Anleihen / AIF

7.4.2006: Windkraftverband kritisiert Entwurf für das Infrastrukturplanungsbeschleunigungsgesetz

Der Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE) hat den Entwurf für das Infrastrukturplanungsbeschleunigungsgesetz als mangelhaft kritisiert. Laut Verbands-Präsident Peter Ahmels schränkt er den schnellen und umweltfreundlichen Bau von unterirdischen Stromleitungen unnötig ein." Der Bau von Freileitungen bringt dem BWE zufolge oft Bürgerproteste und langwierige Gerichtsverfahren mit sich. Daher würden "mehr als zehn Jahre ins Land gehen, bis eine geplante Freileitung in Betrieb gehen kann". Der Bau eines Erdkabels sei in zwei Jahren zu realisieren. Der BWE betont in einer Pressemitteilung die Bedeutung einer schnellen Verstärkung des deutschen Stromnetzes: Zum einen könne damit der Windstrom aus dem Norden Deutschlands auch im Süden ankommen, zum anderen belebe sie den Stromhandel mit dem Ausland. Und je schneller das Stromnetz ausgebaut werde, desto schneller würden auch die Strompreise sinken.

Für Ahmels führt der jetzige Entwurf des Beschleunigungsgesetzes beim Ausbau des Stromnetzes keinesfalls zu mehr Beschleunigung. "Das Kabinett will die Verwendung von Erdkabel auf maximal zehn Prozent der gesamten Länge einer Stromleitung begrenzen. Manche Stromleitungen werden aber einen höheren Anteil an unterirdischen Kabeln benötigen, um eine tatsächliche Beschleunigung beim Bau zu erreichen", so der Verbandschef. Die Verwendung von Erdkabel müsse von Fall zu Fall entschieden werden, ein Zehn-Prozent-Deckel sei kontraproduktiv, meint Ahmels. Weiter führt er aus: "Die Gesamtkosten bei einem Netz-Ausbau mit Erdkabel liegen nur geringfügig höher, haben geringere Wartungskosten und kaum Stromverluste. Zudem fördern höhere Netzkapazitäten auch den Stromhandel mit dem Ausland und senken so die Strompreise. Es besteht also kein triftiger Grund den Netzausbau mit Erdkabel zu deckeln."
Aktuell, seriös und kostenlos: Der ECOreporter-Newsletter. Seit 1999.
Nach oben scrollen
ECOreporter Journalistenpreise
Anmelden
x