Antoine Millioud ist CEO von aventron. / Foto: Unternehmen

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"6 aus 49"-Interview mit Antoine Millioud: "Fridays for Future finde ich gut"

Wie ticken die Leute hinter den Kulissen der nachhaltigen Geldanlage? Heute antwortet Antoine Millioud, CEO des Schweizer Grünstromproduzenten aventron.

Um Zahlen, Kurse und Renditen dreht sich vieles in der nachhaltigen Geldanlage. Aber was sind das eigentlich für Menschen, die in den Anlageberatungen, in grünen Banken, Emissionshäusern oder Versicherungen arbeiten?

Um das herauszufinden, stellt ECOreporter ihnen jeweils 6 aus insgesamt 49 Fragen – mal witzig, mal ernster. Diesmal antwortet Antoine Millioud. Der Schweizer, Baujahr 1969, leitete das Beteiligungsmanagement beim Baseler Energieversorger IWB, bevor er 2013 CEO der aventron AG wurde. Millioud ist Dipl.-Masch.-Ing. ETH und besitzt einen MBA der Wirtschaftshochschule Insead.

1. Herr Millioud, warum sind Sie Erneuerbare-Energien-Manager und nicht beispielsweise Investmentbanker geworden?

Ich bin von Haus aus Maschineningenieur. Ich habe und hatte immer Spaß an Technologie und an Projektentwicklung. Es scheint mir auch, dass die größte qualitative Wertschöpfung in eben diesen beiden Gebieten liegt: die Technologie zu entwickeln und sich um bewilligungsfähige Projekte zu bemühen. Die Investition selber ist all dem nachgelagert. Mir war es immer wichtig, dort aktiv zu sein, wo ich am meisten Impact haben kann.

2. Dürfen bei aventron Hunde mit ins Büro?

Auf keinen Fall! Das mag ich gar nicht.

3. Die größte Lüge über die Energiewende?

Vielleicht, dass eine forcierte Elektrifizierung unbedingt klimafreundlich sein soll. Es gelingt uns kaum, schnell genug neue Wind- und Sonnenstrom-Kapazitäten ans Netz zu bringen, um den Kohleausstieg zu schaffen. Wenn wir gleichzeitig auch noch die Mobilität elektrifizieren und mit grünem Strom speisen sollen, wird es nicht gehen. Auf was ich in diesem Kontext auch gerne hinweise, ist der enorme Stromverbrauch der neuen Datenzentren und Blockchain-Anwendungen. Es bringt ja nichts, wenn neue Grünstrom-Kapazitäten von den Tech-Giganten für neue Rechenzentren wieder aus dem Strommarkt genommen werden.

4. Wie sehr nervt es Sie, dass momentan ständig und überall gegen neue Windkraftprojekte geklagt wird?

Sehr. Und es stimmt mich auch nachdenklich. Wie sollen wir in Europa schnell genug die Energiewende hinkriegen, wenn immer mehr Widerstand gegenüber unseren Projekten von Seiten der Verbände und Anwohner entsteht? Das gilt übrigens auch für die neuen Hochspannungsleitungen, die notwendig werden, um einen größeren Anteil an Erneuerbaren Energien im Netz auffangen zu können.

5. Wie legen Sie als Privatperson Ihr Geld an?

In Immobilien, in eine PV-Dachanlage auf meinem Haus und in Aktien der aventron AG.

6. Was halten Sie von der "Fridays for Future“-Bewegung?

Ich finde sie gut. Es ist wichtig, dass die Generation der heranwachsenden Jugendlichen sich diesem Thema widmet und hörbar wird. So muss es doch sein!

Herr Millioud, vielen Dank für Ihre Antworten!

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