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6.8.2007: Erneuerbare Energie: Nicht effizient? - Berater der Bundesregierung fordern Abkehr von der Förderung für Biokraftstoff
Der Gegenwind für die Biokraftstoffbranche hat sich weiter verstärkt. Denn nun hat der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) in einem Sondergutachten die Effizienz von „Klimaschutz durch Biokraftstoffe“ untersucht. Darin empfehlen die Ratsmitglieder der Bundesregierung, statt Biokraftstoffen die Erzeugung von Strom aus Biomasse zu fördern. Der Rat begrüße ausdrücklich die anspruchsvollen Klimaschutzziele der Bundesregierung. Er stellte aber fest, dass Biomasse eine knappe Ressource ist und daher „möglichst wirksam für den Klimaschutz eingesetzt werden“ sollte. Biomasse könne in der Wärme- sowie in der gekoppelten Wärme- und Stromerzeugung bis zu dreimal effizienter und wesentlich kostengünstiger eingesetzt werden als bei der Erzeugung der derzeit genutzten Biokraftstoffe Biodiesel und Bioethanol.
Bis 2030 könne nur etwa 10 Prozent des Primärenergieverbrauchs in Deutschland durch heimische Biomasse gedeckt werden, wenn man Umwelt- und Naturschutzgesichtspunkte angemessen berücksichtige. Die Risiken seien Wasserknappheit und der Verlust von Artenvielfalt. Durch die für 2020 geplante europäische Biokraftstoffquote von 10 Prozent und das nationale Ziel von 17 Prozent lenke man die verfügbare Biomasse allerdings in den Verkehrsbereich und schwäche so die Wirksamkeit des EEG. Zudem sei ein Importsog für Biokraftstoffe zu erwarten, der den Nutzungsdruck auf Tropenwälder in Südostasien und Südamerika erhöhe. Deren Abholzung sei aber klimapolitisch kontraproduktiv und vernichte wertvolle Naturressourcen, so der SRU. Mit anderen Prioritäten hingegen sei mehr Klimaschutz zu niedrigeren Kosten für Steuerzahler, Autofahrer und Stromkunden zu erreichen, erklärte der Vorsitzende des SRU, Prof. Dr. Hans-Joachim Koch.
Der Sachverständigenrat empfiehlt die Entwicklung eines ganzheitlichen Konzepts für einen klimaschutzoptimierten Einsatz aller Energieträger. Außerdem solle die europäische 10 Prozent -Quote nach unten korrigiert werden. Bis zur Erreichung der an diese Quote geknüpften Voraussetzungen von Wirtschaftlichkeit, nachhaltiger Produktion und Verfügbarkeit solle sie auch nicht rechtsverbindlich ausgestaltet werden
Der SRU mit Sitz in Berlin ist ein wissenschaftliches Beratungsgremium der Bundesregierung mit dem Auftrag, die Umweltsituation in der Bundesrepublik Deutschland periodisch zu begutachten und die Urteilsbildung bei allen umweltpolitisch verantwortlichen Instanzen sowie der Öffentlichkeit zu unterstützen. Er soll zudem Fehlentwicklungen und Möglichkeiten zu deren Vermeidung oder Beseitigung aufzeigen.
Deutschland ist laut dem französichen Magazin Systèmes Solaires-Le Journal des Énergies Renouvelables bei der Nutzung von Biokraftstoffen europaweit mit großem Abstand führend. Im letzten Jahr wurden geschätzte 2,8 Millionen Tonnen Biodiesel (das entspricht 2,408 Mtoe) und 0,48 Millionen Tonnen Bioethanol (das entspricht 0,307 Mtoe) verbraucht. Der Hintergrund dieses Wachstums ist, dass die Bundesregierung seit dem Januar 2004 die Produktion von Biokraftstoffen gefördert hatte, indem sie von der Mineralölsteuer befreit waren. Doch seit dem 1. August 2006 gewährt der Gesetzgeber für Biodiesel und Pflanzenöl nur noch eine teilweise Steuerentlastung, die bis zum Jahr 2012 stufenweise abgebaut wird. Dagegen hatten Unternehmen aus dem Biokraftstoff-Sektor vergeblich Verfassungsbeschwerde eingereicht, diese war in der vergangnen Woche zurückgewiesen worden. Viele Unternehmen der Branche fürchten aufgrund der geänderten Förderung um ihre Existenz.
