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60 Megawatt-Windkraftprojekt der Prokon Capital GmbH soll 83 Millionen Euro kosten - nähere Betrachtung offenbart Schwachpunkte
30 Windkraftanlagen mit insgesamt 60 Megawatt Leistung an vier Standorten in Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz gehören zum aktuellen Windfonds "Prokon New Energy VII" der Prokon Capital GmbH . Anleger können sich ab 2500 Euro beteiligen. Insgesamt sollen 83,5 Millionen Euro investiert werden, knapp ein Viertel davon soll Eigenkapital sein. Lohnt sich das Angebot für die Anleger? ECOreporter.de hat es einmal genauer unter die Lupe genommen:
Doppelt hält besser: Die Prokon New Energy VII KG (vollständiger Name "Prokon 7. Betriebs- und Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. New Energy VII KG") ist mit einer zweifachen Garantie ausgestattet: Den Rückkauf von Kommanditanteilen vor Ende der 20-jährigen Laufzeit des Fonds garantiert die Prokon Energiesysteme GmbH gemeinsam mit der Prokon Capital GmbH. Sinnvoll ist das für den Fall, dass ein Anleger nicht die komplette Laufzeit des Fonds investiert bleiben will. Die Prokon Energiesysteme GmbH hat außerdem eine Ertragsgarantie für den Fonds abgegeben.
Ertragsgarantien bei Windparks sind nichts Neues. Oft werden sie jedoch nicht vom Initiator des Projekts, sondern vom Lieferanten der Windräder gewährt. Bei anderen Fondsformen laufen ähnliche Garantien über Versicherungen. Und mit der Ertragsgarantie der Prokon Energiesysteme GmbH ist das so eine Sache. So heißt es im Emissionsprospekt: "Es ist nicht auszuschließen, dass die Garantiegeberin die Garantieleistungen im Falle einer negativen Entwicklung ihrer Liquiditätslage in einzelnen Jahren oder dauerhaft nicht oder nicht vollständig erbringen kann." Das Stammkapital der Prokon Energiesysteme GmbH beläuft sich den Angaben zufolge auf 25.666 Euro. Was aber nützt dem Anleger eine Ertragsgarantie, die dann "vielleicht" nicht bezahlt wird, wenn es drauf ankommt: In schlechteren Zeiten? Eventuell wenig. Um nicht zu sagen: Vielleicht auch gar nichts?
"Für die Werthaltigkeit ist nicht das Stammkapital entscheidend, sondern das gesamte Unternehmensvermögen. Da die Prokon Energiesysteme GmbH eine der Kerngesellschaft der Prokon Unternehmensgruppe ist, stabilisiert deren Vermögen ebenfalls die Ertragsgarantie", hält Lorenz Kirchner dem entgegen, Leiter Vertrieb bei Prokon. Die Ertragsgarantie sei eine Solidarleistung innerhalb der Prokon Windbeteiligungsgesellschaften, so Kirchner auf Nachfrage von ECOreporter.de: "Die besseren Parks mit den entsprechend sehr hohen Erträgen zahlen einen Beitrag in einen Pool, während die schwächeren Parks eine Erstattung aus diesem Pool erhalten."
Vier minus zwei gleich weniger als die Hälfte
An vier Standorten in Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt sollten die Windräder des Prokon New Energy VII ursprünglich errichtet werden. Wie ECOreporter.de auf Nachfrage erfuhr, hat die Gesellschaft allerdings einen Bauplatz zwischenzeitlich aufgegeben. "Der Windpark Ackendorf-Gutenswegen in Sachsen-Anhalt steht Prokon für den New Energy Fonds VII nicht mehr zur Verfügung", so Kirchner gegenüber ECOreporter.de. An zwei weiteren Standorten in Sachsen-Anhalt - Schackensleben und Eilsleben-Ovelgünne - sollen sich laut dem Sprecher noch vor Ende des Jahres die Windräder drehen. Die Inbetriebnahme des Projekts Lambsborn-Martinshöhe in Rheinland-Pfalz werde sich dagegen wegen Lieferschwierigkeiten der Windanlagenbauer voraussichtlich bis zum Sommer 2007 verzögern.
