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6.2.2004: Atomforum: Windkraft nur zu 20 Prozent verfügbar - Windkraftbranche: Fadenscheiniges Argument
(VU) Das Deutsche Atomforum attackiert die Windkraft wegen ihrer angeblich schlechten Verfügbarkeit. Auf der gestrigen Pressekonferenz zur Bilanz der deutschen Kernkraftwerke im Jahre 2003 sagte Gert Maichel, der Präsident des Atomforums, Windkraftanlagen hätten nur eine Verfügbarkeit von 20 Prozent. Dem stellt das Forum die in dieser Hinsicht angeblich um ein vielfaches besseren Daten von Kernkraftwerken gegenüber: Im Durchschnitt seien die Kernkraftwerke im vergangenen Jahr 7679 Stunden von 8760 Jahresstunden für die Stromerzeugung verfügbar gewesen. Das entspreche einer Verfügbarkeit von 87,7 Prozent, heißt es in einer Pressemitteilung.
Der Bundesverband Erneuerbare Energien widersprach der Darstellung und kritisierte die Argumente des Atomforums als fadenscheinig. Eine durchschnittliche Windkraftanlage habe eine Verfügbarkeit von 85 Prozent.
Christian Wilson, Pressesprecher des Atomforums erläutert, wie die Vertreter der Kernenergie auf die geringe Verfügbarkeit von nur gut 20 Prozent bei der Windkraft kommen. Der Bundesverband Windenergie selbst beziffere auf seinen Seiten die Erträge von modernen 1,5 MW-Windkraftanlagen mit 2,5 bis 5 Millionen Kilowattstunden pro Jahr, rechnet Wilson vor. Eine 1,5 MW-Anlage könne in 1750 Stunden Volllaufzeit 2,625 Millionen Kilowattstunden Strom produzieren. Wenn man diese ins Verhältnis zu den bei einer solchen Anlage maximal möglichen 8760 Jahresstunden setze, komme man auf eine Auslastung von 19 Prozent.
Selbst wenn man von den vom Windverband genannten maximalen 5 Millionen Kilowattstunden Jahresertrag ausgehe - der wohl nur an einem guten Standort an der Küste möglich sei -, komme man nur auf eine Verfügbarkeit von rund 40 Prozent.
Richtig ist: Eine WKA bräuchte 2000 Stunden Volllastbetrieb, um ihr Jahressoll zu erreichen. Nur bläst der Wind nicht immer voll. Technisch verfügbar ist eine WKA aber auch, wenn sie wegen schwachen Windes nur 20 Prozent Höchstleistung erreicht. Ralf Bischof, der Sprecher des Bundesverbandes Windenergie, verweist in diesem Zusammnehang auf die Daten des Reisi (Renewable Information System on Internet)-Systems am Institut für Solare Energieversorgungstechnik der Gesamthochschule Kassel. Die in dieses System eingefütterten Daten zu knapp 1200 Windkraftanlagen belegen für 2002 eine Verfügbarkeit der Windturbinen in Höhe von 97,6 Prozent. Die Nichtverfügbarkeitsdauer betrug demnach nur rund 8 Tage pro Jahr.
Bischof meint, selbst wenn man die Verfügbarkeit so definiere wie das Atomforum, sei sie kein Argument gegen die Windenergie. Gasturbinen und Erdölkraftwerke würden auch nur zu Spitzenlastzeiten eingesetzt. Niemand spreche deshalb davon, dass sie schlecht seien.
Atomforum-Sprecher Wilson beharrt, man dürfe Zusammenhänge nicht falsch darstellen. Man habe die Bilanz der Kernkraftwerke der der Windkraftbranche zum Vergleich an die Seite stellen wollen. Der Windkraftverband verkünde stets, die deutschen Windkraftanlagen könnten von ihrer Leistung her zehn Kernkraftwerke ersetzen. Das sei aber nicht richtig. Sie könnten es nur theoretisch, wenn sie die gleiche Verfügbarkeit hätten wie ein AKW.
