Fonds / ETF

6.2.2008: Megatrend Klimawandel: Zwei Portraits von Klimaschutzfonds, die 2007 neu auf den Markt kamen

In 2007 kamen in Deutschland insgesamt elf neue Klimafonds auf den Markt. Sie investieren schwerpunktmäßig in Aktien von Unternehmen, die von den Folgen des Klimawandels weniger stark betroffen sind oder sogar profitieren könnten. Nach unserem ersten Beitrag zum Thema am (15. Januar 2008), stellen wir Ihnen heute zwei weitere Produkte vor, die im letzten Jahr an den Markt kamen.

Zum 3. Juli hat die Frankfurt-Trust Invest Luxemburg AG – eine Tochter der Frankfurt-Trust Investmentgesellschaft mbH – den „FT ClimateChange“ aufgelegt. Der FT ClimateChange investiert laut der Initiatorin weltweit in Aktien von Unternehmen, die sich in den Bereichen Energieeffizienz, Energiespeicherung und alternative Energien engagieren. Dabei bevorzuge das Management so genannte „Pure Player“, kleine und mittlere Unternehmen, die vorwiegend Produkte und Dienstleistungen in Bezug auf den Klimawandel anbieten und von deren Markterfolg stark profitieren können. Das Investment in diese Wachstumswerte sei allerdings nicht nur mit höheren Chancen, sondern auch höheren Risiken verbunden. Der Fonds eigne sich vor allem für risikobewusste Anleger, so Frankfurt-Trust.

Beim Blick auf die geographische Verteilung der Investments – die so genannte „Länderallokation“ – fällt auf, dass jeweils etwa ein Drittel des Vermögens nach Nordamerika (35,1 Prozent) und nach Deutschland (31,9 Prozent) geflossen sind. Zu den größten Positionen des Fonds gehörten Ende Dezember 2007 Aktien der US-amerikanischen Waferproduzentin MEMC Electronic Materials, Inc. (5,7 Prozent) und der Windanlagenbauer Gamesa SA (Spanien; 5,1 Prozent), Vestas Wind Systems A/S (Dänemark; 4,0 Prozent) und Nordex AG (Deutschland; 4,0 Prozent). Weitere wichtige Titel im Portfolio waren das deutsche Photovoltaikunternehmen Phoenix Solar AG (4,2 Prozent), die Neue-Energie-Tochter des spanischen Energieversorgers Iberdrola, Iberdrola Renovables (3,7 Prozent), und die US-amerikanische Johnson Controls, die im umwelteffizienten Betrieb von Gebäuden tätig ist (3,7 Prozent).

Der Ausgabeaufschlag für den Fonds beträgt 5,0 Prozent, die Verwaltungsvergütung liegt bei 1,75 Prozent. Hinzu kommt eine erfolgsabhängige Vergütung (Performance Fee) in Höhe von bis zu 10 Prozent des Wertzuwachses. Sie wird nur dann fällig, wenn der Fonds Gewinne erwirtschaftet; fallen Verluste an, müssen diese erst wieder ausgeglichen werden.

FT ClimateChange: ISIN LU0308535557 / WKN A0MVLH



Zum 2. Juli legte die Frankfurter cominvest Asset Management den Klimafonds „cominvest Klima Aktien“ auf. Seit Mitte September ist er in Deutschland zum Vertrieb zugelassen. Ziel des Fonds ist es, ein besseres Ergebnis zu erzielen, als der als Benchmark definierte KLD Global Climate 100SM Index. Dabei wird das Fondsvermögen überwiegend in internationale Aktien investiert. Bei der Auswahl der Unternehmen achtet das Fondsmanagement den Angaben zufolge darauf, dass sie Schwerpunkte in bestimmten Geschäftsfeldern haben: Erneuerbare Energien, umweltfreundliche Technologien/Effizienz und zukünftige Kraft- und Brennstoffe sowie Energieträger. Zudem darf der Fonds thematisch verwandte Aktienbasketzertifikate oder andere themenbezogene Zertifikate erwerben. Ein Drittel seines Nettovermögens kann der cominvest Klima Aktien in fest- oder variabelverzinsliche Wertpapiere, Wandelschuldverschreibungen, Bankguthaben, Geldmarktinstrumente, Investmentanteile von Zielfonds, Optionsanleihen, Indexzertifikate sowie weitere in Wertpapiere verbriefte Finanzinstrumente und sonstige gesetzlich zulässige Vermögensgegenstände investieren. Derivate dürfen zu Absicherungs- und Investitionszwecken eingesetzt werden.

Die Schwerpunkte der Länderallokation liegen in den USA (32,21 Prozent) und Deutschland (23,30 Prozent). Zu den zehn größten Positionen im Fondsvermögen gehörten Ende Januar Anteile des US-amerikanischen Ethanolherstellers Archer-Daniels-Midland Co. (2,69 Prozent), der Vestas Wind Systems AS (2,69 Prozent), des deutschen Solarzellenproduzenten Q-Cells AG (2,05 Prozent) und der Wassertechnikspezialistin Itron Inc. (USA; 2,26 Prozent).

Der Ausgabeaufschlag des cominvest Klima Aktien beträgt 5,00 Prozent, als Verwaltungsvergütung gibt die Initiatorin 1,65 Prozent an. Hinzu kommt eine Performance Fee von bis zu 20,00 Prozent, wenn der Fonds sich besser entwickelt als die Benchmark KLD Global Climate 100. Nachteilig für den Anleger und großer Unterschied zum FT ClimateChange: Die Performance Fee ist doppelt so hoch, wie die des Konkurrenten und sie fällt auch dann an, wenn der KLD Global Climate 100 Verluste verzeichnet, der Fonds aber relativ dazu besser abschneidet. Das heißt, wenn der Index fällt, können Anleger unter Umständen zusätzlich durch Gebühren der Fondsgesellschaft belastet werden.

Lesen Sie zum cominvest Klima Aktien auch unser Interview mit Klaus Breil, dem Manager des Fonds, vom Oktober 2007.

cominvest Klima Aktien: ISIN LU0303053887 / WKN A0MSTB


Bild: Windkraftanlagen der dänischen Vestas Wind Systems A/S im Offshore-Windpark "Horns Rev" vor der dänischen Nordseeküste. / Quelle: Unternehmen
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