Zwei Projekte des Fonds mit einer Gesamtleistung von 32 Megawatt gehen demnach nicht 2006 ans Netz. Die beiden anderen Vorhaben vereinigen laut dem Emissionsprospekt 28,6 Megawatt Leistung auf sich; über die Hälfte der geplanten Kapazität wird demnach frühestens 2007 zum Ertrag des Fonds beitragen. Das dürfte die Einnahmen des New Energy Fonds VII aus dem Verkauf von Strom drücken, denn die Einspeisevergütung für Windstrom nach dem Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) sinkt jährlich um zwei Prozent. Kirchner verweist auf den Gesellschaftsvertrag. Dort sei festgelegt, dass bei jeder Umstrukturierung wesentliche Kennzahlen unberührt bleiben müssten. Es sei noch nicht entschieden, ob ein Ersatzprojekt in den Fonds aufgenommen oder der Fonds verkleinert werde.
Die Einspeisevergütungen sinken, sind aber per Gesetz garantiert. Keine Garantie gibt es für den Windertrag. Die Windparkprojektierer versuchen, ihn mit Hilfe von Windertragsgutachten abzuschätzen. Für zwei Windparks des New Energy Fonds VII hat die Prokon je drei unabhängige Gutachten in Auftrag gegeben, für Schackensleben zwei. Von den prognostizierten Stromerträgen wurden laut dem Verkaufsprospekt fünf Prozent allgemeiner Sicherheitsabschlag abgezogen. Der Bundesverband Windenergie BWE empfiehlt sieben Prozent Abzug. Etwas mehr Sicherheit hätte uns wesentlich besser gefallen. Oder braucht Prokon das nicht? Hat das Unternehmen in der Vergangenheit seine Windparks so geplant, dass die Versprechen gegenüber den Anlegern eingehalten wurden?
Ein Blick in die Prokon-Leistungsbilanz unter "www.prokon-capital.de" hilft bei der Beurteilung. Die kann aber nicht gut ausfallen: Alle 20 geschlossenen Windenergiefonds, die die Windkraftprojektierer aus Itzehoe seit dem Jahr 1999 auf den Markt gebracht haben, verfehlten die Prognosen. Hart betroffen sind davon beispielsweise die Investoren des Prokon New Energy Fonds II, der den Angaben zufolge seit 2001 nur 67 Prozent der versprochenen Erträge erwirtschaftet hat. Kirchner lastet die niedrigen Erträge dem "geringen Windangebot" an. Man befinde sich zur Zeit "bedauerlicherweise in einer Zeit schwachen Windes", sagt er. Die Verfügbarkeit der Windräder liege aber über den prospektierten Werten. Der Sprecher führt das auf ein Konzept der Prokon für die technische Betriebsführung zurück. "Wir sind von der Leistungsfähigkeit unserer Windparks überzeugt. Dies wird auch dadurch deutlich, dass wir unsere Betriebsdaten offen und für alle einsehbar im Internet kommunizieren, im Gegensatz zu vielen Mitbewerbern", so Kirchner.
Rund 5,3 Millionen Euro des prospektierten Eigenkapitals in Höhe von 21,57 Millionen Euro wurden laut dem Sprecher bislang platziert, das entspricht zirka 25 Prozent. Anleger, die ihre Anteile direkt bei der Prokon Capital GmbH zeichnen, zahlen kein Agio.
Ist Prokon gleich Prokon Nord?
Übrigens gibt es Prokon zwei Mal: Die Prokon aus Itzehoe, um deren Projekt es in diesem Anlagecheck geht, und die Prokon Nord aus Leer. Beide haben eine gemeinsame Wurzel, erklärt Kirchner auf Nachfrage von ECOreporter.de. Ingo de Buhr, geschäftsführender Gesellschafter der Prokon Nord aus Leer, und Carsten Rodbertus, Geschäftsführer der Prokon Energiesysteme GmbH, hätten 1995 gemeinsam angefangen. 1997 sei De Buhr dann nach Leer gegangen, dort habe er die Prokon Nord Energiesysteme GmbH gegründet. "Direkte geschäftliche Beziehungen bestehen aktuell nicht, doch sind beide Unternehmen nach wie vor freundschaftlich verbunden", so Kirchner von Prokon aus Itzehoe.