Nun ja: Gesprochen wird immer von "installierter" Leistung. Wichtig ist wie immer, was hinten rauskommt. Und das ist folgendes: Die jetzt aufgestellten WKA könnten in einem Durchschnittsjahr 6 Prozent der Gesamtstrommenge liefern. Ohne dabei Unmengen von Kühlwasser zu erwärmen, ohne Strahlungsrisiko und Endlagerprobleme.
Bild: Windkraftanlagen im Stadium der Verfügbarkeit (Quelle: EWEA)
Der Bundesverband Erneuerbare Energien widersprach der Darstellung und kritisierte die Argumente des Atomforums als fadenscheinig. Eine durchschnittliche Windkraftanlage habe eine Verfügbarkeit von 85 Prozent.
Christian Wilson, Pressesprecher des Atomforums erläutert, wie die Vertreter der Kernenergie auf die geringe Verfügbarkeit von nur gut 20 Prozent bei der Windkraft kommen. Der Bundesverband Windenergie selbst beziffere auf seinen Seiten die Erträge von modernen 1,5 MW-Windkraftanlagen mit 2,5 bis 5 Millionen Kilowattstunden pro Jahr, rechnet Wilson vor. Eine 1,5 MW-Anlage könne in 1750 Stunden Volllaufzeit 2,625 Millionen Kilowattstunden Strom produzieren. Wenn man diese ins Verhältnis zu den bei einer solchen Anlage maximal möglichen 8760 Jahresstunden setze, komme man auf eine Auslastung von 19 Prozent.
Selbst wenn man von den vom Windverband genannten maximalen 5 Millionen Kilowattstunden Jahresertrag ausgehe - der wohl nur an einem guten Standort an der Küste möglich sei -, komme man nur auf eine Verfügbarkeit von rund 40 Prozent.
Richtig ist: Eine WKA bräuchte 2000 Stunden Volllastbetrieb, um ihr Jahressoll zu erreichen. Nur bläst der Wind nicht immer voll. Technisch verfügbar ist eine WKA aber auch, wenn sie wegen schwachen Windes nur 20 Prozent Höchstleistung erreicht. Ralf Bischof, der Sprecher des Bundesverbandes Windenergie, verweist in diesem Zusammnehang auf die Daten des Reisi (Renewable Information System on Internet)-Systems am Institut für Solare Energieversorgungstechnik der Gesamthochschule Kassel. Die in dieses System eingefütterten Daten zu knapp 1200 Windkraftanlagen belegen für 2002 eine Verfügbarkeit der Windturbinen in Höhe von 97,6 Prozent. Die Nichtverfügbarkeitsdauer betrug demnach nur rund 8 Tage pro Jahr.
Bischof meint, selbst wenn man die Verfügbarkeit so definiere wie das Atomforum, sei sie kein Argument gegen die Windenergie. Gasturbinen und Erdölkraftwerke würden auch nur zu Spitzenlastzeiten eingesetzt. Niemand spreche deshalb davon, dass sie schlecht seien.
Atomforum-Sprecher Wilson beharrt, man dürfe Zusammenhänge nicht falsch darstellen. Man habe die Bilanz der Kernkraftwerke der der Windkraftbranche zum Vergleich an die Seite stellen wollen. Der Windkraftverband verkünde stets, die deutschen Windkraftanlagen könnten von ihrer Leistung her zehn Kernkraftwerke ersetzen. Das sei aber nicht richtig. Sie könnten es nur theoretisch, wenn sie die gleiche Verfügbarkeit hätten wie ein AKW.
Nun ja: Gesprochen wird immer von "installierter" Leistung. Wichtig ist wie immer, was hinten rauskommt. Und das ist folgendes: Die jetzt aufgestellten WKA könnten in einem Durchschnittsjahr 6 Prozent der Gesamtstrommenge liefern. Ohne dabei Unmengen von Kühlwasser zu erwärmen, ohne Strahlungsrisiko und Endlagerprobleme.
Bild: Windkraftanlagen im Stadium der Verfügbarkeit (Quelle: EWEA)