Erneuerbare Energie

6.8.2004: Energieversorger wollen Strom in Deutschland teuerer machen - schuld sei das EEG und steigende Rohstoffpreise

6.8.2004: Energieversorger wollen Strom in Deutschland teuerer machen - schuld sei das EEG und steigende Rohstoffpreise

Zum Jahreswechsel sollen die Strompreise in Deutschland steigen. Das melden verschiedene Nachrichtenagenturen unter Berufung auf Eberhard Meller, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Elektrizitätswirtschaft (VDEW). Hintergrund der avisierten Preiserhöhungen sind laut Meller die Belastungen durch die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes und das Energiewirtschaftsgesetz, sowie die steigenden Kosten für Rohöl, Gas und Kohle.
Ins gleiche Horn blies Johannes Teyssen, Vorstandschef der E.ON Energie AG, im Gespräch mit der Wochenzeitung "Die Zeit". Der steigende Erdgaspreis werde den Strom verteuern, so Teyssen. Laut VDEW lag der Anteil von Erdgas an der Stromerzeugung in Deutschland im Jahr 2003 bei zehn Prozent.

Der Berliner Versorger Bewag wolle im Herbst über eventuelle Preisanpassungen entscheiden, berichtet die Nachrichtenagentur Dow Jones-vwd, der Gas-Anteil des Unternehmens liege bei 38 Prozent. Die Essener RWE wolle laut einer Sprecherin die Rohstoffmärkte "aufmerksam beobachten". Für das nächste Jahr sei eine Preiserhöhung absehbar, so RWE, diese werde jedoch aus Verbrauchersicht "deutlich unter den Steigerungen auf den Weltmärkten" liegen.

Kritik an den Statements der Energiewirtschaft äußerte laut vwd der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv). Die Belastungen durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz, die Regelenergie oder die Rohstoffpreise dürften nicht als Argument für die schon in der Vergangenheit durchgesetzten Preisaufschläge herhalten, hieß es. Vielmehr hätten die Unternehmen jüngst erhebliche Gewinnsprünge präsentiert, es gehe ihnen blendend.

Bild: Soll die nächste Strompreiserhöhung legitimieren: Windpark in Ostfriesland / Quelle: ECOreporter.de
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