Einfach E-Mail-Adresse eintragen und auf "Abschicken" klicken - willkommen!
6.10.2005: Wachstumsregion mit Stolpersteinen - Studie hat ermittelt, was Einsteiger in den spanischen Solarstrommarkt beachten m?ssen
Spaniens Solarstrommarkt gilt für die kommenden Jahre als die Wachstumsregion schlechthin. Etliche gro?e und kleine Spieler aus Deutschland wollen daran teilhaben, haben bereits umfassend investiert in spanische Projekte oder Tochterunternehmen. SolarWorld AG, S.A.G. Solarstrom AG oder Solar-Manufaktur Deutschland GmbH sind nur einige Beispiele daf?r. Doch welche Chancen bietet dieser Markt deutschen Solarunternehmen konkret, auf welche Hindernisse sto?en sie, was ist bei dem Sprung auf die iberische Halbinsel unbedingt zu beachten? Antworten auf diese Frage bietet eine aktuelle Studie des Bonner Europressedienst (EuPD) an. Der unabh?ngige Informations- und Recherche-Dienstleister hat sich nach Analysen der Solarbranche in Deutschland nun erstmals einen Auslandsmarkt für Photovoltaik vorgenommen.
Seine Studie mit dem Titel "Der spanische Photovoltaikmarkt 2005/06" basiert vor allem auf einer breit angelegten Prim?rerhebung unter Marktteilnehmern. So wurden laut EuPD im Sommer einheimische Installationsunternehmen befragt, zudem in diesem Jahr Interviews gef?hrt mit Herstellern und Wiederverk?ufern aus Spanien und dem Ausland. Auf Basis dieser Erhebungen prognostizieren die Bonner für das sonnenreiche Land ein Wachstum des Solarmarktes bis 2010 auf insgesamt 676 MWp (Megawatt peak). Bereits in diesem Jahr werde der Markt von den insgesamt installierten 38,7 MWp auf kumuliert knapp 60 MWp zulegen. F?r 2006 sei dann ein Wachstumssprung um 50 Prozent zu erwarten. Danach werde die Wachstumskurve voraussichtlich sogar noch steiler ausfallen.
Motor dieser Entwicklung sind die gesetzlichen Rahmenbedingungen, die sich nach der Regierungs?bernahme der Sozialisten deutlich verbessert haben. So werden die Einspeisetarife für Strom aus erneuerbaren Quellen im Gegensatz zu fr?her nicht mehr jedes Jahr neu bestimmt, so dass es jetzt mehr Planungssicherheit für Investoren gibt. Sie gelten seit einem Dekret aus 2004 für 25 Jahre in voller H?he und zu 80 Prozent bis zum Ende der Laufzeit einer Solaranlage. Daneben erfolgt eine F?rderung des Ausbaus der Photovoltaik ?ber Subventionen, steuerliche Einsparm?glichkeiten und zinsg?nstige Kredite. Die Regierung in Madrid ist zu solchen Ma?nahmen gezwungen, weil starkes Wirtschaftswachstum und ein stetig zunehmender Energiebedarf in den letzten Jahren die Treibhausgas-Emissionen des Landes nach oben getrieben haben. Um die aus dem Kyoto-Protokoll resultierenden Klimaschutzverpflichtungen Spaniens zu erf?llen, will sie den Anteil der klimaschonenden regenerativen Quellen wie eben der Solarenergie an der Stromerzeugung von derzeit 19,8 Prozent auf 30,3 Prozent steigern. Laut ihrem im August vorgestellten "Energieplan 2005-2010" sollen in den n?chsten Jahren 23,6 Milliarden Euro in die F?rderung der Erneuerbaren Energien flie?en.
Dem spanischen Solarstrommarkt sagt der einheimische Photovoltaikverband ASIF daher eine rosige Zukunft voraus. Seine Prognose bis 2010 liegt noch ?ber den 676 MWp des EuPD: ASIF rechnet bis 2010 sogar mit einer kumulierten Gesamtleistung von 1100 MWp. Dass seine Annahme deutlich darunter liegt, begr?ndet der Bonner Dienstleister neben der Siliziumknappheit unter anderem damit, dass das von der Regierung vorgesehene Finanzvolumen für zinsg?nstige Darlehen zum Bau einer Solaranlage und Investitionskostenzusch?sse nicht ausreichen d?rfte. Hinzu k?men die administrativen H?rden, die einem z?gigen Ausbau der Verstromung Solarenergie entgegen st?nden. In seiner Studie spricht der EuPD von einer "enormen B?rokratie", die in Spanien bis zur Installation einer Solaranlage zu ?berwinden sei. Mehr als drei Viertel der von ihm Befragten sehen in der Beantragung von F?rdermitteln und der Genehmigung von Anlagen die gr??te H?rde.
