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6.2.2007: "Wir wollen aufzeigen, wie Gewinn, Verantwortung und Solidarität vereint werden können." - ECOreporter.de-Interview mit Norbert Wolf, Geschäftsführer der Steyler-Bank
Die Kirchenbanken in Deutschland engagieren sich verstärkt im Bereich der Nachhaltigen Geldanlage. Ein Beispiel ist die Steyler-Bank aus Sankt Augustin bei Bonn. Sie hat im vergangenen Jahr Mitarbeiter zu Fachberatern für Nachhaltiges Investment weiterbilden lassen. Von den Steyler Missionaren gegründet ist sie die einzige Missionsbank Europas. Geschäftsführer Norbert Wolf erläutert im ECOreporter.de-Interview den ethischen Ansatz der Bank und wie Sie ihn im Bereich der Geldanlage umsetzt.
ECOreporter.de: Wie ist Ihre Bank mit dem Steyler Orden verbunden?
Norbert Wolf: Die Steyler Mission, Gesellschaft für auswärtige Missionen (Fundraising-Gesellschaft der Steyler Missionare), ist zu 98% Eigentümerin der Steyler Bank. Darüber hinaus existieren enge und persönliche Verbindungen zwischen den Mitarbeitern der Bank und den Ordensleuten.
ECOreporter.de: Wie steht die Steyler-Bank heute wirtschaftlich da (Bilanz, Kunden etc.), wie sicher sind die Einlagen der Kunden bei Ihrer Bank?
Norbert Wolf: Die Bank hat sich in den vergangenen Jahren mit Wachstumsraten von über 15 % sehr dynamisch entwickelt. Das verwaltete Kundenvermögen hat sich von 114,2 Millionen Euro Ende 2000 auf nunmehr über 250,0 Millionen Euro erhöht. Als Mitglied im Einlagensicherungsfonds sind die Einlagen je Kunde bis zu einem Betrag von aktuell 3.692.000 Euro abgesichert. Zudem verfolgen wir eine sicherheitsorientierte Anlagepolitik. Fazit: Die Einlagen unserer Kunden sind sicher.
ECOreporter.de: Was unterscheidet die Steyler-Bank von einer herkömmlichen Bank?
Norbert Wolf: Die Steyler Bank ist die einzige Missionsbank in Europa. Die Bankgewinne fließen direkt in die entwicklungspolitische und seelsorgliche Arbeit der Steyler Missionare.
ECOreporter.de: Welche Vorteile bieten Sie Ihren Kunden im Vergleich zu einer herkömmlichen Bank?
Norbert Wolf: Die Steyler Bank ist eine ethische Bank mit drei Säulen.
1. Wir beraten unsere Kunden kompetent, offen und christlich. Dabei verfügen unsere Kundenberater über ein fundiertes Wissen auf dem Gebiet ethischen Investments. Regelmäßige Ethik-Newsletter und kostenlose Ehtik-Checks runden unser Ethik-Angebot ab
2. Wir legen unser Geld nach strengen ethischen Kriterien an. Das heißt, bei sämtlichen Sparanlageprodukte kann der Kunde sicher sein, dass sein Geld ethisch investiert wird.
3. Die Bankgewinne helfen den Ärmsten der Armen. Mit ihnen werden Projekte ermöglicht, die vor allem auf nachhaltige Verbesserung abzielen.
ECOreporter.de: Was unterscheidet die Steyler-Bank von anderen Kirchenbanken?
Norbert Wolf: Die Steyler Bank fördert vor allem die internationale Hilfsarbeit der Kirche in der Welt und weniger die Ortskirche. Unser Blick ist auf die ärmsten Länder der Erde gerichtet. Die Steyler Bank lebt nach der Philosophie der Steyler Missionare und folgt deren Programm bezüglich Frieden, Gerechtigkeit, Bewahrung der Schöpfung. Wir legen großen Wert auf ethisches Investment und sind offen für alle Menschen, egal welcher Konfession. Das unterscheidet die Steyler Bank von manch anderer Kirchenbank.
ECOreporter.de: Die Mitgliederzahlen der Kirche sinken beständig. Inwiefern wirkt sich dies auf Ihre Geschäfte aus?
Norbert Wolf: Gar nicht - da die Steyler Bank gemessen an der Gesamtzahl der Christen bislang nur eine kleine Nische ausgefüllt hat. Zudem richtet sich unser Angebot an alle Menschen, die sich für andere und für die Zukunft der Welt einsetzen wollen. Die christliche Vision von einer friedlichen, gerechten Welt fasziniert auch Menschen, die der Kirche fern stehen. Das zeigen die stetig wachsenden Kundenzahlen.
ECOreporter.de: Sie haben Ihren Sitz in Sankt Augustin bei Bonn. Wie betreuen Sie Ihre Privatkunden, die nicht in der Nähe leben?