Wir veröffentlichten im Juli ein ausführliches ECOreporter.de-Interview mit einer Bank-Analystin, die darin Aktien der Bioenergiebranche empfahl und kritisch Position zu Biokraftstoffen bezog.
Bildhinweis:
Vor allem Raps wird für die Produktion von Biokraftsoff verwendet / Quelle: VDB;
In Deutschland hat die Anzahl der Zapfsäulen für Biodiesel stark zugenommen / Quelle: Unternehmen
Bis 2030 könne nur etwa 10 Prozent des Primärenergieverbrauchs in Deutschland durch heimische Biomasse gedeckt werden, wenn man Umwelt- und Naturschutzgesichtspunkte angemessen berücksichtige. Die Risiken seien Wasserknappheit und der Verlust von Artenvielfalt. Durch die für 2020 geplante europäische Biokraftstoffquote von 10 Prozent und das nationale Ziel von 17 Prozent lenke man die verfügbare Biomasse allerdings in den Verkehrsbereich und schwäche so die Wirksamkeit des EEG. Zudem sei ein Importsog für Biokraftstoffe zu erwarten, der den Nutzungsdruck auf Tropenwälder in Südostasien und Südamerika erhöhe. Deren Abholzung sei aber klimapolitisch kontraproduktiv und vernichte wertvolle Naturressourcen, so der SRU. Mit anderen Prioritäten hingegen sei mehr Klimaschutz zu niedrigeren Kosten für Steuerzahler, Autofahrer und Stromkunden zu erreichen, erklärte der Vorsitzende des SRU, Prof. Dr. Hans-Joachim Koch.
Der Sachverständigenrat empfiehlt die Entwicklung eines ganzheitlichen Konzepts für einen klimaschutzoptimierten Einsatz aller Energieträger. Außerdem solle die europäische 10 Prozent -Quote nach unten korrigiert werden. Bis zur Erreichung der an diese Quote geknüpften Voraussetzungen von Wirtschaftlichkeit, nachhaltiger Produktion und Verfügbarkeit solle sie auch nicht rechtsverbindlich ausgestaltet werden
Der SRU mit Sitz in Berlin ist ein wissenschaftliches Beratungsgremium der Bundesregierung mit dem Auftrag, die Umweltsituation in der Bundesrepublik Deutschland periodisch zu begutachten und die Urteilsbildung bei allen umweltpolitisch verantwortlichen Instanzen sowie der Öffentlichkeit zu unterstützen. Er soll zudem Fehlentwicklungen und Möglichkeiten zu deren Vermeidung oder Beseitigung aufzeigen.
Deutschland ist laut dem französichen Magazin Systèmes Solaires-Le Journal des Énergies Renouvelables bei der Nutzung von Biokraftstoffen europaweit mit großem Abstand führend. Im letzten Jahr wurden geschätzte 2,8 Millionen Tonnen Biodiesel (das entspricht 2,408 Mtoe) und 0,48 Millionen Tonnen Bioethanol (das entspricht 0,307 Mtoe) verbraucht. Der Hintergrund dieses Wachstums ist, dass die Bundesregierung seit dem Januar 2004 die Produktion von Biokraftstoffen gefördert hatte, indem sie von der Mineralölsteuer befreit waren. Doch seit dem 1. August 2006 gewährt der Gesetzgeber für Biodiesel und Pflanzenöl nur noch eine teilweise Steuerentlastung, die bis zum Jahr 2012 stufenweise abgebaut wird. Dagegen hatten Unternehmen aus dem Biokraftstoff-Sektor vergeblich Verfassungsbeschwerde eingereicht, diese war in der vergangnen Woche zurückgewiesen worden. Viele Unternehmen der Branche fürchten aufgrund der geänderten Förderung um ihre Existenz.
Wir veröffentlichten im Juli ein ausführliches ECOreporter.de-Interview mit einer Bank-Analystin, die darin Aktien der Bioenergiebranche empfahl und kritisch Position zu Biokraftstoffen bezog.
Bildhinweis:
Vor allem Raps wird für die Produktion von Biokraftsoff verwendet / Quelle: VDB;
In Deutschland hat die Anzahl der Zapfsäulen für Biodiesel stark zugenommen / Quelle: Unternehmen