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7.12.2006: Solarstudie der Bank Sarasin: Photovoltaik und Solarthermie setzen sich weiter durch
Bereits zum vierten Mal in Folge stellt die Bank Sarasin ihre jährliche Studie zum Solarenergie-Markt vor. Die Bank untersucht den gesamten Solarenergiemarkt von der Photovoltaik über Solarthermie bis hin zu solarthermischen Großkraftwerken. Neu hinzugekommen ist die strategische Bewertung einzelner börsennotierter Photovoltaik-
Unternehmen. "Wir beurteilen die Entwicklung sowohl von der Photovoltaik als auch der Solarthermie positiv", fasst Dr. Matthias Fawer-Wasser, Nachhaltigkeitsanalyst bei der Bank Sarasin und Autor der Studie, die Ergebnisse zusammen. "Wir rechnen damit, dass bis 2010 die neu installierte Photovoltaikleistung durchschnittlich um 26 Prozent sowie die neu installierten Solarkollektoren zwischen 25 und 30 Prozent im Jahr wachsen werden."
Photovoltaik: Enormes Wachstum trotz Rohstoffengpass
2005 nahm der Studie zufolge die weltweit neu installierte Photovoltaik-Leistung um 55 Prozent zu. Dabei lag Deutschland mit rund 700 MWp und einer Wachstumsrate von 93 Prozent bereits zum zweiten Mal vor Japan, das insgesamt größtes Produktionsland von Solarzellen bleibt.. "Langfristig wird Deutschland aber wie auch Japan relativ an Bedeutung abnehmen", sagt Fawer-Wasser. "Wir gehen davon aus, dass der Anteil Deutschlands am Weltmarkt von 55 Prozent im letzten Jahr auf 22 Prozent im Jahr 2010 zurückgehen wird." So erwartet die Bank Sarasin für 2010 in Deutschland eine durchschnittliche jährliche Wachstumrate von 5,1 Prozent, während sie weltweit 26 Prozent betragen wird.
Siliziumknappheit bis 2008
Ein geringerer Materialverbrauch und höhere Wirkungsgrade der Solarzellen wirkten demnach trotz Siliziumknappheit als Motor für den Photovoltaikmarkt. Erst 2008 sei mit einer gewissen Entspannung zu rechnen, da dann zusätzliche Siliziummengen auf den Markt kommen werden.
Deutschland ab 2020 wettbewerbsfähig
Eine weitere Herausforderung in der Photovoltaik seien die hohen Modul- und Systempreise. In Deutschland gebe es bereits erste Signale für einen Nachfragerückgang, insbesondere bei Landwirten und Betreibern von Großanlagen. Die Photovoltaik könne sich noch nicht mit konventionellen Spitzenlastkraftwerken sowie dem Strompreis von Privathaushalten messen. "Wir glauben, dass Photovoltaik-Anlagen in sonnenreichen Regionen ab 2013 wettbewerbsfähig sein werden", prognostiziert Fawer-Wasser. "In gemäßigten Breiten wie Mitteleuropa, also auch in Deutschland, wird dieses um 2020 der Fall sein." Das deutsche Einspeisegesetz habe dabei Vorbildcharakter über die nationalen Grenzen hinaus erreicht.