Fazit
ECOreporter.de rät Anlegern, nicht in den Fonds Prokon New Energy VII zu investieren. Prokon hat mit Windprojekten vielfach die Prognosen verfehlt, was natürlich auf den schwachen Wind der letzten Jahre zurückzuführen ist. Dennoch: Dem Anleger dürfte es letztlich egal sein, warum die Ziele nicht erreicht wurden. Zudem ist ungeklärt, wie sich der Wegfall und die Verschiebung der Realisierung von Teil-Windparks des Fonds auf die prognostizierte Rendite auswirken werden. Auch eine von Prokon unabhängige Garantie auf die Erträge wäre uns lieber. Irgendwann könnte halt auch die Kapazität des Prokon-Pools an ihre Grenzen geraten, vor allem, wenn die Windverhältnisse noch einige Jahre schlecht sind.
Positiv schlägt für das Unternehmen aus Itzehoe zu Buche, dass die wenig schmeichelhafte Leistungsbilanz offen im Internet publiziert wird.
Das Angebot im Überblick
Anbieter des Fonds: Prokon Capital GmbH
Name des Fonds: Prokon 7. Betriebs- und Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. New Energy VII KG
Gesamtinvestition: 83,446 Millionen Euro
Eigenkapital: 21,576 Millionen Euro
Mindestbeteiligung der Anleger: 2.500 Euro
Gesellschaftsform: GmbH & Co. KG
Agio: -
Laufzeit: 20 Jahre
Unabhängige Mittelverwendungskontrolle? Ja
Platzierungsgarantie? Nein
Standard IDWE S 4 eingehalten? Keine Angaben
Erfahrung des Anbieters im Windenergiebereich: Ja
Haben Gesellschafter eigene Auskunfts-, Einsichts- und Kontrollrechte nach HGB? Ja
Bitte sorgfältig beachten:
Geldanlagen sind mit Risiken verbunden, die sich im Extremfall in einem Totalverlust der eingesetzten Mittel niederschlagen können. Die von uns bereit gestellten Informationen sind keine Kaufaufforderungen oder Anlageempfehlungen - denn wir kennen z.B. Ihre persönlichen Vermögensverhältnisse und Ihr Anlegerprofil nicht. Zwischen Lesern und dem Verlag entsteht kein Beratungsvertrag, auch nicht stillschweigend. Die Redaktion recherchiert sorgfältig. Eine Garantie für die Richtigkeit und für richtige Schlussfolgerungen wird dennoch ausgeschlossen - auch uns kann einmal ein Fehler unterlaufen. Finanzdienstleister können sich also nicht allein auf unsere Informationen stützen. Jegliche Haftung wird ausgeschlossen, auch für Folgeschäden, etwa Vermögensschäden. Unsere Texte machen in keinem Falle eine individuelle Beratung und Beschäftigung mit den Angeboten entbehrlich. Bitte beachten Sie, dass sich zwischen unserer Recherche und Ihrer Lektüre Änderungen ergeben können. Weder die Veröffentlichung noch ihr Inhalt, Auszüge des Inhalts noch eine Kopie darf ohne unsere vorherige Erlaubnis auf irgendeine Art verändert oder an Dritte verteilt oder übermittelt werden - andernfalls liegt ein strafrechtlich bewehrter Urheberrechtsverstoß vor.
Ihre ECOreporter: für Sie da unter
redaktion@ecoreporter.de
Bilder: Sitz der Prokon in Itzehoe; Lorenz Kirchner; Windkraftanlagen im Windpark Dammfleth der Prokon / Quelle: Unternehmen
Doppelt hält besser: Die Prokon New Energy VII KG (vollständiger Name "Prokon 7. Betriebs- und Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. New Energy VII KG") ist mit einer zweifachen Garantie ausgestattet: Den Rückkauf von Kommanditanteilen vor Ende der 20-jährigen Laufzeit des Fonds garantiert die Prokon Energiesysteme GmbH gemeinsam mit der Prokon Capital GmbH. Sinnvoll ist das für den Fall, dass ein Anleger nicht die komplette Laufzeit des Fonds investiert bleiben will. Die Prokon Energiesysteme GmbH hat außerdem eine Ertragsgarantie für den Fonds abgegeben.