Norbert Wolf: Wir betreuen unsere Kunden per Telefon und auf elektronischem Wege oder auf dem Postweg. Wir arbeiten in diesem Fall wie eine Direktbank, wobei wir in dringenden Fällen die Kunden auch zu Hause besuchen. Und das muss nicht immer nur ein finanzielles Anliegen sein. Wenn wir feststellen, dass ein Seelsorger nötig ist, stellen wir den Kontakt zu einem Missionar her, der sich um den Menschen kümmert.
ECOreporter.de: Die Mittel Ihrer Bank fließen auch in die "soziale und in die pastorale" Arbeit. Was bedeutet dies konkret?
Norbert Wolf: Die Steyler Missionare verkünden die Frohe Botschaft von der Nächstenliebe Christi in der Welt. Sie gründen Pfarreien und betreuen sie. Sie bilden Laien zu Katecheten (Lehrer) oder Gemeindeleitern aus. Sie übersetzen die Bibel in die Landessprachen. Sie haben Rundfunkstationen, die die christliche Botschaft verbreiten. Sie bilden Priester aus, bauen Kirchen, Gemeindezentren und, und, und. Alles mit dem Ziel, das Wort Gottes in dem jeweiligen Land gemäß der jeweiligen Landeskultur zu verkünden.
Verkündigung ist und war schon seit der Gründung im Jahr 1875 aber immer nur eine Säule der Steyler Hilfe. Nächstenliebe muss nicht nur verkündet werden, sondern auch gelebt. Und so verbindet sich mit der pastoralen Arbeit immer auch die soziale Arbeit. Denn die Missionare treffen bei ihren Einsätzen auf unvorstellbare Not, in denen Handeln dann wichtiger ist als die Verkündigung. Sie sind zum Beispiel aktiv bei Hunger- und Naturkatastrophen (z.B. Tsunami), helfen Obdachlosen, unterhalten Gesundheits- und
Leprastationen, versorgen Kranke, bauen Brunnen, organisieren die Gemeinschaften, unterhalten Schulen und Kindergärten für die Armen, kümmern sich um die Ausbildung von Erwachsenen und Frauen und, und, und. In unserem Geschäftsbericht der guten Taten berichten wir jährlich darüber, wofür unsere Bankgewinne und die freiwilligen Zins- und Kapitalspenden unserer Kunden verwendet wurden. So sehen unsere Kunden, dass sie mit ihrem Konto bei uns wirklich und konkret helfen.
ECOreporter.de: Sie legen das Geld Ihrer Kunden nach ethischen Kriterien an. Wie werden diese festgelegt und wie setzen sie diese praktisch um?
Norbert Wolf: Wir haben zusammen mit den Steyler Moraltheologen ethische Anlagekriterien erstellt. Gemeinsam mit unserem Partner oekom research haben wir diese dann operationalisiert. Die Ergebnisse des Research fließen in unsere Anlagepolitik und unsere Beratung beim Kunden ein.
ECOreporter.de: Wie beurteilen Sie das anhaltende Wachstum im Bereich nachhaltigen Investments, inwiefern sollten sich Kirchenbanken hier als Vorreiter positionieren?
Norbert Wolf: Als Bank, die den christlichen Tugenden folgt, ist es unsere Aufgabe zu zeigen, dass Geld und Gewissen kein Gegensatz sein müssen. Wir verstehen unseren missionarischen Auftrag darin, Wege aufzuzeigen, wie Gewinn, Verantwortung und Solidarität vereint werden können. Geld ist ein schlechter Herr, aber es kann ein guter Diener sein. Und vor allem in der Wirtschaftswelt, in der man den Eindruck haben kann, dass nur der Profit zählt, wollen wir der Stachel sein, der die Verantwortlichen zum Nachdenken bringt. Und wir werben aktiv für unseren ethischen Ansatz. Denn wenn viele sich bewegen, wird viel bewegt. Und wir glauben, dass eine gerechte, friedliche Welt möglich ist. Unsere Vision und unser christlicher Auftrag verlangen von uns, manchmal eben eine Vorreiterrolle zu übernehmen, die nicht immer angenehm ist. Anfangs sind wir von den konventionellen Bankern wegen unseres ethischen Ansatzes müde belächelt worden. Heute gibt es fast keine Bank mehr, die nicht ethische Anlagen anbietet. Der Markt boomt. Darüber freuen wir uns. Und wir werden nicht aufhören, uns weiter für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung einzusetzen. Das sind wir unseren Missionaren und den vielen Menschen weltweit schuldig.
ECOreporter.de: Herr Wolf, wir danken Ihnen für das Gespräch.
