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5.8.2005: Der erste Geothermie-Fonds in Deutschland geht an den Start
Bereits vor zwei Jahren hatte ein Anbieter einen Erdw?rmefonds angek?ndigt. Doch bisher mussten sich Erneuerbare-Energie-Anleger bei den geschlossenen Fonds auf Wind-, Sonnenenergie und Biomasse beschr?nken. Nun ist es so weit: ECOreporter.de portr?tiert den ersten Geothermiefonds in Deutschland. Er soll den Anlegern ?berdurchschnittliche Renditen bescheren, setzt auf unternehmerische Gewinne statt auf Steuervorteile und auf eine Technik, die weltweit vielfach bew?hrt ist - w?hrend Deutschland bei der Geothermie-Nutzung noch hinterher hinkt. Geothermiekraftwerke k?nnten leicht den Welt-Strombedarf decken. Doch bisher gibt es erst sieben stromerzeugende Geothermieanlagen in Deutschland, die bereits den Betrieb aufgenommen haben oder im Bau sind.
Vor etwa 200 Millionen Jahren geh?rte der Oberrheingraben nicht etwa zum s?dwestlichen Deutschland, sondern zur Nordsee. Eine teilweise ?ber 100 Meter dicke Muschelkalkschicht beweist das. In diesen Erdschichten ist ein salzhaltiges Wasserreservoir eingeschlossen. Fast 180 Grad hei? ist das Wasser in 3.000 Metern Tiefe. "Und damit hervorragend geeignet, um ein Geothermie-Kraftwerk zu betreiben", findet G?nter Bathe. Der 45j?hrige ist Vertriebsleiter der Green Energy Emissionshaus GmbH aus Hannover. Im Landkreis Germersheim bei Karlsruhe will seine Gesellschaft insgesamt 15 Geothermie-Kraftwerke errichten. F?r ein 70 Quadratkilometer gro?es Gebiet im Oberrheingraben hat sie sich die Bergrechte vertraglich gesichert. Dass sich das Gebiet von der geologischen Struktur her daf?r eignet, haben Probebohrungen erwiesen. "Auch dass die Anlagen wirtschaftlich arbeiten k?nnen, ist zu erwarten", sagt Bathe. Nun beginnt die Phase der Finanzierung für das Projekt. Gut 40 Millionen Euro sind für das erste Kraftwerk veranschlagt. Die H?lfte der Summe soll per Bankdarlehen hereinkommen; für die anderen 50 Prozent sucht die Gesellschaft private Investoren. Die Anleger k?nnen sich mit mindestens 5.000 Euro an dem geschlossenen Fonds mit dem Namen "Green Energy Geotherm Power Fonds" beteiligen. Erst letzte Woche hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) den Vertriebsprospekt genehmigt. 7,42 Prozent Rendite verspricht der Green Energy Geotherm Power Fonds den Anlegern. Einnahmen kann die Gesellschaft durch den Verkauf von Strom aus dem Geothermie-Kraftwerk erzielen. Denn Strom aus Erdw?rme gilt als Erneuerbare Energie im Sinne des Energieeinspeisegesetzes (EEG).
Das hei?t: Der ?rtliche Stromversorger ist verpflichtet, einem Geothermiekraftwerk den Strom zum Preis von 15 Eurocent pro Kilowattstunde abzunehmen - 20 Jahre lang, ab Inbetriebnahme. Eine sichere Kalkulationsgrundlage also. W?hrend Wind- und Sonnenenergie von CDU/CSU und FDP heftig diskutiert werden, scheint bei der Geothermie jedoch Einigkeit zu bestehen: CDU-Kanzlerkandidatin Angela Merkel hat sie k?rzlich noch als "sinnvolle" Erneuerbare Energie bezeichnet. Gegen?ber anderen Erneuerbare-Energiearten hat die Geothermie einen Vorteil: Sie ist, wie die Fachleute es nennen, "grundlastf?hig", kann also zu jeder Tages- und Nachtzeit Strom liefern, nicht nur bei Sonnenschein und nicht nur, wenn der Wind weht. Str?mt genug hei?es Wasser nach oben, begrenzt allein die Kraftwerksleistung die Einnahmen.