Ertragsgarantien bei Windparks sind nichts Neues. Oft werden sie jedoch nicht vom Initiator des Projekts, sondern vom Lieferanten der Windräder gewährt. Bei anderen Fondsformen laufen ähnliche Garantien über Versicherungen. Und mit der Ertragsgarantie der Prokon Energiesysteme GmbH ist das so eine Sache. So heißt es im Emissionsprospekt: "Es ist nicht auszuschließen, dass die Garantiegeberin die Garantieleistungen im Falle einer negativen Entwicklung ihrer Liquiditätslage in einzelnen Jahren oder dauerhaft nicht oder nicht vollständig erbringen kann." Das Stammkapital der Prokon Energiesysteme GmbH beläuft sich den Angaben zufolge auf 25.666 Euro. Was aber nützt dem Anleger eine Ertragsgarantie, die dann "vielleicht" nicht bezahlt wird, wenn es drauf ankommt: In schlechteren Zeiten? Eventuell wenig. Um nicht zu sagen: Vielleicht auch gar nichts?
"Für die Werthaltigkeit ist nicht das Stammkapital entscheidend, sondern das gesamte Unternehmensvermögen. Da die Prokon Energiesysteme GmbH eine der Kerngesellschaft der Prokon Unternehmensgruppe ist, stabilisiert deren Vermögen ebenfalls die Ertragsgarantie", hält Lorenz Kirchner dem entgegen, Leiter Vertrieb bei Prokon. Die Ertragsgarantie sei eine Solidarleistung innerhalb der Prokon Windbeteiligungsgesellschaften, so Kirchner auf Nachfrage von ECOreporter.de: "Die besseren Parks mit den entsprechend sehr hohen Erträgen zahlen einen Beitrag in einen Pool, während die schwächeren Parks eine Erstattung aus diesem Pool erhalten."
Vier minus zwei gleich weniger als die Hälfte
An vier Standorten in Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt sollten die Windräder des Prokon New Energy VII ursprünglich errichtet werden. Wie ECOreporter.de auf Nachfrage erfuhr, hat die Gesellschaft allerdings einen Bauplatz zwischenzeitlich aufgegeben. "Der Windpark Ackendorf-Gutenswegen in Sachsen-Anhalt steht Prokon für den New Energy Fonds VII nicht mehr zur Verfügung", so Kirchner gegenüber ECOreporter.de. An zwei weiteren Standorten in Sachsen-Anhalt - Schackensleben und Eilsleben-Ovelgünne - sollen sich laut dem Sprecher noch vor Ende des Jahres die Windräder drehen. Die Inbetriebnahme des Projekts Lambsborn-Martinshöhe in Rheinland-Pfalz werde sich dagegen wegen Lieferschwierigkeiten der Windanlagenbauer voraussichtlich bis zum Sommer 2007 verzögern.
Zwei Projekte des Fonds mit einer Gesamtleistung von 32 Megawatt gehen demnach nicht 2006 ans Netz. Die beiden anderen Vorhaben vereinigen laut dem Emissionsprospekt 28,6 Megawatt Leistung auf sich; über die Hälfte der geplanten Kapazität wird demnach frühestens 2007 zum Ertrag des Fonds beitragen. Das dürfte die Einnahmen des New Energy Fonds VII aus dem Verkauf von Strom drücken, denn die Einspeisevergütung für Windstrom nach dem Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) sinkt jährlich um zwei Prozent. Kirchner verweist auf den Gesellschaftsvertrag. Dort sei festgelegt, dass bei jeder Umstrukturierung wesentliche Kennzahlen unberührt bleiben müssten. Es sei noch nicht entschieden, ob ein Ersatzprojekt in den Fonds aufgenommen oder der Fonds verkleinert werde.
Die Einspeisevergütungen sinken, sind aber per Gesetz garantiert. Keine Garantie gibt es für den Windertrag. Die Windparkprojektierer versuchen, ihn mit Hilfe von Windertragsgutachten abzuschätzen. Für zwei Windparks des New Energy Fonds VII hat die Prokon je drei unabhängige Gutachten in Auftrag gegeben, für Schackensleben zwei. Von den prognostizierten Stromerträgen wurden laut dem Verkaufsprospekt fünf Prozent allgemeiner Sicherheitsabschlag abgezogen. Der Bundesverband Windenergie BWE empfiehlt sieben Prozent Abzug. Etwas mehr Sicherheit hätte uns wesentlich besser gefallen. Oder braucht Prokon das nicht? Hat das Unternehmen in der Vergangenheit seine Windparks so geplant, dass die Versprechen gegenüber den Anlegern eingehalten wurden?