Wir stellten bereits mehrere Kirchenbanken und ihr Engagement im Bereich der Nachhaltigen Geldanlage vor. So die Bank für Kirche und Caritas im ECOreporter.de-Beitrag vom August 2006 und die Bank im Bistum Essen im ECOreporter.de-Beitrag vom August 2006.
Bildhinweis: Norbert Wolf; die Steyler Missionare engagieren sich in Schwllen- und Entwicklungsländern / Quelle: Steyler-Bank
ECOreporter.de: Wie ist Ihre Bank mit dem Steyler Orden verbunden?
Norbert Wolf: Die Steyler Mission, Gesellschaft für auswärtige Missionen (Fundraising-Gesellschaft der Steyler Missionare), ist zu 98% Eigentümerin der Steyler Bank. Darüber hinaus existieren enge und persönliche Verbindungen zwischen den Mitarbeitern der Bank und den Ordensleuten.
ECOreporter.de: Wie steht die Steyler-Bank heute wirtschaftlich da (Bilanz, Kunden etc.), wie sicher sind die Einlagen der Kunden bei Ihrer Bank?
Norbert Wolf: Die Bank hat sich in den vergangenen Jahren mit Wachstumsraten von über 15 % sehr dynamisch entwickelt. Das verwaltete Kundenvermögen hat sich von 114,2 Millionen Euro Ende 2000 auf nunmehr über 250,0 Millionen Euro erhöht. Als Mitglied im Einlagensicherungsfonds sind die Einlagen je Kunde bis zu einem Betrag von aktuell 3.692.000 Euro abgesichert. Zudem verfolgen wir eine sicherheitsorientierte Anlagepolitik. Fazit: Die Einlagen unserer Kunden sind sicher.
ECOreporter.de: Was unterscheidet die Steyler-Bank von einer herkömmlichen Bank?
Norbert Wolf: Die Steyler Bank ist die einzige Missionsbank in Europa. Die Bankgewinne fließen direkt in die entwicklungspolitische und seelsorgliche Arbeit der Steyler Missionare.
ECOreporter.de: Welche Vorteile bieten Sie Ihren Kunden im Vergleich zu einer herkömmlichen Bank?
Norbert Wolf: Die Steyler Bank ist eine ethische Bank mit drei Säulen.
1. Wir beraten unsere Kunden kompetent, offen und christlich. Dabei verfügen unsere Kundenberater über ein fundiertes Wissen auf dem Gebiet ethischen Investments. Regelmäßige Ethik-Newsletter und kostenlose Ehtik-Checks runden unser Ethik-Angebot ab
2. Wir legen unser Geld nach strengen ethischen Kriterien an. Das heißt, bei sämtlichen Sparanlageprodukte kann der Kunde sicher sein, dass sein Geld ethisch investiert wird.
3. Die Bankgewinne helfen den Ärmsten der Armen. Mit ihnen werden Projekte ermöglicht, die vor allem auf nachhaltige Verbesserung abzielen.
ECOreporter.de: Was unterscheidet die Steyler-Bank von anderen Kirchenbanken?
Norbert Wolf: Die Steyler Bank fördert vor allem die internationale Hilfsarbeit der Kirche in der Welt und weniger die Ortskirche. Unser Blick ist auf die ärmsten Länder der Erde gerichtet. Die Steyler Bank lebt nach der Philosophie der Steyler Missionare und folgt deren Programm bezüglich Frieden, Gerechtigkeit, Bewahrung der Schöpfung. Wir legen großen Wert auf ethisches Investment und sind offen für alle Menschen, egal welcher Konfession. Das unterscheidet die Steyler Bank von manch anderer Kirchenbank.
ECOreporter.de: Die Mitgliederzahlen der Kirche sinken beständig. Inwiefern wirkt sich dies auf Ihre Geschäfte aus?
Norbert Wolf: Gar nicht - da die Steyler Bank gemessen an der Gesamtzahl der Christen bislang nur eine kleine Nische ausgefüllt hat. Zudem richtet sich unser Angebot an alle Menschen, die sich für andere und für die Zukunft der Welt einsetzen wollen. Die christliche Vision von einer friedlichen, gerechten Welt fasziniert auch Menschen, die der Kirche fern stehen. Das zeigen die stetig wachsenden Kundenzahlen.
ECOreporter.de: Sie haben Ihren Sitz in Sankt Augustin bei Bonn. Wie betreuen Sie Ihre Privatkunden, die nicht in der Nähe leben?
Norbert Wolf: Wir betreuen unsere Kunden per Telefon und auf elektronischem Wege oder auf dem Postweg. Wir arbeiten in diesem Fall wie eine Direktbank, wobei wir in dringenden Fällen die Kunden auch zu Hause besuchen. Und das muss nicht immer nur ein finanzielles Anliegen sein. Wenn wir feststellen, dass ein Seelsorger nötig ist, stellen wir den Kontakt zu einem Missionar her, der sich um den Menschen kümmert.
