Anleihen / AIF

4.9.2003: Stichwort Anlagentechnik - Markttendenzen bei den Windkraftanlagen

Laut dem Deutschen Windenergie-Institut (DEWI) wurden im ersten Halbjahr 2003 hauptsächlich große Windenergieanlagen (WEA) in der Rotorgrößenklasse 60 bis 90m Durchmesser aufgestellt. Der Anteil der jährlich neu installierten Leistung dieser großen Anlagenklassen ist stark angestiegen und liegt derzeit bei 97,6 Prozent. Die Größe der Anlagen ist jedoch nicht allein ausschlaggebend für die Effizienz der WEA. Vielmehr charakterisieren Blattzahl, Regelungsart etc. die Technologie, die wiederum von der Anlagengröße abhängt. Die Zahl der verwendeten Rotorblätter spielt allerdings keine Rolle, da im statistisch relevanten Größenbereich oberhalb 25m Rotordurchmesser auf dem deutschen Markt ausschließlich luv-laufende dreiblättrige WEA angeboten werden. In den Klassen oberhalb 45m Rotordurchmesser wählen bis auf zwei Hersteller alle Anbieter eine Konstruktion mit Getriebe. Für Rotordrehzahl und Regelungsart gibt es mit zunehmender Größe ebenfalls kaum noch Variationen. So gibt es bei den Klassen ab 64m Rotordurchmesser keine stall-geregelten Anlagen mehr. Bezüglich der Rotordrehzahl- bzw. Generatorkonzepte ist mit steigender Anlagengröße eine Zunahme hin zum variablen Drehzahlkonzept zu verzeichnen. Dies ist laut DEWI auf die Netzeinbindung großer Windparks zurückzuführen.

Die Entscheidung darüber, welche Technologie verwendet wird, hängt neben wirtschaftlichen Gründen vor allem von Materialeinsparungspotenzialen, Maschinendynamik der großen Bauteile sowie Netzeinbindung und Netzqualitätsforderungen ab. Mit zunehmendem Rotordurchmesser ist ein deutlicher Trend zur pitch-geregelten WEA zu verzeichnen, wobei auch das getriebelose Konzept durch eine große Zahl von Anlagen vertreten ist. Insgesamt geht die Tendenz bei größer werdenden WEA in Richtung Pitch-Leistungsbegrenzung und variable Rotordrehzahl. Wie sich der Trend im Bereich Getriebe entwickeln wird, lässt sich laut DEWI noch nicht sagen.
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