Zu den Erneuerbaren Energien z?hlt die Geothermie, weil ihre Kraftwerke der Erde lediglich W?rme entnehmen. Das an die Oberfl?che gef?rderte Thermalwasser wird, wenn ihm seine W?rme entzogen ist, wieder auf die urspr?ngliche Tiefe hinuntergepresst, um sich dort wieder zu erw?rmen.
"Geothermiekraftwerke geh?ren zur n?chsten Welle regenerativer Energieerzeugung. Sie sind eine ernst zu nehmende technische Alternative, vor allem zur Atomkraft", sagt Bathe. Er kann auf eine ausgereifte Technik verweisen, denn weltweit sind bereits ?ber 2.000 Geothermie-Anlagen in Betrieb, die pro Jahr ?ber 8.000 Megawatt elektrische Energie erzeugen. Nicht mitgerechnet sind hier die Geothermieanlagen, die nur W?rme liefern und keinen Strom erzeugen. Das Green-Energy-Geothermieprojekt mit seinen zun?chst sechs Megawatt Leistung w?rde den Strombedarf einer Stadt mit ca. 30.000 Einwohnern decken.
Anfang 2008 soll das weitestgehend emissionsfreie Kraftwerk in Betrieb gehen, dann k?nnten auch die ersten Einnahmen aus dem Stromverkauf verbucht werden und als Aussch?ttung an die Investoren zur?ck flie?en.
Die gehen allerdings auch Risiken ein. Denn sie beteiligen sich an einem unternehmerischen Projekt. Das gr??te Risiko betrifft die so genannte "F?ndigkeit", also die Frage, ob mit der Bohrung eine ausreichende Menge hei?en Wassers nachzuweisen ist, damit ein Geothermie-Kraftwerk wirtschaftlich arbeiten kann. Bei der Bohrung geht es um eine Investition von etwa 12 Millionen Euro; dieses Risiko wird jedoch versichert werden. Wird die Gesellschaft f?ndig, kann sie auf eine Kraftwerkstechnik zur?ckgreifen, die als konventionell gilt: Das hei?e Wasser str?mt in einen W?rmetauscher, der ihm die Energie entzieht und sie an ein Ammoniak-Wassergemisch weitergibt. Dieses erhitzte Gemisch entspannt sich ?ber einer Turbine, die einen Generator antreibt, der Strom erzeugt. "Wir erwarten mindestens etwa 100 Liter "thermales Wasser" pro Sekunde, gehen aber eher von einer gr??eren Menge aus?, sagte Bathe.
Bildhinweis: Innen und Au?en eines Geothermie-Kraftwerks in Altheim, ?sterreich / Quelle: Green Energy
Vor etwa 200 Millionen Jahren geh?rte der Oberrheingraben nicht etwa zum s?dwestlichen Deutschland, sondern zur Nordsee. Eine teilweise ?ber 100 Meter dicke Muschelkalkschicht beweist das. In diesen Erdschichten ist ein salzhaltiges Wasserreservoir eingeschlossen. Fast 180 Grad hei? ist das Wasser in 3.000 Metern Tiefe. "Und damit hervorragend geeignet, um ein Geothermie-Kraftwerk zu betreiben", findet G?nter Bathe. Der 45j?hrige ist Vertriebsleiter der Green Energy Emissionshaus GmbH aus Hannover. Im Landkreis Germersheim bei Karlsruhe will seine Gesellschaft insgesamt 15 Geothermie-Kraftwerke errichten. F?r ein 70 Quadratkilometer gro?es Gebiet im Oberrheingraben hat sie sich die Bergrechte vertraglich gesichert. Dass sich das Gebiet von der geologischen Struktur her daf?r eignet, haben Probebohrungen erwiesen. "Auch dass die Anlagen wirtschaftlich arbeiten k?nnen, ist zu erwarten", sagt Bathe. Nun beginnt die Phase der Finanzierung für das Projekt. Gut 40 Millionen Euro sind für das erste Kraftwerk veranschlagt. Die H?lfte der Summe soll per Bankdarlehen hereinkommen; für die anderen 50 Prozent sucht die Gesellschaft private Investoren. Die Anleger k?nnen sich mit mindestens 5.000 Euro an dem geschlossenen Fonds mit dem Namen "Green Energy Geotherm Power Fonds" beteiligen. Erst letzte Woche hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) den Vertriebsprospekt genehmigt. 7,42 Prozent Rendite verspricht der Green Energy Geotherm Power Fonds den Anlegern. Einnahmen kann die Gesellschaft durch den Verkauf von Strom aus dem Geothermie-Kraftwerk erzielen. Denn Strom aus Erdw?rme gilt als Erneuerbare Energie im Sinne des Energieeinspeisegesetzes (EEG).