SolarWorld, Q-Cells und Sharp am besten aufgestellt
Im Jahr 2005 verzeichneten Solartitel einen Börsen-Boom. Nach der Börsenkorrektur im Mai 2006 haben sich nicht alle Titel gleich gut erholt. Die Bank Sarasin hat daher die strategische Positionierung von 16 bedeutenden, börsennotierten Photovoltaik-Unternehmen bewertet. Diese wurden anhand von vier Kriterien - gesicherte Rohstoffversorgung, kritische Größe des Unternehmens, technisches Know-How sowie internationale Kundenbasis - untersucht. "Wir gehen davon aus, dass sich die Branche schneller mit klaren Gewinnern und Verlierern konsolidieren wird und immer weniger Neueinsteiger Fuß fassen können", erklärt Fawer-Wasser. "Nach unserer Untersuchung vorbildlich ist dabei SolarWorld." Das deutsche Unternehmen überzeuge insbesondere bei Know-How, Internationalität sowie durch seine Aktivitäten zur Rohstoffsicherung. Auf Platz zwei liegt mit Q-Cells ebenfalls ein Unternehmen aus Deutschland. Besonders positiv: Q-Cells sichert sich den Zugriff auf materialsparende und zukunftsträchtige Technologien durch seine Beteiligungen an EverQ und CSG Solar. Mit Sharp aus Japan liegt das weltweit größte Solarunternehmen auf Platz drei. Sharp überzeuge neben der Größe durch Kundenbasis und Know-How, hat aber Probleme bei der Rohstoffsicherung. Am Ende der Rangliste liegen Suntech, Solon, Motech, Sunways und die Solar-Fabrik.
Solarthermie liefert 15 Mal mehr Energie als Photovoltaik - China bleibt größter Markt
Insbesondere durch die hohen Öl- und Gaspreise rücke die Solarthermie weiter in den Vordergrund, stellt die Sarasin-Studie fest. Immer mehr Regierungen unterstützten die Gewinnung von Solarwärme mittels Sonnenkollektoren durch finanzielle Anreize oder neue Bauvorschriften. Solarthermie ersetze im Gegensatz zur Photovoltaik direkt Gas, Öl oder Strom für Heiz- und Kühlzwecke und könnte in Europa rund 30 Prozent der Ölimporte aus dem mittleren Osten ersetzen. Weltweit würden bereits 45 Millionen Haushalte über solare Dachanlagen mit Warmwasser versorgt, der Energiebeitrag sei damit deutlich höher als der der Photovoltaik. Im Jahr 2005 lag die weltweit neu installierte Kollektorkapazität mit 13,7 GW thermischer Energie rund 17 Prozent höher als 2004, für 2006 werde eine weitere Zunahme um 25 Prozent erwartet. Mit Abstand größter Markt sei China, der auch mit 20 Prozent weiterhin stark wächst und einen Anteil von 77 Prozent der im Jahr 2005 installierten Kollektorkapazität hält - und das ohne staatliche Förderprogramme. Aber auch der europäische Markt wachse. 2005 sei die neu installierte thermische Leistung um 26 Prozent auf eine Kollektorfläche von zwei Millionen Quadratmetern gesteigert worden. Für 2006 erwartet die Bank Sarasin eine Wachstumsrate von 30 Prozent. "In Europa konzentriert sich der Absatz von Sonnenkollektoren weiterhin auf Deutschland, Griechenland und Österreich", erläutert Fawer-Wasser. "Für 2006 rechnen wir mit einem Wachstum der neu installierten Leistung von 34 Prozent. Dennoch wird das von der Bundesregierung für 2006 gesetzte Ziel von kumuliert 7 GW nicht erreicht werden. Es werden nur rund 5,5 GW sein."
Fortschritte bei solarthermischen Kraftwerken
Sieben solarthermische Kraftwerke (Engl. Concentrating Solar Power; CSP) befinden sich mittlerweile in Bau, zwei davon könnten Ende des Jahres ans Netz gehen. Allein in Spanien werden derzeit sechs solcher Kraftwerke gebaut. Einen Meilenstein für den CSP-Markt konnte das Erlanger Unternehmen SolarMillennium mit der Finanzierungszusage für das Projekt Andasol 1 in Spanien erreichen. Auch in den USA erleben Solarthermieprojekte einen Aufschwung, nicht zuletzt durch das neue Energiegesetz. So will Stirling Energy Systems in Kalifornien eine der größten solarthermischen Anlagen errichten. "Die laufenden Projekte sind insgesamt vielversprechend", kommentiert Fawer-Wasser. "Die weitere Entwicklung des Marktes hängt nun stark vom Erfolg und den Erfahrungen dieser Projekte ab. Wir halten es für möglich, dass solarthermische Kraftwerke bis 2010 mit einer Gesamtleistung von 2,1 GW realisiert werden können."
