen für mehr Klimaschutz . Aber die Anlagen müssen nicht ausgerechnet in Seegebieten errichtet werden, wo seltene Tierarten oder Naturschutzgebiete von internationaler Bedeutung beeinträchtigt werden. Butendiek ist hier ein Präzedenzfall. Wenn dieser Windpark ins Vogelschutzgebiet hinein gebaut werden darf, werden andere Bauträger das in anderen ökologisch sensiblen Gebieten ebenfalls versuchen."

Nach Ansicht der Umweltverbände ist es zwingend, die Region zum EU-Vogelschutzgebiet zu erklären. Der größte Teil des geplanten Windparks gehöre bereits zu einem Bereich, den das Bundesamt für Naturschutz (BfN) nach der sogenannten Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie als FFH-Schutzgebiet von europäischer Bedeutung vorschlägt. Grund hierfür sei insbesondere das größte Nordsee-Vorkommen von Schweinswalen und von Kegelrobben.
Aktuell, seriös und kostenlos: Der ECOreporter-Newsletter. Seit 1999.
Nach oben scrollen
ECOreporter Journalistenpreise
Anmelden
x