Die Erlanger Solar Millennium AG stemmt derzeit zwei Gro?projekte in S?dspanien. Auf Nachfrage von ECOreporter.de erkl?rte Pressesprecher Sven Moormann, dass sein Unternehmen insgesamt "auf allen administrativen und politischen Ebenen in Spanien" durchaus positive Erfahrungen gemacht hat. Allerdings gebe es zuweilen auch ungeahnte Schwierigkeiten. So sei es in l?ndlichen Regionen aufgrund der damit verbundenen hohen Notarkosten oft unterblieben, den Erwerb von Grundst?cken im Grundbuch eintragen zu lassen. So sei es schwer, nachzuvollziehen, wem das Land geh?re, auf dem man als Investor ein Solarprojekt umsetzen wolle. Auf solche Schwierigkeiten m?sse man sich als Projektentwickler einstellen.
Die Studie des EuPD hebt hervor, dass der spanische Solarstrommarkt zwar attraktiv ist, aber Neueinsteiger aus dem Ausland mit vielf?ltigen Hindernissen konfrontiert. So m?ssten sie sich darauf vorbereiten, dass sie "in Spanien andere Beschaffungs- und Absatzmarktstrukturen als in Deutschland" vorfinden, betont Michael Forst, Chefredakteur des Europressedienstes. Es gebe nur wenig Gemeinsamkeiten des deutschen mit dem spanischen Solarstrommarkt. Beispielsweise bestellen der Studie zufolge in Spanien die meisten Installationsbetriebe zwischen 79 und 100 Prozent ihrer Ware direkt beim Hersteller, w?hrend 90 Prozent der deutschen Installateure ihre Produkte ausschlie?lich beim Gro?handel einkaufen. Spanische Installationsbetriebe legen zudem besonders gro?en Wert auf eine gute Betreuung seitens des Zulieferers, stellte EuPD fest.
Auch sei der Absatzmarkt auf der iberischen Halbinsel ganz verschieden von dem in Deutschland. Die Installationsbetriebe haben in der Befragung durch EuPD angegeben, dass fast die H?lfte der von ihnen montierten Systeme Freifl?chenanlagen sind. Begr?ndet wurde dies insbesondere mit dem in Spanien generell herrschenden Mangel an geeigneten D?chern. Hersteller, die im spanischen Markt t?tig werden wollen, m?ssen laut der Studie dementsprechend ihr Produktportfolio erweitern. Es sei ferner zu bedenken, dass deutsche Firmen in Spanien auf eine bereits vorhandene Marktstruktur sto?en. Obwohl sich der Markt noch im Aufbau befinde, verf?gten spanische Betriebe bereits ?ber langj?hrige Erfahrungen. Beim Kauf technologischer Produkte werde allerdings Waren aus L?ndern wie Deutschland, den USA oder Japan bevorzugt. Insgesamt biete der wachstumsstarke spanische Markt deutschen Unternehmen, mit einem Einstieg ihr Gesch?ft abzusichern. ?berdies gelte er als Modellmarkt für den Ausbau der Photovoltaik auch in den ?brigen Mittelmeerstaaten.
Die Studie des Europressedienst kann bestellt werden unter 0228-42966-42, Ansprechpartnerin ist Caroline Rosin: c.rosin@europressedienst.com
Bildhinweis: Solarprojekte in Barcelona und Alicante / Quelle: SunTechnics T?cnicas Solares
Seine Studie mit dem Titel "Der spanische Photovoltaikmarkt 2005/06" basiert vor allem auf einer breit angelegten Prim?rerhebung unter Marktteilnehmern. So wurden laut EuPD im Sommer einheimische Installationsunternehmen befragt, zudem in diesem Jahr Interviews gef?hrt mit Herstellern und Wiederverk?ufern aus Spanien und dem Ausland. Auf Basis dieser Erhebungen prognostizieren die Bonner für das sonnenreiche Land ein Wachstum des Solarmarktes bis 2010 auf insgesamt 676 MWp (Megawatt peak). Bereits in diesem Jahr werde der Markt von den insgesamt installierten 38,7 MWp auf kumuliert knapp 60 MWp zulegen. F?r 2006 sei dann ein Wachstumssprung um 50 Prozent zu erwarten. Danach werde die Wachstumskurve voraussichtlich sogar noch steiler ausfallen.
Motor dieser Entwicklung sind die gesetzlichen Rahmenbedingungen, die sich nach der Regierungs?bernahme der Sozialisten deutlich verbessert haben. So werden die Einspeisetarife für Strom aus erneuerbaren Quellen im Gegensatz zu fr?her nicht mehr jedes Jahr neu bestimmt, so dass es jetzt mehr Planungssicherheit für Investoren gibt. Sie gelten seit einem Dekret aus 2004 für 25 Jahre in voller H?he und zu 80 Prozent bis zum Ende der Laufzeit einer Solaranlage. Daneben erfolgt eine F?rderung des Ausbaus der Photovoltaik ?ber Subventionen, steuerliche Einsparm?glichkeiten und zinsg?nstige Kredite. Die Regierung in Madrid ist zu solchen Ma?nahmen gezwungen, weil starkes Wirtschaftswachstum und ein stetig zunehmender Energiebedarf in den letzten Jahren die Treibhausgas-Emissionen des Landes nach oben getrieben haben. Um die aus dem Kyoto-Protokoll resultierenden Klimaschutzverpflichtungen Spaniens zu erf?llen, will sie den Anteil der klimaschonenden regenerativen Quellen wie eben der Solarenergie an der Stromerzeugung von derzeit 19,8 Prozent auf 30,3 Prozent steigern. Laut ihrem im August vorgestellten "Energieplan 2005-2010" sollen in den n?chsten Jahren 23,6 Milliarden Euro in die F?rderung der Erneuerbaren Energien flie?en.
