4.3.2008: Megatrend Klimawandel: Zwei Portraits von Klimaschutzfonds, die 2007 neu auf den Markt kamen

In 2007 kamen in Deutschland insgesamt elf neue Klimafonds auf den Markt. Sie investieren schwerpunktmäßig in Aktien von Unternehmen, die von den Folgen des Klimawandels weniger stark betroffen sind oder sogar profitieren könnten. Nach unserem ersten beiden Beiträgen zum Thema am 15. Januar und 6. Februar 2008, stellen wir Ihnen heute zwei weitere Produkte vor, die im letzten Jahr an den Markt kamen.

Der Aktienfonds UniSector: Klimawandel der Frankfurter Union Asset Management Holding AG wurde zum 1. Oktober 2007 aufgelegt. Über Aktien und Indexzertifikate investiert der Fonds laut der Initiatorin weltweit in Unternehmen, die sich in ihrer Strategie auf die Sektoren alternative Energien (Windkraft, Solarenergie und Wasserkraft), Umwelttechnologien (Steigerung der Energieeffizienz bzw. Reduzierung von CO2-Emissionen) und Recycling (Wiederaufbereitung von Luft und Trinkwasser sowie Wiederverwertung von Abfall und Verpackungen) konzentrieren.

Wie Union Asset Management Mitte Februar mitteilte, kann das Fondsmanagement die Mittel des Fonds flexibel auf Erfolg versprechende Anlagesegmente und Länder verteilen. Aktuelle liege der wichtigste Investitionsschwerpunkt mit rund 33 Prozent auf der Solarenergiebranche. In die Windkraftbranche seien etwa 25 Prozent des Vermögens investiert. Nach den Kursrückgängen zu Jahresbeginn biete der Solarsektor wieder interessante Einstiegschancen, hieß es, der Bereich Windenergie könne durch mögliche Unternehmensübernahmen Auftrieb erhalten. Weitere wichtige Sektoren in die der Fonds UniSector: Klimawandel investiert sind demnach die Bereiche Wasseraufbereitung und –versorgung (zirka 11 Prozent).

Man bemühe sich darum, Aktien von Unternehmen zu kaufen, die hauptsächlich im Umweltsektor tätig sind, so Union Asset Management weiter. Darüber hinaus bestehe auch die Möglichkeit, Aktien von Gesellschaften zu erwerben, deren Kerngeschäft in anderen Bereichen liegt, die aber einen Bezug zum Umweltsegment haben. Beispiele hierfür seien große Versorgungskonzerne, die sich unter anderem in der alternativen Energiegewinnung engagieren oder forschungs- und finanzstarke Unternehmen, die das Thema Energieeffizienz vorantreiben.
Die zehn größte Aktienwerte waren zuletzt: Vestas Wind Systems (8,6 Prozent), Gamesa (6,8 Prozent), Solar Millennium (5,6 Prozent), Nordex (5,3 Prozent), First Solar (4,9 Prozent), Suntech Power Holding (4,6 Prozent), Solarworld (4,5 Prozent), Q-Cells (3,3 Prozent), Novozymes (3,0 Prozent),
Renewable Energy (3,0 Prozent). (Stand: 31.1.2008)

Ende Januar verwaltete der UniSector: Klimawandel ein Fondsvermögen in Höhe von 28 Millionen Euro. In 2008 erwischte er einen schlechten Start, Mitte Februar lag er fast 18 Prozent unter dem Wert von Ende 2007.

UniSector: Klimawandel
ISIN: LU0315365378
WKN: A0MZC8
Auflegungsdatum: 1. Oktober 2007
Fondsgeschäftsjahr: 1. Oktober bis 30. September
Ertragsverwendung: ausschüttend, jährlich im November
Ausgabeaufschlag: 4,00 Prozent
Verwaltungsvergütung: 1,55 Prozent p.a. zzgl. erfolgsabhängige Vergütung
Depotbankvergütung: max. 0,05 Prozent p.a.
Mindestanlage: keine
Depotbank: DZ BANK International S.A.


Ende Oktober 2007 brachte die versiko-Tochter ÖkoWorld Lux S. A. ihren Klimafonds „ÖkoWorld Klima“ in Deutschland auf den Markt. Die Initiatorin beschreibt detailliert, in welche Art von Unternehmen der Fonds investiert. Sie sollen beispielsweise zur Verringerung von Treibhausgas-Emissionen oder zu Abschwächung des Treibhauseffekts beitragen. Sie sollen Technologien, Produkte und Verfahren entwickeln, anbieten oder nutzen, die eine geringere Energieintensität oder eine geringere Treibhausgasintensität aufweisen. Erneuerbare-Energie-Unternehmen zählen selbstverständlich ebenfalls zum Investmentuniversum. Weitere Themen, die ÖkoWorld nennt, sind: Effizienztechnologien für Energie, Wasser oder Rohstoffe und Wiederverwendungs- oder Recyclingtechnologien.
Unternehmen, die keine nachhaltigen Lösungen anbieten und nach Einschätzung der Fondsgesellschaft zur Vergrößerung der Probleme beitragen, sind von Investments ausgeschlossen. Dies betrifft beispielsweise Energieversorger, die Atomkraftstrom verkaufen aber auch die meisten Unternehmen der Agrar- und Nahrungsmittelindustrie.

Der ÖkoWorld Klima wird von der Initiatorin klar als nachhaltiges Produkt definiert – im Unterschied zu zahlreichen anderen Klimafonds, deren Ansatz eher technisch strukturiert ist. Durch positive und negative Anlagekriterien versucht ÖkoWorld den Angaben zufolge Unternehmen zu finden, die sowohl ökologische, ethische und soziale Pioniere Ihrer Branche sind. Dabei wird die Fondsgesellschaft von einem wissenschaftlichen Beirat unterstützt. Das Investmentuniversum des ÖkoWorld Klima besteht den Angaben zufolge aus mehr als 400 börsennotierten Unternehmen. Manager des Fonds ist Stewart Armer vom Fortis SRI-Zentrum.

Zum Stichtag 31. Januar waren die zehn größten Positionen des Fonds:
Suntech Power H-ADR (VR China; 3,0 Prozent)
SolarWorld AG (Deutschland; 2,9 Prozent)
Bg Group (Großbritannien; 2,6 Prozent)
Gamesa (Spanien; 2.6 Prozent)
Veolia Environnemen (Frankreich; 2,4 Prozent)
EDP-Energias (Portugal; 2,1 Prozent)
Biffa PLC (Großbritannien; 2,1 Prozent)
Q-Cells (Deutschland; 2,1 Prozent)
Eurofins Scientific (Deutschland; 2,0 Prozent)
Sino-Environment Tec (Singapur; 2,0 Prozent)

ÖkoWorld Klima
ISIN LU0301152442
WKN A0MX8G
Fondsmanagement - Fortis Investments, Brüssel.
Depotbank - Fortis Banque Luxembourg
Fondsvermögen - 22,919 Millionen Euro (26.2.2008)
Ausgabeaufschlag - 5,00 Prozent
Verwaltungsgebühr - 1,76 Prozent p. a.
Auflagedatum 31. Juli 2007
Ertragsverwendung thesaurierend
Geschäftsjahr 1. Januar bis 31. Dezember

^{Bild: Aktien von Unternehmen aus der Erneuerbare-Energien-Branche sind in allen Klimaschutzfonds stark gewichtet. / Quelle: SolarWorld AG}