Ein Blick in die Prokon-Leistungsbilanz unter "www.prokon-capital.de" hilft bei der Beurteilung. Die kann aber nicht gut ausfallen: Alle 20 geschlossenen Windenergiefonds, die die Windkraftprojektierer aus Itzehoe seit dem Jahr 1999 auf den Markt gebracht haben, verfehlten die Prognosen. Hart betroffen sind davon beispielsweise die Investoren des Prokon New Energy Fonds II, der den Angaben zufolge seit 2001 nur 67 Prozent der versprochenen Erträge erwirtschaftet hat. Kirchner lastet die niedrigen Erträge dem "geringen Windangebot" an. Man befinde sich zur Zeit "bedauerlicherweise in einer Zeit schwachen Windes", sagt er. Die Verfügbarkeit der Windräder liege aber über den prospektierten Werten. Der Sprecher führt das auf ein Konzept der Prokon für die technische Betriebsführung zurück. "Wir sind von der Leistungsfähigkeit unserer Windparks überzeugt. Dies wird auch dadurch deutlich, dass wir unsere Betriebsdaten offen und für alle einsehbar im Internet kommunizieren, im Gegensatz zu vielen Mitbewerbern", so Kirchner.
Rund 5,3 Millionen Euro des prospektierten Eigenkapitals in Höhe von 21,57 Millionen Euro wurden laut dem Sprecher bislang platziert, das entspricht zirka 25 Prozent. Anleger, die ihre Anteile direkt bei der Prokon Capital GmbH zeichnen, zahlen kein Agio.
Ist Prokon gleich Prokon Nord?
Übrigens gibt es Prokon zwei Mal: Die Prokon aus Itzehoe, um deren Projekt es in diesem Anlagecheck geht, und die Prokon Nord aus Leer. Beide haben eine gemeinsame Wurzel, erklärt Kirchner auf Nachfrage von ECOreporter.de. Ingo de Buhr, geschäftsführender Gesellschafter der Prokon Nord aus Leer, und Carsten Rodbertus, Geschäftsführer der Prokon Energiesysteme GmbH, hätten 1995 gemeinsam angefangen. 1997 sei De Buhr dann nach Leer gegangen, dort habe er die Prokon Nord Energiesysteme GmbH gegründet. "Direkte geschäftliche Beziehungen bestehen aktuell nicht, doch sind beide Unternehmen nach wie vor freundschaftlich verbunden", so Kirchner von Prokon aus Itzehoe.
Fazit
ECOreporter.de rät Anlegern, nicht in den Fonds Prokon New Energy VII zu investieren. Prokon hat mit Windprojekten vielfach die Prognosen verfehlt, was natürlich auf den schwachen Wind der letzten Jahre zurückzuführen ist. Dennoch: Dem Anleger dürfte es letztlich egal sein, warum die Ziele nicht erreicht wurden. Zudem ist ungeklärt, wie sich der Wegfall und die Verschiebung der Realisierung von Teil-Windparks des Fonds auf die prognostizierte Rendite auswirken werden. Auch eine von Prokon unabhängige Garantie auf die Erträge wäre uns lieber. Irgendwann könnte halt auch die Kapazität des Prokon-Pools an ihre Grenzen geraten, vor allem, wenn die Windverhältnisse noch einige Jahre schlecht sind.
Positiv schlägt für das Unternehmen aus Itzehoe zu Buche, dass die wenig schmeichelhafte Leistungsbilanz offen im Internet publiziert wird.
Das Angebot im Überblick
Anbieter des Fonds: Prokon Capital GmbH
Name des Fonds: Prokon 7. Betriebs- und Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. New Energy VII KG
Gesamtinvestition: 83,446 Millionen Euro
Eigenkapital: 21,576 Millionen Euro
Mindestbeteiligung der Anleger: 2.500 Euro
Gesellschaftsform: GmbH & Co. KG
Agio: -
Laufzeit: 20 Jahre
Unabhängige Mittelverwendungskontrolle? Ja
Platzierungsgarantie? Nein
Standard IDWE S 4 eingehalten? Keine Angaben
Erfahrung des Anbieters im Windenergiebereich: Ja
Haben Gesellschafter eigene Auskunfts-, Einsichts- und Kontrollrechte nach HGB? Ja
Bitte sorgfältig beachten:
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Bilder: Sitz der Prokon in Itzehoe; Lorenz Kirchner; Windkraftanlagen im Windpark Dammfleth der Prokon / Quelle: Unternehmen