Das hei?t: Der ?rtliche Stromversorger ist verpflichtet, einem Geothermiekraftwerk den Strom zum Preis von 15 Eurocent pro Kilowattstunde abzunehmen - 20 Jahre lang, ab Inbetriebnahme. Eine sichere Kalkulationsgrundlage also. W?hrend Wind- und Sonnenenergie von CDU/CSU und FDP heftig diskutiert werden, scheint bei der Geothermie jedoch Einigkeit zu bestehen: CDU-Kanzlerkandidatin Angela Merkel hat sie k?rzlich noch als "sinnvolle" Erneuerbare Energie bezeichnet. Gegen?ber anderen Erneuerbare-Energiearten hat die Geothermie einen Vorteil: Sie ist, wie die Fachleute es nennen, "grundlastf?hig", kann also zu jeder Tages- und Nachtzeit Strom liefern, nicht nur bei Sonnenschein und nicht nur, wenn der Wind weht. Str?mt genug hei?es Wasser nach oben, begrenzt allein die Kraftwerksleistung die Einnahmen.
Zu den Erneuerbaren Energien z?hlt die Geothermie, weil ihre Kraftwerke der Erde lediglich W?rme entnehmen. Das an die Oberfl?che gef?rderte Thermalwasser wird, wenn ihm seine W?rme entzogen ist, wieder auf die urspr?ngliche Tiefe hinuntergepresst, um sich dort wieder zu erw?rmen.
"Geothermiekraftwerke geh?ren zur n?chsten Welle regenerativer Energieerzeugung. Sie sind eine ernst zu nehmende technische Alternative, vor allem zur Atomkraft", sagt Bathe. Er kann auf eine ausgereifte Technik verweisen, denn weltweit sind bereits ?ber 2.000 Geothermie-Anlagen in Betrieb, die pro Jahr ?ber 8.000 Megawatt elektrische Energie erzeugen. Nicht mitgerechnet sind hier die Geothermieanlagen, die nur W?rme liefern und keinen Strom erzeugen. Das Green-Energy-Geothermieprojekt mit seinen zun?chst sechs Megawatt Leistung w?rde den Strombedarf einer Stadt mit ca. 30.000 Einwohnern decken.
Anfang 2008 soll das weitestgehend emissionsfreie Kraftwerk in Betrieb gehen, dann k?nnten auch die ersten Einnahmen aus dem Stromverkauf verbucht werden und als Aussch?ttung an die Investoren zur?ck flie?en.
Die gehen allerdings auch Risiken ein. Denn sie beteiligen sich an einem unternehmerischen Projekt. Das gr??te Risiko betrifft die so genannte "F?ndigkeit", also die Frage, ob mit der Bohrung eine ausreichende Menge hei?en Wassers nachzuweisen ist, damit ein Geothermie-Kraftwerk wirtschaftlich arbeiten kann. Bei der Bohrung geht es um eine Investition von etwa 12 Millionen Euro; dieses Risiko wird jedoch versichert werden. Wird die Gesellschaft f?ndig, kann sie auf eine Kraftwerkstechnik zur?ckgreifen, die als konventionell gilt: Das hei?e Wasser str?mt in einen W?rmetauscher, der ihm die Energie entzieht und sie an ein Ammoniak-Wassergemisch weitergibt. Dieses erhitzte Gemisch entspannt sich ?ber einer Turbine, die einen Generator antreibt, der Strom erzeugt. "Wir erwarten mindestens etwa 100 Liter "thermales Wasser" pro Sekunde, gehen aber eher von einer gr??eren Menge aus?, sagte Bathe.
Bildhinweis: Innen und Au?en eines Geothermie-Kraftwerks in Altheim, ?sterreich / Quelle: Green Energy