ECOreporter.de: Die Mittel Ihrer Bank fließen auch in die "soziale und in die pastorale" Arbeit. Was bedeutet dies konkret?
Norbert Wolf: Die Steyler Missionare verkünden die Frohe Botschaft von der Nächstenliebe Christi in der Welt. Sie gründen Pfarreien und betreuen sie. Sie bilden Laien zu Katecheten (Lehrer) oder Gemeindeleitern aus. Sie übersetzen die Bibel in die Landessprachen. Sie haben Rundfunkstationen, die die christliche Botschaft verbreiten. Sie bilden Priester aus, bauen Kirchen, Gemeindezentren und, und, und. Alles mit dem Ziel, das Wort Gottes in dem jeweiligen Land gemäß der jeweiligen Landeskultur zu verkünden.
Verkündigung ist und war schon seit der Gründung im Jahr 1875 aber immer nur eine Säule der Steyler Hilfe. Nächstenliebe muss nicht nur verkündet werden, sondern auch gelebt. Und so verbindet sich mit der pastoralen Arbeit immer auch die soziale Arbeit. Denn die Missionare treffen bei ihren Einsätzen auf unvorstellbare Not, in denen Handeln dann wichtiger ist als die Verkündigung. Sie sind zum Beispiel aktiv bei Hunger- und Naturkatastrophen (z.B. Tsunami), helfen Obdachlosen, unterhalten Gesundheits- und
Leprastationen, versorgen Kranke, bauen Brunnen, organisieren die Gemeinschaften, unterhalten Schulen und Kindergärten für die Armen, kümmern sich um die Ausbildung von Erwachsenen und Frauen und, und, und. In unserem Geschäftsbericht der guten Taten berichten wir jährlich darüber, wofür unsere Bankgewinne und die freiwilligen Zins- und Kapitalspenden unserer Kunden verwendet wurden. So sehen unsere Kunden, dass sie mit ihrem Konto bei uns wirklich und konkret helfen.
ECOreporter.de: Sie legen das Geld Ihrer Kunden nach ethischen Kriterien an. Wie werden diese festgelegt und wie setzen sie diese praktisch um?
Norbert Wolf: Wir haben zusammen mit den Steyler Moraltheologen ethische Anlagekriterien erstellt. Gemeinsam mit unserem Partner oekom research haben wir diese dann operationalisiert. Die Ergebnisse des Research fließen in unsere Anlagepolitik und unsere Beratung beim Kunden ein.
ECOreporter.de: Wie beurteilen Sie das anhaltende Wachstum im Bereich nachhaltigen Investments, inwiefern sollten sich Kirchenbanken hier als Vorreiter positionieren?
Norbert Wolf: Als Bank, die den christlichen Tugenden folgt, ist es unsere Aufgabe zu zeigen, dass Geld und Gewissen kein Gegensatz sein müssen. Wir verstehen unseren missionarischen Auftrag darin, Wege aufzuzeigen, wie Gewinn, Verantwortung und Solidarität vereint werden können. Geld ist ein schlechter Herr, aber es kann ein guter Diener sein. Und vor allem in der Wirtschaftswelt, in der man den Eindruck haben kann, dass nur der Profit zählt, wollen wir der Stachel sein, der die Verantwortlichen zum Nachdenken bringt. Und wir werben aktiv für unseren ethischen Ansatz. Denn wenn viele sich bewegen, wird viel bewegt. Und wir glauben, dass eine gerechte, friedliche Welt möglich ist. Unsere Vision und unser christlicher Auftrag verlangen von uns, manchmal eben eine Vorreiterrolle zu übernehmen, die nicht immer angenehm ist. Anfangs sind wir von den konventionellen Bankern wegen unseres ethischen Ansatzes müde belächelt worden. Heute gibt es fast keine Bank mehr, die nicht ethische Anlagen anbietet. Der Markt boomt. Darüber freuen wir uns. Und wir werden nicht aufhören, uns weiter für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung einzusetzen. Das sind wir unseren Missionaren und den vielen Menschen weltweit schuldig.
ECOreporter.de: Herr Wolf, wir danken Ihnen für das Gespräch.
Wir stellten bereits mehrere Kirchenbanken und ihr Engagement im Bereich der Nachhaltigen Geldanlage vor. So die Bank für Kirche und Caritas im ECOreporter.de-Beitrag vom August 2006 und die Bank im Bistum Essen im ECOreporter.de-Beitrag vom August 2006.
Bildhinweis: Norbert Wolf; die Steyler Missionare engagieren sich in Schwllen- und Entwicklungsländern / Quelle: Steyler-Bank