Dem spanischen Solarstrommarkt sagt der einheimische Photovoltaikverband ASIF daher eine rosige Zukunft voraus. Seine Prognose bis 2010 liegt noch ?ber den 676 MWp des EuPD: ASIF rechnet bis 2010 sogar mit einer kumulierten Gesamtleistung von 1100 MWp. Dass seine Annahme deutlich darunter liegt, begr?ndet der Bonner Dienstleister neben der Siliziumknappheit unter anderem damit, dass das von der Regierung vorgesehene Finanzvolumen für zinsg?nstige Darlehen zum Bau einer Solaranlage und Investitionskostenzusch?sse nicht ausreichen d?rfte. Hinzu k?men die administrativen H?rden, die einem z?gigen Ausbau der Verstromung Solarenergie entgegen st?nden. In seiner Studie spricht der EuPD von einer "enormen B?rokratie", die in Spanien bis zur Installation einer Solaranlage zu ?berwinden sei. Mehr als drei Viertel der von ihm Befragten sehen in der Beantragung von F?rdermitteln und der Genehmigung von Anlagen die gr??te H?rde.
Die Erlanger Solar Millennium AG stemmt derzeit zwei Gro?projekte in S?dspanien. Auf Nachfrage von ECOreporter.de erkl?rte Pressesprecher Sven Moormann, dass sein Unternehmen insgesamt "auf allen administrativen und politischen Ebenen in Spanien" durchaus positive Erfahrungen gemacht hat. Allerdings gebe es zuweilen auch ungeahnte Schwierigkeiten. So sei es in l?ndlichen Regionen aufgrund der damit verbundenen hohen Notarkosten oft unterblieben, den Erwerb von Grundst?cken im Grundbuch eintragen zu lassen. So sei es schwer, nachzuvollziehen, wem das Land geh?re, auf dem man als Investor ein Solarprojekt umsetzen wolle. Auf solche Schwierigkeiten m?sse man sich als Projektentwickler einstellen.
Die Studie des EuPD hebt hervor, dass der spanische Solarstrommarkt zwar attraktiv ist, aber Neueinsteiger aus dem Ausland mit vielf?ltigen Hindernissen konfrontiert. So m?ssten sie sich darauf vorbereiten, dass sie "in Spanien andere Beschaffungs- und Absatzmarktstrukturen als in Deutschland" vorfinden, betont Michael Forst, Chefredakteur des Europressedienstes. Es gebe nur wenig Gemeinsamkeiten des deutschen mit dem spanischen Solarstrommarkt. Beispielsweise bestellen der Studie zufolge in Spanien die meisten Installationsbetriebe zwischen 79 und 100 Prozent ihrer Ware direkt beim Hersteller, w?hrend 90 Prozent der deutschen Installateure ihre Produkte ausschlie?lich beim Gro?handel einkaufen. Spanische Installationsbetriebe legen zudem besonders gro?en Wert auf eine gute Betreuung seitens des Zulieferers, stellte EuPD fest.
Auch sei der Absatzmarkt auf der iberischen Halbinsel ganz verschieden von dem in Deutschland. Die Installationsbetriebe haben in der Befragung durch EuPD angegeben, dass fast die H?lfte der von ihnen montierten Systeme Freifl?chenanlagen sind. Begr?ndet wurde dies insbesondere mit dem in Spanien generell herrschenden Mangel an geeigneten D?chern. Hersteller, die im spanischen Markt t?tig werden wollen, m?ssen laut der Studie dementsprechend ihr Produktportfolio erweitern. Es sei ferner zu bedenken, dass deutsche Firmen in Spanien auf eine bereits vorhandene Marktstruktur sto?en. Obwohl sich der Markt noch im Aufbau befinde, verf?gten spanische Betriebe bereits ?ber langj?hrige Erfahrungen. Beim Kauf technologischer Produkte werde allerdings Waren aus L?ndern wie Deutschland, den USA oder Japan bevorzugt. Insgesamt biete der wachstumsstarke spanische Markt deutschen Unternehmen, mit einem Einstieg ihr Gesch?ft abzusichern. ?berdies gelte er als Modellmarkt für den Ausbau der Photovoltaik auch in den ?brigen Mittelmeerstaaten.
Die Studie des Europressedienst kann bestellt werden unter 0228-42966-42, Ansprechpartnerin ist Caroline Rosin: c.rosin@europressedienst.com
Bildhinweis: Solarprojekte in Barcelona und Alicante / Quelle: SunTechnics T?cnicas Solares