Bildhinweis: Solarpark der PhönixSonnenstrom AG; Solarmodule von Sharp im Einsatz auf dem Flughafen von Salzburg / Quelle jeweils: Unternehmen
Unternehmen. "Wir beurteilen die Entwicklung sowohl von der Photovoltaik als auch der Solarthermie positiv", fasst Dr. Matthias Fawer-Wasser, Nachhaltigkeitsanalyst bei der Bank Sarasin und Autor der Studie, die Ergebnisse zusammen. "Wir rechnen damit, dass bis 2010 die neu installierte Photovoltaikleistung durchschnittlich um 26 Prozent sowie die neu installierten Solarkollektoren zwischen 25 und 30 Prozent im Jahr wachsen werden."
Photovoltaik: Enormes Wachstum trotz Rohstoffengpass
2005 nahm der Studie zufolge die weltweit neu installierte Photovoltaik-Leistung um 55 Prozent zu. Dabei lag Deutschland mit rund 700 MWp und einer Wachstumsrate von 93 Prozent bereits zum zweiten Mal vor Japan, das insgesamt größtes Produktionsland von Solarzellen bleibt.. "Langfristig wird Deutschland aber wie auch Japan relativ an Bedeutung abnehmen", sagt Fawer-Wasser. "Wir gehen davon aus, dass der Anteil Deutschlands am Weltmarkt von 55 Prozent im letzten Jahr auf 22 Prozent im Jahr 2010 zurückgehen wird." So erwartet die Bank Sarasin für 2010 in Deutschland eine durchschnittliche jährliche Wachstumrate von 5,1 Prozent, während sie weltweit 26 Prozent betragen wird.
Siliziumknappheit bis 2008
Ein geringerer Materialverbrauch und höhere Wirkungsgrade der Solarzellen wirkten demnach trotz Siliziumknappheit als Motor für den Photovoltaikmarkt. Erst 2008 sei mit einer gewissen Entspannung zu rechnen, da dann zusätzliche Siliziummengen auf den Markt kommen werden.
Deutschland ab 2020 wettbewerbsfähig
Eine weitere Herausforderung in der Photovoltaik seien die hohen Modul- und Systempreise. In Deutschland gebe es bereits erste Signale für einen Nachfragerückgang, insbesondere bei Landwirten und Betreibern von Großanlagen. Die Photovoltaik könne sich noch nicht mit konventionellen Spitzenlastkraftwerken sowie dem Strompreis von Privathaushalten messen. "Wir glauben, dass Photovoltaik-Anlagen in sonnenreichen Regionen ab 2013 wettbewerbsfähig sein werden", prognostiziert Fawer-Wasser. "In gemäßigten Breiten wie Mitteleuropa, also auch in Deutschland, wird dieses um 2020 der Fall sein." Das deutsche Einspeisegesetz habe dabei Vorbildcharakter über die nationalen Grenzen hinaus erreicht.
SolarWorld, Q-Cells und Sharp am besten aufgestellt
Im Jahr 2005 verzeichneten Solartitel einen Börsen-Boom. Nach der Börsenkorrektur im Mai 2006 haben sich nicht alle Titel gleich gut erholt. Die Bank Sarasin hat daher die strategische Positionierung von 16 bedeutenden, börsennotierten Photovoltaik-Unternehmen bewertet. Diese wurden anhand von vier Kriterien - gesicherte Rohstoffversorgung, kritische Größe des Unternehmens, technisches Know-How sowie internationale Kundenbasis - untersucht. "Wir gehen davon aus, dass sich die Branche schneller mit klaren Gewinnern und Verlierern konsolidieren wird und immer weniger Neueinsteiger Fuß fassen können", erklärt Fawer-Wasser. "Nach unserer Untersuchung vorbildlich ist dabei SolarWorld." Das deutsche Unternehmen überzeuge insbesondere bei Know-How, Internationalität sowie durch seine Aktivitäten zur Rohstoffsicherung. Auf Platz zwei liegt mit Q-Cells ebenfalls ein Unternehmen aus Deutschland. Besonders positiv: Q-Cells sichert sich den Zugriff auf materialsparende und zukunftsträchtige Technologien durch seine Beteiligungen an EverQ und CSG Solar. Mit Sharp aus Japan liegt das weltweit größte Solarunternehmen auf Platz drei. Sharp überzeuge neben der Größe durch Kundenbasis und Know-How, hat aber Probleme bei der Rohstoffsicherung. Am Ende der Rangliste liegen Suntech, Solon, Motech, Sunways und die Solar-Fabrik.
Solarthermie liefert 15 Mal mehr Energie als Photovoltaik - China bleibt größter Markt
Insbesondere durch die hohen Öl- und Gaspreise rücke die Solarthermie weiter in den Vordergrund, stellt die Sarasin-Studie fest. Immer mehr Regierungen unterstützten die Gewinnung von Solarwärme mittels Sonnenkollektoren durch finanzielle Anreize oder neue Bauvorschriften. Solarthermie ersetze im Gegensatz zur Photovoltaik direkt Gas, Öl oder Strom für Heiz- und Kühlzwecke und könnte in Europa rund 30 Prozent der Ölimporte aus dem mittleren Osten ersetzen. Weltweit würden bereits 45 Millionen Haushalte über solare Dachanlagen mit Warmwasser versorgt, der Energiebeitrag sei damit deutlich höher als der der Photovoltaik. Im Jahr 2005 lag die weltweit neu installierte Kollektorkapazität mit 13,7 GW thermischer Energie rund 17 Prozent höher als 2004, für 2006 werde eine weitere Zunahme um 25 Prozent erwartet. Mit Abstand größter Markt sei China, der auch mit 20 Prozent weiterhin stark wächst und einen Anteil von 77 Prozent der im Jahr 2005 installierten Kollektorkapazität hält - und das ohne staatliche Förderprogramme. Aber auch der europäische Markt wachse. 2005 sei die neu installierte thermische Leistung um 26 Prozent auf eine Kollektorfläche von zwei Millionen Quadratmetern gesteigert worden. Für 2006 erwartet die Bank Sarasin eine Wachstumsrate von 30 Prozent. "In Europa konzentriert sich der Absatz von Sonnenkollektoren weiterhin auf Deutschland, Griechenland und Österreich", erläutert Fawer-Wasser. "Für 2006 rechnen wir mit einem Wachstum der neu installierten Leistung von 34 Prozent. Dennoch wird das von der Bundesregierung für 2006 gesetzte Ziel von kumuliert 7 GW nicht erreicht werden. Es werden nur rund 5,5 GW sein."
Fortschritte bei solarthermischen Kraftwerken
Sieben solarthermische Kraftwerke (Engl. Concentrating Solar Power; CSP) befinden sich mittlerweile in Bau, zwei davon könnten Ende des Jahres ans Netz gehen. Allein in Spanien werden derzeit sechs solcher Kraftwerke gebaut. Einen Meilenstein für den CSP-Markt konnte das Erlanger Unternehmen SolarMillennium mit der Finanzierungszusage für das Projekt Andasol 1 in Spanien erreichen. Auch in den USA erleben Solarthermieprojekte einen Aufschwung, nicht zuletzt durch das neue Energiegesetz. So will Stirling Energy Systems in Kalifornien eine der größten solarthermischen Anlagen errichten. "Die laufenden Projekte sind insgesamt vielversprechend", kommentiert Fawer-Wasser. "Die weitere Entwicklung des Marktes hängt nun stark vom Erfolg und den Erfahrungen dieser Projekte ab. Wir halten es für möglich, dass solarthermische Kraftwerke bis 2010 mit einer Gesamtleistung von 2,1 GW realisiert werden können."
Bildhinweis: Solarpark der PhönixSonnenstrom AG; Solarmodule von Sharp im Einsatz auf dem Flughafen von Salzburg / Quelle jeweils: Unternehmen